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Ein Kuss unter dem Mistelzweig

Ein Kuss unter dem Mistelzweig

Titel: Ein Kuss unter dem Mistelzweig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Clements
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ihr am Wochenende nach Camden fahren will. Ist das okay?«
    Camden. Dort gab es einen Straßenmarkt, oder? Darüber wusste sie nicht viel.
    »Das würde ich gern mit deinem Vater besprechen«, wiegelte Rachel ab.
    »Biiiiitte, Mum«, quengelte Milly und setzte ein gewinnendes Lächeln auf.
    Rachel hob resignierend die Hände und lachte. Es war schön, wenigstens einen Hauch der glücklichen Tochter zu sehen, die sie kannte. »Okay, okay, du darfst gehen.«
    Von: [email protected]
    An: [email protected]
    Tut mir leid, dass ich mich nicht gemeldet habe. Hier war ziemlich viel los, und meiner Oma geht es nicht gut. Jedenfalls versuchen wir alle, den Kopf nicht hängenzulassen. Ich habe eine neue Freundin gefunden – ein Mädchen, das unter uns wohnt. Nikki wohnt dort mit ihrem Dad, der ziemlich entspannt ist und ihr fast alles erlaubt. Darauf bin ich irgendwie neidisch. Es ist schon ein bisschen seltsam, jetzt hier in London zu sein, wo doch die Weihnachtszeit anfängt; normalerweise schmücken wir um diese Zeit herum schon das Haus. Aber meiner Oma geht es richtig schlecht, deswegen wissen wir im Augenblick noch gar nicht, wann wir zurückkommen.
    Ich muss jetzt los, das Abendessen ist fertig. Ich hoffe, bei dir ist alles in Ordnung?
    LG Milly
    d
    Von: [email protected]
    An: [email protected]
    Du lebst ja doch noch! Hallo.
    Bilde ich mir das nur ein, oder zeigst du mir mal die kalte Schulter und dann mal wieder nicht, Milly? Willst du nicht, dass ich dich anrufe? Was ist los? Du sagst, deine Großmutter ist krank, aber ich verstehe einfach nicht, warum du dich so verändert hast. Kannst du mir deine Nummer schicken?
    LG C .

K apitel 17
    Freitag, 8. Dezember
    »Wie sehe ich aus?«, fragte Diana und drehte sich in ihrem neu geschneiderten roten Kleid. Laurie hatte es an der Taille enger gemacht und den Ausschnitt ein wenig tiefer angesetzt, die bereits vorhandenen Träger zusammengenäht und so den altmodischen Schnitt zu einem eleganten Neckholder verwandelt.
    »Wow«, staunte Laurie und klatschte in die Hände. Diana strahlte, während die anderen Frauen anerkennend lächelten.
    Als Diana wieder in der Toilette verschwand, um sich umzuziehen, ließ sich Laurie neben Joyce nieder und fing an, weitere Wintermäntel in Tüten und Säcke zu verpacken. Joyce drehte sich zu ihr um.
    »Dianas Kleid haben Sie wirklich toll hingekriegt«, lobte sie. »Sie können nicht an meiner alten Bluse etwas ändern, oder? Also nur, wenn Sie nicht zu beschäftigt sind?« Sie zupfte sich den Blusenstoff vom Körper und lehnte sich danach etwas zurück, damit Laurie sich das Kleidungsstück genauer ansehen konnte. Der Schnitt war sehr schmeichelhaft, doch der Stoff hatte seine Farbe verloren – und war irgendwie im Stil der Mitt-Achtzigerjahre hängengeblieben. »Wissen Sie, ich kaufe so gut wie keine neuen Kleidungsstücke«, erklärte Joyce. »Bei meiner kleinen Rente kann ich mir das gar nicht erlauben.«
    »Klar kann ich sie mir mal anschauen. Aber seien Sie nicht böse, wenn es Ihnen hinterher nicht gefällt!«, erwiderte Laurie.
    Joyce zwinkerte ihr zu. »Dieses Altertümchen?«, lachte sie. »Das kann nur besser werden.«
    »Es gibt schlimme Nachrichten, was das Weihnachtsessen angeht«, verkündete Pam quer über den Tisch. »Zum ersten Mal seit Jahren musste es abgesagt werden.«
    Die anderen Frauen stimmten ihr gemeinschaftlich zu. »Das ist wirklich jammerschade«, bedauerte Diana.
    Joyce drehte sich zu Laurie um und erklärte ihr alles. »Das Essen sollte in einem der Obdachlosenheime in Leeds stattfinden. Jedes Jahr wird ein Weihnachtsessen organisiert, aber dieses Jahr können sie es sich wegen der ganzen Einsparungen nicht leisten.«
    »Andy, der Vorsitzende des Wohltätigkeitsvereins, ist total am Boden zerstört«, fuhr Diana fort. »Ich habe diese Woche mit ihm gesprochen; er hat angerufen, um sich für die letzte Lieferung zu bedanken – er gibt wirklich alles für das Heim. Jahr für Jahr opfert er seine Freizeit, um das Weihnachtsfest im Obdachlosenheim zu einem besonderen Ereignis zu machen. Ich glaube nicht, dass er mit seiner Familie zusammen gefeiert hat, da er jedes Mal auch teilgenommen hat. Doch er sagt immer, dass es die Mühe wert ist, wenn man sieht, was es den Obdachlosen bedeutet. Er sucht immer noch nach einer Möglichkeit, um Geld aufzutreiben und die Feier doch zu organisieren, aber sie müssen im Heim auch immer weiter steigende Kosten abdecken. Er sieht keine Möglichkeit, das Essen doch noch zu

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