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Ein Kuss von dir

Ein Kuss von dir

Titel: Ein Kuss von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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flüsterte: »Er ist nicht in London.«
    Magnus war nicht da. »Der Bastard kommt nicht einmal zur Verlobungsfeier seiner Tochter?«
    »Vielleicht ist es ihm peinlich, sich den Gästen zu zeigen, nachdem er seine eigene Tochter verspielt hat, Sir.«
    »Vielleicht.« Remington bezweifelte es. Magnus war eine gutmütige Bulldogge von einem Mann. Er trank zu viel, und er spielte ohne Reue. Aber unter der jovialen Fassade lauerte ein grausamer Mensch, der nicht einmal vor Mord zurückschreckte, um seine Interessen durchzusetzen. Hatte er von Remingtons wahrer Identität erfahren? Versteckte er sich auf einem seiner Herrenhäuser, um neuerlich einen gnadenlosen Plan auszuhecken?
    Remington würde morgen einen seiner Männer losschicken, um den Aufenthaltsort des Dukes zu ermitteln. Dann würde er selbst dorthin fahren, den verfluchten Duke zu einem Geständnis prügeln und herausfinden, welches Unheil er jetzt wieder im Schilde führte. Denn Remington war sich nicht sicher, ob der Duke seine eigene Tochter nicht lieber umbrachte, bevor er sie einen Bürgerlichen heiraten ließ.
    Aber der Abend war fürs Erste ein Erfolg, und bald war es Mitternacht. Mitternacht …
    Bridgeport fragte: »Sir, sollen wir mit den Vorbereitungen für Ihren Toast beginnen?«
    »Auf der Stelle.« Frische Gläser mit kaltem Champagner machten auf silbernen Tabletts die Runde durch den Ballsaal. Remington plauderte mit den Gästen, aß ein wenig vom Lachs und positionierte sich immer so, dass er Madeline im Auge hatte.
    Sie stand still auf der Stelle, gestattete den Gästen, sie anzusprechen. Sie lauschte jeder Bemerkung, schenkte einem jeden feierlich Beachtung, berührte einen Arm, schüttelte Hände. Mehr und mehr Frauen kamen, um mit ihr zu sprechen. Nicht um ihr zu schmeicheln oder Klatschgeschichten zu erzählen, sondern um von sich selbst zu berichten. Die Männer kamen in ganzen Trauben und verliebten sich allesamt in sie.
    Was hätte sie auch dagegen tun können? Was hatte der dumme Viscount Mauger noch gesagt? Ihre Gnaden strahlt wie die Sonne in all ihrer Brillanz . Eine lachhafte Gefühlsanwandlung, aber wahr.
    Ihre Schönheit stellte ein Problem dar, mit dem Remington nicht gerechnet hatte. Er begriff natürlich, dass es bei Brummels Unterstützung und ihrem eigenen exquisiten Stil die neueste Mode war, für sie zu schwärmen. Er wusste ebenso, dass diese Schwärmerei hohl war und Madeline als verheiratete Frau längst nicht mehr den Reiz ausüben würde, den sie als unverheiratetes Mädchen verströmte. Er freute sich auf diesen Tag, denn zu seiner eigenen Verwunderung versetzte jeder bewundernde Blick in ihre Richtung ihm einen eifersüchtigen Stich. Er ertappte sich dabei, wie er sie zur Seite nehmen wollte, um ihr zu erklären, dass die anderen Männer oberflächlich und falsch waren, wohingegen er … aber, nein. Er würde ihr nicht eingestehen, wie fasziniert er von ihr war. Ihre Frauenhände konnten ihm das Herz herausreißen und es trockenwinden. Und abgesehen davon … wenn seine eigene Verliebtheit nicht hohl war, worauf gründete sie dann?
    Auf großen blauen Augen; einem verunsicherten Gebaren; einem Lächeln, das sie kaum je zeigte; einem kurvenreichen Körper; dem ausgeprägten Willen, zu tun, was richtig war; einer sanftmütigen Güte; einem scharfen Verstand, den sie achtsam verbarg …
    Sie entschuldigte sich bei der Menschenmenge, die sie umstand und umrundete die Tanzfläche. In der Ecke, wo die Anstandsdamen, die Gouvernanten und Gesellschafterinnen sich aufhielten, blieb sie stehen, um mit den Damen zu sprechen, die auch Antwort gaben, aber unbehaglich wirkten. Die Duchess ließ Essen und Getränke bringen. Die Damen blieben essend und an ihren Drinks nippend zurück und beäugten unsicher ihre Arbeitgeberinnen, als befürchteten sie eine Standpauke.
    Remington gab Bridgeport kurz Weisung, die Damen in der Ecke den ganzen Abend über zu versorgen, dann bewegte er sich wieder an einen Platz, von dem aus er Madeline, quer durch den Ballsaal, beobachten konnte. Er hätte sich seine Obsession für die Duchess am liebsten aus der Seele gerissen. Er konnte sich diesen Wahnsinn nicht leisten. Nicht jetzt. Nicht jetzt, da sein Vorhaben der Vollendung entgegenstrebte. Er brauchte für seine Manöver einen kühlen, klaren Kopf. Er konnte jetzt keine Frau brauchen, die ihn ablenkte.
    Eine atemberaubende Frau zwar, aber nur eine Frau.
    Er verstand sie nicht. Das war das Problem. Sie war schön, sich ihrer Schönheit aber

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