Ein Kuss von dir
Furchen und Adern, der Stärke unter der seidigen Haut. »Im Harem habe ich Gemälde und Statuen gesehen, aber dieser ist wirklich großartig.«
Er stützte die Hände neben ihre Schultern und machte die Augen zu, während sie ihn erforschte.
Die Konkubinen hatten Recht. Männer liebten es, berührt zu werden – und sie liebte es, ihn zu berühren.
Als er die Augen wieder aufschlug und sie ansah, war in den dunklen Tiefen keine Spur von Eis mehr zu sehen. Sie brannten. Er brannte. Er nahm den Halsausschnitt ihres Nachtkleides vorsichtig in die Hände und riss daran. Die feine Spitze hielt stand, aber die Seide gab mit einem dünnen, sirrenden Laut nach.
Seide und Spitze, teuer und schön, und er riss es entzwei, als hätte Eleanor es nicht verdient. Sie hätte ihn am liebsten geohrfeigt. »Warum hast du das getan?«
»Es war mir im Weg.« Er wedelte die Fetzen weg. Er betrachtete ihren Körper, und als sie das Leuchten in seinen Augen sah, wusste sie, dass er es ernst meinte. Er hatte das Nachtgewand zerrissen, weil es ihm im Weg war – und das war eine Lektion, die sie sich besser merkte.
»Du hast nie zuvor einen Mann gehabt. Du weißt nicht, was ich für dich tun kann. Welche Gefühle ich dir schenken kann. Wie ich Vergnügen hinauszögern und geben kann.« Er stützte sich ab, senkte den Kopf und saugte an einem Nippel.
Der Schock wich der Verzückung. Sie bog sich unter ihm durch. Sie klammerte sich in sein Haar, streckte ihm ihre Brust entgegen und wollte, dass er fest an ihr saugte und sie in den Himmel schickte.
Er wandte sich der anderen Brust zu, umkreiste den Nippel mit der Zunge, neckte sie, versagte sich ihr. Sein Atem flüsterte an ihre Haut, und er sagte: »Deine Haut ist wie Seide, zarte, prachtvolle Seide.«
War ihm klar, was sein schlichtes Kompliment mit ihr machte?
Sie schob die Hüften zu ihm hoch, wollte sein Gewicht auf sich spüren. Wollte mehr als das.
Er legte sich auf sie, und wo ihre Haut sich berührte, war ein Brandherd aus Hitze. Ihr Busen drückte sich in das Haar auf seiner Brust. Das Gewicht seiner Hüften presste sie in die Matratze. Seine Männlichkeit schmiegte sich zwischen ihre Beine, und sie verstand zum allerersten Mal, warum er die Finger benutzt hatte, sie zu erregen.
Denn jetzt wusste sie, was es hieß, erfüllt zu sein, und sie wollte erfüllt sein – in jeder erdenklichen Art und Weise. Was ihr zuvor natürlich erschienen war, leer zu sein, alleine zu sein, schien jetzt einsam und Furcht einflößend.
Sie drückte sich an ihn, suchte Erlösung aus ihrer Isolation.
Doch er tat ihr den Gefallen nicht, sondern nahm ihr Gesicht in die Hände und hielt sie ruhig. »Sag mir, was du von mir willst.«
Sie jammerte. Ihm das sagen? Wusste er es denn nicht?
»Sag es mir«, wiederholte er. »Instruiere mich. Ich tue, was du willst, aber ich will die Worte von dir hören.«
Jetzt verstand sie, was er von ihr wollte. Er wollte, dass sie sowohl physisch wie mental vor ihm kapitulierte. Er verlangte, dass sie darüber nachdachte, was sie da taten, und ihm ihre Einwilligung gab, was immer sie wollte, mit ihr zu tun. Ihr ganzes Leben lang hatte sie gegen keine Menschenseele geflucht, jetzt tat sie es. »Bastard!«
»Du irrst dich. Meine Eltern haben geheiratet, bevor ich geboren wurde.« Seine Daumen trafen sich unter ihrem Kinn, und er hob ihr Gesicht an seines. »Vermutlich sogar, bevor ich gezeugt wurde. Eleanor …«
Es war das erste Mal, dass er sie bei ihrem echten Namen nannte, und was das zu bedeuten hatte, verstand sie genau.
Seine Hüften rollten in lasziven, einladenden Wellen.
»Eleanor, sag mir, was du willst.« Wieder eine Welle.
Tief in ihrem Unterleib wuchs die Begierde.
»Du kannst nicht gewinnen. Du wirst tun, was ich dir sage. Gib auf, Eleanor, gib auf.«
Er hatte Recht. Er wusste zu viel, verstand ihren Körper besser, als sie selbst ihn verstand. Sie fügte sich seufzend. »Ich möchte … dass du … bitte …« Sie schlang die Beine um seine Hüften. Versuchte, sich in Position zu bringen, ihn aufzunehmen.
Seine Hände glitten ihre Brüste hinunter, umfassten sie, liebkosten sie. »Bitte, was?«
Er hatte die Kunst der Folter perfektioniert. »Bitte, Remington.« Sie benutzte seinen Namen mit Absicht, um ihn zu beschwichtigen. »Ich will dich in mir haben. Ich möchte, dass du mich mitreißt … eine Weile lang. Ich will, dass du dein Versprechen hältst und mir Vergnügen bereitest.«
Er lachte in sich hinein, und sie spürte die
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