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Ein Kuss unter dem Mistelzweig

Ein Kuss unter dem Mistelzweig

Titel: Ein Kuss unter dem Mistelzweig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Clements
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fest.
    »Toll«, fuhr Laurie fort. »Wie es scheint, sind wir alle auf dem richtigen Weg. Dann sollten wir uns jetzt der Arbeit widmen.« Sie schaute zur Bestätigung zu Diana hinüber.
    »Da ich Sie und euch gerade alle beisammenhabe«, ergriff Diana das Wort, »möchte ich die Gelegenheit nutzen und euch alle zu einem Weihnachtsumtrunk bei mir einladen.« Sie holte die Einladungen aus ihrer Tasche. »Für mich ist dieser digitale Schnickschnack nichts«, lachte sie. »Ich ziehe die altmodische Art und Weise vor.« Sie teilte die Einladungen aus – sie waren von Hand illustriert, mit einem Bild ihres Cottages vorne drauf. Darunter war der Name jeder Frau notiert.
    »Der Umtrunk findet nächste Woche Freitag statt, am 15. Dezember – also einen Tag vor der großen Modeschau. Bis dahin werden wir wahrscheinlich auch den einen oder anderen Drink nötig haben.«
    Laurie musste lächeln, als sie die Einladung entgegennahm. Sie hätte nie gedacht, sich einmal so sehr darüber zu freuen, in Dianas Haus eingeladen zu werden.
    Dann riss Laurie die Kleidersäcke auf und sichtete den Inhalt. Wie eine Kleidermotte ignorierte sie die gewöhnlichen, billigen Stoffe, entschied sich nur für das Beste und legte ihre Funde auf dem Tisch aus. Nachdem sie entschieden hatte, mit welchen Materialien sie arbeiten wollte, nahm sie eine große Stoffschere und schnitt all die Stücke heraus, die noch brauchbar waren. Alles, was zerrissen oder ausgefranst war, kam weg. Unter den Kleidungsstücken waren auch ein paar schlichte Kleider und Jacken, die eine wirklich gute Grundlage für die Designs abgaben.
    Die anderen Frauen plauderten entspannt, während sie arbeiteten. Hier zu sein, erinnerte Laurie daran, was sie am liebsten tat – nämlich Kleidungsstücke zu entwerfen und herzustellen. Und nicht etwa, am Computer zu sitzen oder sich mit Lieferanten herumzuschlagen, womit sie mittlerweile den Großteil ihrer Zeit im Büro verbrachte. Laurie schnitt, sortierte und glättete Stoffe und fing schon an, vor ihrem inneren Auge Bilder davon entstehen zu lassen, wie einige der fertigen Stücke aussehen sollten.
    Als sie zur Wanduhr hinaufschaute, war es beinahe Viertel vor vier. Laurie war so in die Arbeit vertieft gewesen, dass sie die Zeit ganz vergessen hatte. Fünfzehn Minuten. Sie versuchte, ihre aufsteigende Nervosität zu ignorieren, doch als sich der Zeiger immer weiter der vollen Stunde näherte, konnte sie an nichts anderes mehr denken als daran, dass Patrick gleich herkommen würde. Sie erinnerte sich daran, wie sie sich gefühlt hatte, als sie sich unterhalten hatten. Und sie dachte an das, was Diana letzte Nacht über ihn gesagt hatte – nämlich, dass er Single war. Hatte das vielleicht zu bedeuten, dass sie sich dieses Knistern zwischen ihnen nicht bloß eingebildet hatte? Heute Morgen hatte sie sich eingeredet, dass es durchaus nicht schaden könnte, sich ordentlich aufzubrezeln, damit sie so gut wie möglich aussah. Darum hatte sie eines ihrer Lieblingsoutfits gewählt – eine indigoblaue Chinohose in Kombination mit einem hellgelben Pullover, mit klobigem Schmuck in Edelsteinfarben.
    Als der große Zeiger auf die Zwölf vorrückte, spürte Laurie, wie ihre Vorfreude immer weiter wuchs. Ihr Blick wanderte zum Fenster, und sie lauschte, ob sie das Geräusch seines herannahenden Wagens vielleicht schon hören konnte. Sie stellte sich Patricks warmherziges Lächeln und diese umwerfend blauen Augen vor. Was konnte sie ihn fragen? Oder sollte sie es einfach gelassen angehen und darauf warten, dass er den Anfang machte?
    Die Minuten verstrichen, bis sie endlich um zehn nach vier hörte, wie der Van vorfuhr. Donna Summer dröhnte aus dem kleinen Radio, und seltsamerweise – wenn man an die Hektik vom Vortag dachte – schien keine der anderen Frauen bemerkt zu haben, dass der Van eingetroffen war. Laurie schnappte sich ein paar volle Säcke vom Boden, lief zur Tür hinüber und hielt diese mit dem Fuß offen, damit sie die Säcke bündeln und sie schadlos durch die Tür bekommen konnte. Als den anderen Frauen klar wurde, was geschah, gratulierte sich Laurie selbst für ihren Vorsprung und lief auf den Van zu. Als sich dessen Fahrertür öffnete, machte sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht breit. Ihr Puls schnellte in die Höhe, und instinktiv beschleunigte sie ihren Schritt.
    Ein hochgewachsener, grauhaariger Mann mit einem buschigen Bart kletterte aus dem Van. Enttäuscht und verwundert lugte Laurie an dem Mann vorbei ins

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