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Ein Kuss von dir

Ein Kuss von dir

Titel: Ein Kuss von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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offenkundig gut gegangen, weil ich nämlich die künftige Duchess of Magnus bin und bestimme , was Mode ist.« Sie beugte sich hinunter und streichelte den Hund.
    »Was fangen Sie jetzt mit diesem … Tier … an?«
    Sie hatte sich nicht überlegt, was sie mit dem Hund anfangen sollte, aber jetzt wusste sie es. »Ich freunde mich mit ihm an.« Sie hob ihn vorsichtig hoch und achtete darauf, sein verletztes Bein nicht zu berühren. Er war gerade noch leicht genug, dass sie ihn tragen konnte und gerade schwer genug, sie hinunterzuziehen. Den Hund auf den Armen stapfte sie auf Diriday zu. Die dürren Hundebeine standen vor, und das Gewicht zerrte an ihren Armen. Ihre Hände taten weh, ihr Knie schmerzte, und die Entfernung zu ihrem Pferd schien mit jedem Schritt größer zu werden.
    Remington lief mit beschwingtem Schritt neben ihr her und machte keine Anstalten, ihr behilflich zu sein. »Ist das eine Art Rache? Tun Sie das, weil ich Sie dazu zwinge, meine Frau zu werden?«
    Sie hatten die Pferde erreicht und traten in das Wäldchen, aus der Sonne und Sichtweite der Klatschbasen, die auf einen neuerlichen skandalösen Auftritt warteten. Der Reitknecht zupfte die Stirnlocke und trat diskret weg.
    Schnaufend setzte Eleanor den Hund ab. Er kauerte sich neben ihre Füße, während sie die Hände in die Hüften stützte. »Mr. Knight, ich weiß, das mag Ihnen unbegreiflich erscheinen, aber nicht alles, was ich tue oder sage, hat mit Ihnen zu tun. Tatsache ist, die Welt dreht sich nicht um Sie. Der Mond erleuchtet auch ohne Sie den nächtlichen Himmel. Und meine Existenz hängt gleichfalls nicht von Ihnen ab. So.« Sie bückte sich wieder, um den Hund hochzuheben. »Ich nehme meinen Hund mit nach Hause und bade ihn – ohne dabei in irgendeiner Weise an Sie zu denken.«
    »Warten Sie.« Er nahm sie am Arm und zog sie hoch. »Ich möchte, dass Sie mit diesem leichtsinnigen Verhalten aufhören.«
    Einmal mehr verwirrte er sie. »Welches leichtsinnige Verhalten?«
    »Nicht an mich zu denken.« Er legte den Arm, um ihre Taille und küsste sie.
    Ihr erster Kuss war sachte und verführerisch gewesen, ihr zweiter fordernd … und verführerisch. Dieser war wieder anders. Er nagte sanft an ihrer Unterlippe, bestand darauf, dass sie an ihn dachte, und als sie den Mund aufmachte, um ihn auszuschimpfen, küsste er sie mit skrupelloser Absicht. Er wollte ihre ganze Aufmerksamkeit, und er wusste, wie er sie bekam. Er verführte sie mit Zähnen und Zunge. Seine Lippen bewegten sich auf ihren, bis sie die Sonnenflecken nicht mehr sah, die Rosen nicht mehr roch und den Hund, Beau Brummel und ihr ganzes Dilemma vergaß.
    Der Druck seines Körpers und die Appetithappen, die er ihr zufütterte, absorbierten jeden Gedanken, jedes Gefühl.
    Dann ließ er sie los. Die Hand an ihren Ellenbogen gelegt, gab er ihr Halt, während sie versuchte, ihre Würde und ihren Verstand wiederherzustellen.
    Je länger sie ihn kannte, desto weniger kannte sie sich selbst.
    Er half ihr in den Sattel und gab ihr ihren Hund.
    Sie rückte die arme Kreatur unter ihrem Arm zurecht, flüsterte beruhigend und ritt in Richtung des Stadthauses los.
    Es war beängstigend, sich in so kurzer Zeit so radikal zu verändern, wegen eines simplen Kusses. Würde Madeline Eleanor überhaupt noch erkennen, wenn sie nach London kam? Würde Eleanor sich selbst noch erkennen, wenn der Zeitpunkt gekommen war, Mr. Knight zu seinem Recht zu verhelfen?
    Würde sie ihn ziehen lassen? Oder würde sie um ihn kämpfen?

16
    Remington schlenderte die Galerie oberhalb des Foyers entlang. »Dieser verdammte Hund muss weg.«
    Seine Duchess hing über dem Treppengeländer und sah den Dienstboten zu, die hin und her eilten, um letzte Vorbereitungen zu treffen: Tische aufstellen, Champagnerkübel mit Eis füllen, ganze Massen gelbe Rosen auf die Vasen verteilen. Sie drehte sich um und betrachtete Remington und den Hund, der neben ihm trottete. Ihre Miene blieb ernst, aber sie glühte innerlich vor Belustigung. » Verdammt ist ein Wort, das man in England nicht benutzt, wenn Damen zugegen sind.«
    Aber, verdammt , sie sah gut aus in der rauschenden türkisen Seide, die ihre Augen atemberaubend blau machte. Ein türkises Band wand sich durch ihr Haar, und in den kurzen dunklen Strähnen funkelten wie Sterne kleine Diamanten.
    Es war natürlich ihr eigenes Kleid. Es war ihr eigenes Band. Es waren ihre eigenen Diamanten. Sie zog immer noch nicht an, was er ihr gekauft hatte, aber bald würde sie keine

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