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Ein Kuss unter dem Mistelzweig

Ein Kuss unter dem Mistelzweig

Titel: Ein Kuss unter dem Mistelzweig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Clements
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auf, und plötzlich erinnerte sie sich wieder an seinen angenehmen, sexy Duft. Seine dunklen Augen, die Art, wie er sie zum Lachen brachte, das alles gefiel ihr schon ziemlich gut. Als sich Patrick nun zu ihr herunterbeugte und sie sein Aftershave roch, sträubte sich jedoch irgendetwas in ihr. Abrupt drehte sie sich weg, um den Teekessel aufzusetzen. »Yorkshire Gold?«, fragte sie.
    »Yorkshire ist prima«, erwiderte Patrick leise und wich ein Stück zurück. »Mit zwei Stück Zucker.«
    Mist, dachte Laurie, als sie die Tassen aus dem Schrank holte. Wie konnte es sein, dass Jay ihr selbst dann noch alles kaputtmachen konnte, wenn er meilenweit entfernt war?
    »Vielen Dank für die Hilfe«, bedankte sich Laurie verhalten. »Das weiß ich wirklich zu schätzen.«
    Der spezielle Moment war vorbei und die Vertrautheit mit einem Mal dahin – Laurie hätte sich dafür ohrfeigen können.
    »Gern geschehen«, erwiderte Patrick, als sie die Teebeutel auspackte und sie in die Tassen hängte. »Hör mal«, sagte er und berührte ihren Unterarm, sodass sie ihn ansehen musste. Sie schaute ihm in die blauen Augen, die sie unbeirrt und intensiv anblickten.
    »Ich weiß, dass du nicht lange hier bist«, erklärte er. »Aber bitte sag, dass du Zeit hast, wenn ich dich einlade, mit mir etwas trinken zu gehen?«
    Nachdem Patrick später am Abend dann gegangen war und Laurie die Haustür schloss, breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus, und sie vollführte einen kleinen Freudentanz. Sie hatte ein Date! Und Patrick war wirklich richtig, richtig nett.
    Sie legte eine CD auf und ging zum Kamin, um ein Feuer zu entfachen. Als nach einer Weile die winzigen Flammen zwischen den Holzscheiten hochflackerten, setzte sich Laurie mit einem großen Sandwich mit Stilton-Blauschimmelkäse an den Küchentisch. Die Aussichten in Skipley wurden immer besser.

K apitel 18
    Samstag, 9. Dezember
    Rachel schenkte Zak und sich ein Glas Orangensaft ein. Sie beschloss, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen war, das Thema anzuschneiden. Natürlich gab es eigentlich wichtigere Themen, über die sie sich Gedanken machen sollten, seitdem Bea im Koma lag – doch sie konnte einfach nicht mehr länger über das hinweggehen, was für sie wie Stehlen aussah.
    Rachel setzte sich mit Zak an den Küchentisch und breitete dort ein paar der Dinge aus, die sie im Verlauf ihres Aufenthaltes hier gefunden hatte: die Kochbanane, die Brotbaumfrucht und das Plektrum. Aiden und Milly hatten behauptet, nichts darüber zu wissen, sodass sich die Liste der Verdächtigen nun auf eine Person reduziert hatte.
    »Ich bin etwas ratlos, Zak. Vielleicht kannst du mir ja helfen. Hast du eine Ahnung, woher diese Sachen kommen?«, fragte sie sanft.
    Mit den weit aufgerissenen Augen in seinem sommersprossigen Gesicht sah er aus wie die Unschuld in Person – doch er rutschte unruhig auf seinem Sitz umher. »Ich habe nichts gestohlen!«
    Rachel wartete darauf, dass er fortfuhr.
    »Die Sachen habe ich geschenkt bekommen«, beharrte Zak.
    »Von wem?«
    »Lily hat mir das Obst geschenkt«, erklärte er, nahm die Frucht in die Hand und strich mit seinen pummeligen Fingerchen über die raue Oberfläche. »Das ist eine Brotbaumfrucht – das ist zwar Obst, aber das macht einen satt wie Brot«, lächelte er. »Außerdem hat Lily mir die Banane geschenkt.«
    »Das ist eine Kochbanane«, erwiderte Rachel. »Und Lily ist …?« Sie versuchte, den Namen einzuordnen; sie hatte ihn erst kürzlich schon einmal gehört.
    »… Die nette Frau von unten«, beendete Zak den Satz. Natürlich! Jetzt erinnerte Rachel sich wieder.
    »Das ist meine Schuld«, rief Milly herüber. Rachel stand auf und ging zu ihr ins Wohnzimmer, wo gerade Will Ferrell in einem Elfenanzug auf dem Plasmabildschirm erstarrt war. Milly drehte sich zu ihrer Mum um. »Das kannst du Zak nicht vorwerfen. Ich habe ihn im Treppenhaus herumlaufen lassen, als du im Krankenhaus warst. Er ist die Treppen rauf- und runtergelaufen und so was. Mir war nicht klar, dass er dabei überall Freundschaften schließen würde. So ein kleiner Verrückter!« Scherzhaft verdrehte sie die Augen.
    »Na gut.« Milly hätte Zak wirklich nicht allein im Treppenhaus herumlaufen lassen dürfen, doch sie und Milly hatten sich heute bislang so gut miteinander verstanden, dass Rachel beschloss, das nicht aufs Spiel zu setzen. Als Milly die DVD weiterlaufen ließ, kehrte Rachel wieder zu Zak zurück. »Du hast aber niemanden belästigt, oder?«
    »Nein«,

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