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Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Titel: Ein Kuss fur die Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Fantaskey
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zerreißt, als die Glocken für Claudiu
läuteten.
    Vielleicht
ist bloß der Mangel an ihrem Blut Ursache für das düstere Gefühl, denn ich bin
bereits so erschöpft, dass ich inzwischen friedlich mit meinem Nagetier hier
zusammenlebe. Die Ratte bettet sich zu meinen Füßen, mit denen ich zuvor noch
nach ihr getreten habe. Oder der Bund der Ehe ist tatsächlich so intensiv, dass
ich das empfinde, was sie empfindet ...
    Bitte,
Raniero, sende mir Nachricht.
    L

Kapitel 61
    Antanasia
    Sie isst
nicht genug. Sie
ist zu schwach.«
    »Sie ist
ganz erschöpft vor Sorge um Lucius.«
    »Sie
braucht Luft! Lasst ihr doch Platz!«
    Die
Dunkelheit, die mich zu ersticken drohte, löste sich auf und ich konnte die
Stimmen um mich herum identifizieren. Dorin, der sich über meine Ernährung
ausließ. Ylenia, die versuchte, Mitgefühl für mich zu wecken. Und Mindy, die
mehr Autorität ausstrahlte, als ich es bisher während der gesamten Zeit als
Prinzessin getan hatte.
    »Ich meine
es ernst«, bellte Mindy, als sich meine Augenlider flatternd öffneten. »Lasst
ihr verdammt noch mal Raum zum Atmen!«
    Meine
Freunde waren so damit beschäftigt, mir zu helfen, dass sie gar nicht
bemerkten, dass ich wach war, wenn auch noch sehr angeschlagen, bis ich mich
auf die Ellbogen stützte und aufstöhnte: »Lucius? Was ist mit ihm?«
    »Mit Lucius
ist alles okay«, versicherte Mindy und sie sahen alle drei zu mir herunter.
Ich setzte mich aufrechter hin und Mindy ließ sich neben mich fallen, während
sie Ylenia mit dem Ellbogen zur Seite schubste. »Du bist nur ein bisschen
ausgetickt, das ist alles.«
    »Wirklich?
Lucius geht es gut?«
    »Ganz
sicher.« Mindy schien etwas verwirrt. »Lucius ist nichts passiert!«
    Ich
entspannte mich ein wenig, aber ich hatte Kopf schmerzen und konnte nicht klar
denken. »Was ist passiert? Ich kann mich an nichts mehr erinnern, außer dass
ich Lucius im Sarg liegen gesehen habe.«
    Min sah mich
komisch an. »Jess, Claude hat in dem Sarg gelegen. Ich schwöre es. Ich habe ihn
gesehen.«
    Der Nebel
in meinem Kopf schien sich langsam zu lichten und Min und ich wechselten einen
Blick, der besagte, dass es besser war, nicht laut auszusprechen, was wir
dachten. Ich hatte Wahnvorstellungen gehabt. Schon wieder.
    Dann
erklärte Ylenia: »Du hast die Trauerfeier eröffnet und plötzlich nach Lucius
gerufen. Und dann bist du einfach in Ohnmacht gefallen.«
    Dorin
nickte, wie um die Geschichte zu bestätigen. »Jaja ... Du hast etwas Seltsames
auf Rumänisch gesagt und dann bist du zusammengebrochen. Es war furchterregend!«
    »Ich
glaube, so langsam fällt mir alles wieder ein.« Besser gesagt stürzte es
auf mich ein, von dem Augenblick, als ich aufs Podium getreten war, über das
Gelächter, bis zu dem Moment, als ich aufgeschrien hatte. Oh, nein!
    All diese
Vampire, auf deren Stimmen wir angewiesen waren, um zu König und Königin
gewählt zu werden, hatten mitbekommen, wie ich durchgedreht war. Den kleinen
Rest Hoffnung, der von Lucius' Traum von der Krönung noch übrig geblieben war,
hatte ich zerstört.
    Lucius war
zwar in Haft, aber ich hatte nie daran gezweifelt, dass wenn er entlassen
werden sollte – würde –, er immer noch das volle Vertrauen seiner
Verwandten genießen würde, die ihm dabei zugesehen hatten, wie er zum Prinzen
herangewachsen war. Aber ich ... Sie würden mich jetzt auf gar keinen Fall mehr
wollen und wir waren nur im Doppelpack zu haben.
    »Was habe
ich gesagt, warum haben alle gelacht?«, fragte ich Dorin und Ylenia. Nicht,
dass es noch irgendetwas ändern würde. »Ich hatte den Text doch auswendig gelernt.«
    »Du hast
nicht das gesagt, was wir aufgeschrieben hatten«, sagte Ylenia sanft. »Du hast
Claudiu ins ›Land der Regenbögen‹ geschickt statt in die ›ewige
Stille‹. Das war selbstverständlich nicht das, was wir für dich geschrieben
hatten.«
    »Regenbögen?«
Das irritierte mich noch mehr. »Aber ich kenne das rumänische Wort dafür doch
gar nicht.«
    »Wer weiß,
was du einmal gehört und in deinem Unterbewusstsein abgespeichert hast?« Dorin
lehnte sich über mich und zupfte an meinem Kissen. Er konnte mir anscheinend
nicht in die Augen sehen, als wenn ich auch ihn beschämt hätte. »Wer weiß?«
    Mir fiel
auf, dass Mindy meine Verwandten mit dem gleichen Gesichtsausdruck beobachtete,
wie Lucius es oft tat. Eine Mischung aus Skepsis und Abneigung. Aber mein
Fehler war ja nicht ihre Schuld.
    »Und wer
hat die Beerdigung zu Ende geführt?«, fragte ich und sah die

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