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Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Titel: Ein Kuss fur die Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Fantaskey
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drei an. »Wie bin
ich hierhergekommen?«
    »Flaviu ist
vorgetreten, was ja auch richtig war«, erklärte Dorin. »Er ist Claudius
Nachfolger.«
    »Flaviu
...« Ich rieb meinen Kopf an der Stelle, mit der ich aufgeschlagen sein musste. Er muss hinter alldem stecken. Und ich habe nicht die Kraft, ihn zu
bekämpfen. Ich habe sie einfach nicht.
    »Wie bin
ich hierhergekommen?«, fragte ich noch einmal. »Hat mich jemand getragen?«
    Als wären
sie Marionetten, die am selben Faden hängen, drehten sich meine drei Beschützer
alle gleichzeitig der entlegensten Ecke meines Schlafzimmers zu und ich setzte
mich ruckartig auf, als ein großer, eindrucksvoller Vampir, den ich vorher noch
gar nicht bemerkt hatte, sich aus dem Schatten löste und verkündete: »Ihr könnt
jetzt gehen. Ich möchte mit Antanasia alleine sprechen.«

Kapitel 62
    Antanasia
    Die
anderen waren
gegangen und ich war mit Raniero alleine. Vor mir stand ein Vampir, der
wirklich zwischen zwei Welten gefangen war. Und der damit offensichtlich zu
kämpfen hatte.
    Der Anzug
war verschwunden, aber genauso auch das Taco-Monster. Stattdessen trug Raniero
ein mir wohlbekanntes, sehr teures T-Shirt und ein paar schicke Levi's, aber
der ungepflegte Ziegenbart war immer noch da. Und seine ungewöhnlich graugrünen
Augen ... Sie waren beinahe zu ruhig, wie das Meer vor einem großen Sturm.
    »Du hast Lucius in dem Sarg gesehen?«, fragte er. »Du ... halluzinierst?«
    Ich blickte
aus meinem Nest von Kissen zu ihm auf und meine Gedanken waren genauso
verworren wie seine Tattoos. Er ist ein Verdammter, ein seelisch kaputter
Pazifist, ein Auftragskiller und ein veganen Vampir, Lucius' bester Freund und
beinahe sein Mörder, und er steht in direkter Thronfolge zu meinem Mann, aber
er könnte der Einzige sein, der uns beiden helfen kann, wenn er in der Zwischenzeit
nicht verrückt wird – und ich habe keine Ahnung, was ich ihm erzählen soll.
    »Ich ...
ich bin viel zu müde und verwirrt, um jetzt darüber zu reden«, versuchte ich,
mich herauszureden. »Ich muss mich ausruhen.«
    Raniero
nickte und ich dachte, er würde mir zustimmen. Ich erwartete irgendwie
Mitgefühl, weil ich mich so daran gewöhnt hatte, es von Lucius zu bekommen,
seit ich vergeblich versuchte, eine Prinzessin zu sein.
    Und
deswegen überraschte es mich sehr, als er zwar nicht unfreundlich, aber sehr
streng zu mir sagte: »Ich weiß, das scheint allem zum widersprechen, woran ich
glaube, Antanasia, aber wenn du regieren willst und deinen Mann, der immer
schwächer wird, retten willst, musst du endlich anfangen, dafür zu kämpfen! Du
kannst dich nicht länger wie ein kleines Kind aufführen, das herumjammert,
weil es müde ist. Dafür haben wir keine Zeit mehr.«
    Ich saß mit
offenem Mund da und er fügte noch hinzu: »Du musst dich ein für alle Mal
entscheiden, ob du dich mit mir verbünden willst, denn ich muss wissen, ob auch
ich kämpfen soll. Es macht mir nichts aus, mein wertloses Leben zu verlieren,
aber ich möchte es für jemanden tun, der das Opfer zu schätzen weiß und bereit
ist, an meiner Seite zu sterben, wenn es so weit kommen sollte.«
    Dann
richtete sich Raniero zu seiner vollen Größe auf und riet mir: »Und wenn du
dich fürs Kämpfen entscheidest, würde ich vorschlagen, dass du als Erstes aus
dem Bett kommst.«
    Als ich
seinem Blick begegnete, verstand ich plötzlich, dass Raniero all das, als das
ich ihn sah, auf einmal war. Er war Veganer und Vampir, Buddhist und
Blutsauger, Pazifist und Mörder. Aber er trennte sich gerade von einer Hälfte
dieser Persönlichkeit, und das atemberaubend schnell.
    Er hatte sich entschieden, was er sein
würde, und im Gegensatz zu mir blickte er nicht zurück und wünschte sich,
immer noch an der Highschool zu sein, obwohl es galt, eine Vampirnation zu
regieren und seinen besten Freund zu retten.
    Sprachlos
schaute ich Raniero hinterher, als er das Zimmer verließ, und fragte mich, wie
der alte Raniero wohl sein würde, wenn er wieder in all seinem
einstigen Glanz erstrahlte. Denn dieser Vampir, der dort zum Vorschein kam – der wahrscheinlich Unzählige vernichtet hatte und einmal beinahe sogar meinen
Mann –, dieser Vampir war mein neuer Verbündeter.

Kapitel 63
    Mindy
    Ich wartete
vor Jess' Schlafzimmer auf Raniero und es dauerte nicht lange, bis er rauskam.
Nur dass der Typ, der durch die Tür kam, nicht wirklich aussah wie Raniero. Irgendwas
war anders an seinem Gang und seinem Gesichtsausdruck.
    »Raniero?«,
fragte ich. »Ist Jess

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