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Ein Kuss unter dem Mistelzweig

Ein Kuss unter dem Mistelzweig

Titel: Ein Kuss unter dem Mistelzweig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Clements
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Räder. »Cool!«, rief Zak und starrte zu Bill hinüber, während dieser an den Rädern des Fahrrads vor ihm drehte. »Hi!«, rief Bill ihnen zu.
    Rachel lächelte, warf einen prüfenden Blick auf Bills Hausnummer, bevor ihr Blick zum nächsten Reihenhaus wanderte. Dreiundzwanzig – okay, das war es. Sie waren angekommen. Das Gebäude schien wie alle anderen Häuser in der Straße hoch über ihnen aufzuragen. Sie dirigierte Zak und Milly zur Gegensprechanlage und fuhr mit dem Finger über die Nummern. Dann klingelte sie bei Wohnung Nummer 6, bei Lauries Nachbarn.
    »Hi!«, meldete sich eine freundliche Stimme aus dem Lautsprecher.
    »Hi«, antwortete Rachel. »Bist du Jay? Hier ist Rachel, Lauries Freundin …«
    »Rachel, hi!«, erwiderte die Stimme. »Kommt hoch in den zweiten Stock.«
    Rachel wartete, bis der Türsummer ging, dann stieß sie die schwere Eingangstür auf. Zak hopste über die schwarz-weiß karierten Fliesen in der weitläufigen Eingangshalle, bis er in kürzester Zeit die Treppe erreicht hatte. Zusammen stiegen sie die Treppe hinauf, und als sie im zweiten Stock ankamen, öffnete sich Jays Wohnungstür. Ein großer, dunkelhaariger Mann mit dunkelbraunen Augen und einem einladenden Lächeln trat vor und streckte Rachel zur Begrüßung seine Hand entgegen.
    »Hi, ich bin Jay«, sagte er mit dem Hauch eines Londoner Akzents. Rachels und seine Blicke trafen sich.
    Als sie lächelte und seine Hand schüttelte, wurde sich Rachel auf einmal ihrer verknitterten Kleidung und des vom Wind zerzausten Haars bewusst. Lauries kurze Beschreibung ihres Nachbarn hatte ein paar wichtige Details ausgelassen – groß, gebräunte Haut und eine ungezwungene, warmherzige Art. Rachel merkte, dass sie ihn immer noch anstarrte. Sie gab sich einen Ruck und kehrte wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. »Und das sind Milly«, erklärte sie lächelnd und ein wenig nervös, »und Zak.« Sie legte je eine Hand auf einen Arm ihrer Kinder, woraufhin die beiden artig Guten Tag sagten. Rachel stellte erstaunt fest, dass ihre Tochter auffallend stiller war als gewohnt.
    »Hi. Die hier, glaube ich, gehören jetzt euch.« Jay reichte ihr ein klimperndes Schlüsselbund. Dankbar nahm Rachel es entgegen. »Herzlich willkommen in den Goldhawk Mansions«, fuhr Jay fort. »Auch wenn es hier nicht ganz so prachtvoll ist, wie es der Name vermuten lässt – wie ihr wahrscheinlich schon bemerkt habt«, lachte er.
    »Nein«, entgegnete Rachel schnell, weil sie besorgt war, dass ihre Zweifel ihr deutlich ins Gesicht geschrieben stehen könnten. »Nein, überhaupt nicht! Ich kenne London kaum, aber dieses Gebäude scheint wirklich nett zu sein.«
    »Ich finde es hier ziemlich cool«, stellte Milly leise fest.
    »Na, vielen Dank!«, antwortete Jay und zwinkerte Milly zu. »Genießt euren Aufenthalt hier. Tut mir leid, dass ich jetzt keine Zeit mehr habe, um weiterzuplaudern, aber ich muss in einer Minute zur Probe.« Er holte seinen Gitarrenkoffer und eine Tasche aus der Wohnung. »Aber wenn ihr während eures Besuchs hier irgendetwas braucht, dann meldet euch ruhig.«
    Rachel nickte stumm. »Danke.« Danach führte sie ihre Kinder die letzte Treppe nach oben hinauf.
    »Mum«, meldete sich Milly, sobald sie das obere Stockwerk erreicht hatten. »Noch peinlicher ging es nicht, oder?«
    Rachel spähte über das Geländer nach unten, ob Jay auch ja außer Hörweite war.
    »Na«, antwortete sie und stupste Milly in die Seite. »Der war ziemlich süß, oder? In Skipley gibt es nicht viele Männer wie ihn. Von eurem Dad einmal abgesehen, natürlich.«
    »Ein bisschen alt vielleicht«, erwiderte Milly. »Aber sonst nicht schlecht, stimmt.«
    Rachel musterte ihre Tochter – ihre zarten Teenagerwangen waren gerötet. Pferde standen definitiv nicht mehr allein im Zentrum ihres Interesses, so viel stand fest.
    »Worüber flüstert ihr?«, fragte Zak und zupfte an Rachels Wollmantel. »Kannst du dich beeilen und die Tür aufmachen? Ich muss mal. Ganz schlimm. Welche Tür ist es?«
    Direkt vor ihnen befanden sich zwei Türen: auf der linken Seite eine grüne Tür mit einem angelaufenen Bronzebriefkasten und zwei Scheiben, die wie originale Buntglasfenster aussahen. Auf der rechten Seite befand sich dagegen eine strahlend weiße Tür mit einem einzelnen Milchglaseinsatz und Chrombeschlägen. »Diese«, entschied Rachel instinktiv und deutete auf die weiße Tür. Erst dann entdeckte sie eine elegante 8 aus Chrom über der Tür, die ihre Wahl

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