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Ein Kuss zum Dessert (German Edition)

Ein Kuss zum Dessert (German Edition)

Titel: Ein Kuss zum Dessert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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geschmeckt?“ Blake nahm eine Strähne ihres Haares zwischen Daumen und Zeigefinger. „Vollkommen.“
    June rückte nicht von Blake ab, langsam legte sie die Gabel aus der Hand. Sie fühlte sich viel zu verletzlich. „Einer meiner Kunden hat eine geheime Leidenschaft für meine Eclairs. Viermal im Jahr fahre ich nach Brittany und mache ihm zwei Dutzend. Imletzten Herbst hat er mir eine Smaragdkette geschenkt.“
    Blake zog die Augenbrauen hoch, während er sich die Haarsträhne um den Finger wickelte. „Soll das eine Aufforderung sein?“
    „Ich liebe Geschenke“, erklärte sie ehrlich. „Aber zwischen Geschäftspartnern ist das wohl nicht ganz passend.“
    Sie wollte sich vorlehnen, um ihren Kaffee vom Tisch zu nehmen, doch Blake hielt sie an der Haarsträhne zurück. Einen Moment lang sah er Überraschung und auch Ärger in ihren Augen aufblitzen. Sie mochte es nicht, wenn man sie zurückhielt. „Unsere geschäftliche Verbindung liegt auf einer ganz anderen Ebene. Ich dachte, das wissen wir mittlerweile beide.“
    „Das Geschäft kommt zuerst.“
    „Vielleicht.“ Es fiel ihm selbst schwer zuzugeben, dass er daran zu zweifeln begann. „Auf jeden Fall beabsichtige ich nicht, mich weiterhin auf dieser Ebene zu bewegen.“
    Wenn sie je die Absicht hatte, mit ihm fertig zu werden, dann musste sie das jetzt tun. June legte einen Arm auf die Rückenlehne des Sofas und wünschte, der Kloß in ihrem Hals würde verschwinden. „Ich fühle mich von Ihnen angezogen. Und ich denke, es wird schwierig, aber auch interessant sein, in den nächsten Monaten unter diesen Bedingungen zu arbeiten. Sie sagten, Sie wollten sich bemühen, mich zu verstehen. Ich erkläre meine Motive selten, aber jetzt will ich eine Ausnahme machen.“ Sie beugte sich vor und nahm eine Zigarette aus einer Dose auf dem Tisch. „Haben Sie Feuer?“
    Eigenartig, welch widersprüchliche Gefühle sie in meinem Inneren weckt, dachte Blake. Diesmal war es Ärger, als er sein Feuerzeug aus der Tasche zog und es anzündete. Er sah, wie sie den ersten Zug machte.
    „Sie sagten, Sie kannten meine Mutter“, begann June. „Sie ist eine wunderschöne, intelligente Frau, und ich liebe sie sehr. Natürlich zunächst, weil sie meine Mutter ist, aber ich liebe sie auch als eine Frau, die voller Lebensfreude ist. Wenn sie eine Schwäche hat, dann sind es die Männer.“ June zog die Beine hoch und versuchte, sich zu entspannen.
    „Sie hat drei Ehemänner gehabt und unzählige Liebhaber. Dabei ist sie jedes Mal absolut sicher, dass es eine lebenslange Beziehung werden wird. Wenn sie eine Beziehung zu einem Mann hat, ist sie unbeschreiblich glücklich, seine Interessen sind ihre Interessen, seine Abneigungen ihre Abneigungen. Und wenn die Beziehung dann zu Ende ist, ist sie am Boden zerstört.“
    June zog an ihrer Zigarette. Sie hatte erwartet, dass er etwas sagen würde, aber er sah sie nur an, deshalb sprach sie weiter: „Mein Vater ist ein eher praktischer Mensch, und trotzdem hat auch er schon zwei Ehefrauen gehabt sowie einige diskrete Affären. Anders als meine Mutter, die auch Fehler akzeptiert, ja Fehler sogar manchmal genießt, ist er ein Mann, der nach Perfektion strebt. Und da es in einem Menschen keine Perfektion gibt, sondern nur in einigen Dingen, die ein Mensch schafft, ist er immer wieder enttäuscht.
    Meine Mutter sucht nach Glück und Romantik, mein Vater sucht die perfekte Gefährtin. Und ich suche nach keinem von beiden.“
    „Warum sagen Sie mir denn nicht, wonach Sie suchen?“
    „Erfolg“, erklärte June schlicht. „Eine Romanze hat einen Anfang, also hat sie auch ein Ende. Ein Gefährte verlangt Kompromisse und Geduld. Meine Geduld brauche ich für meine Arbeit, für Kompromisse habe ich kein Talent.“
    Das sollte Blake eigentlich zufriedenstellen, vielleicht sogarerleichtern, denn immerhin suchte er nach nicht mehr als nur einer flüchtigen Affäre, ohne feste Bindung und Verpflichtung. Dennoch verstand er nicht, warum er sie am liebsten geschüttelt hätte. „Keine Romanze“, sagte er und nickte. „Kein Gefährte. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass Sie mich wollen und ich Sie will.“
    „Nein.“ Der Zigarettenrauch hinterließ einen bitteren Geschmack in ihrem Mund, deshalb drückte June die Zigarette aus. Diese Diskussion hört sich ja beinahe wie eine Verhandlung an, dachte sie. Aber wollte sie es denn nicht so? „Ich habe gesagt, es wird schwierig sein, unter diesen Bedingungen zu arbeiten, aber nicht

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