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Ein Kuss von dir

Ein Kuss von dir

Titel: Ein Kuss von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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die Cousinen beschlossen, dass Madeline ihm inkognito in diese Spielhölle folgen sollte. Soweit Eleanor wusste, hatte Magnus in seinem ganzen Leben mit nichts Erfolg gehabt, also fragte sie: »Was haben Sie vor, Onkel?«
    »Alte Angelegenheiten. Eine traurige Sache.« Er rutschte rastlos auf seinem Sessel umher und sah nachdenklich aus. »Falls die Sache klappt, ist Zeit genug, es dir zu erzählen. Falls nicht, gibt es wenigstens nichts, worüber du dich ärgern müsstest.«
    Eleanor bezweifelte das, aber sie hatte ohnehin schon genügend andere Sorgen.
    »In der Zwischenzeit erzählst du mir lieber alles über diese Räuberpistole, die ihr zwei Mädchen euch da ausgedacht habt«, ordnete Magnus an.
    Als Eleanor geendet hatte, saß Magnus die Hände auf die Knie gestützt da und sagte: »Verdammt soll ich sein. Bitte um Vergebung, Ladies.« Er schüttelte den Kopf, als sei er verwirrt, dann fragte er Eleanor: »Also hast du Mr. Knight geheiratet, an Maddies Stelle?«
    »Ja, Onkel.«
    »Und die verfluchte Lady Shapster hat die Sache auffliegen lassen?«
    »Ja, Onkel.«
    »Ich habe nie verstanden, was mein Bruder an ihr gefunden hat. Eine kleinlichere, schlimmere alte Vettel ist mir nie untergekommen.« Er rieb die Hände über das Gesicht und sagte mit leiserer Stimme: »Aber etwas Besseres habe ich von ihm auch nicht erwartet. Einen größeren Schurken als ihn …« Er setzte sich auf und fragte: »Ah, Eleanor, weißt du eigentlich, warum ich nichts dagegen hatte, als Madeline dich zu uns ins Haus geholt hat?«
    »Ich … ich habe mich das nie gefragt.« Denn als Madeline sich entschieden hatte, Eleanor zu helfen, hatte Eleanor nicht gedacht, dass Magnus überhaupt eine Wahl hatte. Aber er war der Duke. Er hätte Eleanor das Leben zur Hölle machen können. Stattdessen hatte er sie gelegentlich in die Wange gezwickt und sie mit derselben Gleichgültigkeit behandelt, die er auch seiner Tochter gegenüber an den Tag legte.
    »Ich hatte Angst, du könntest sterben, wenn ich dich dort ließe, dich einfach zu Tode siechen – oder verunglücken.«
    Lady Gertrude schnappte nach Luft. »Du glaubst also, Lady Shapster ist mörderisch?«
    Er warf ihre einen durchdringenden Blick zu. »Ich denke, dass man sowohl meinem Bruder als auch seiner Frau am besten aus dem Weg geht, so man die Möglichkeit hat.«
    Beide sahen sie Eleanor an, die nervös umherrutschte.
    »Ich fahre jetzt in mein Hotel und kehre morgen nach Sussex zurück.« Magnus hievte sich aus dem Sessel. »Gertrude, du hast ein Auge auf Eleanor.«
    »Das habe ich«, sagte Lady Gertrude.
    Der Hund bellte.
    Magnus nahm Lizzie unter dem Kinn und sah ihr in die Augen. »Ja, und du auch.« Er drückte Eleanor einen Kuss auf die Stirn. »Herzlichen Glückwunsch zu deiner Hochzeit, meine Liebe. Lass dich nicht von Mr. Knight schikanieren, und denke daran – du bist größer als Lady Shapster. Mit der bloßen Faust einen ordentlichen Schlag auf die Nase, und sie geht zu Boden.«
    Berührt von seiner Fürsorglichkeit erwiderte Eleanor: »Danke Onkel, ich werde es mir merken.«

23
    Eleanor wachte jäh auf und starrte ins mitternächtliche Dunkel und die Einsamkeit. Nur das orangerote Glühen der Kohle im Kamin illuminierte Remingtons großes Schlafzimmer, das sie sich … mit keinem teilte.
    Was immer sie sich erhofft oder erträumt hatte, Remington war nicht in das Haus am Berkley Square zurückgekehrt. Ungehalten über ihre wehmütigen, altjüngferlichen Illusionen setzte sie sich auf. Das Bett war hoch, die Spitze der Bettpfosten nicht mehr zu sehen. An den Ecken hingen samtene Bettbehänge, und die Matratze war weich und luxuriös. Über das Fußende war ein seidenes, spitzenbesetztes Nachthemd drapiert gewesen. In der Hoffnung, er werde zurückkehren, hatte sie es angezogen, und nun streichelte es mit sinnlich-luxuriöser Anmutung über ihre kühle Haut.
    Nun, sie würde es nicht ständig tragen. Baumwolle war viel bequemer, und wenn der Winter kam, war Flanell das Einzige, das sie warm hielt. Sicher, falls Mr. Knight ihr Bett teilte, würde sie nichts als die pure Lust tragen.
    Dumme Träume. Wann hatte sie den packenden Zugriff auf die Wirklichkeit eingebüßt, um in sehnsüchtige Träumerei zu verfallen?
    Sie glitt aus dem Bett und tapste auf nackten Füßen zum Kamin. Wenn sie schon wach liegen musste, dann wollte sie wenigstens die Wärme des munteren, knisternden Feuers haben.
    Sie ging neben dem Kamin in die Knie, warf ein paar dünnere Scheite Zündholz hinein

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