Ein Kuss zum Dessert (German Edition)
verrückt.“
„Worte“, gab sie zurück, obwohl seine Worte sie schwindlig machten. „Ich brauche nicht …“
Und dann schloss er seine Lippen über ihren. Dieser lange, eindringliche Kuss strafte all ihre Worte Lügen. An diesem Abend wollte sie die Romantik leiser Worte und des Kerzenlichtes, obwohl sie einen solchen Wunsch noch nie zuvor gehabt hatte. Sie wollte, dass er sie liebte, langsam und genießerisch, sodass alle ihre Gedanken ausgelöscht würden und dass ihr Körper glühte. Heute Abend gab es für sie nur noch das Verlangen. Wenn es morgen Konsequenzen gab, der morgige Tag war noch so weit weg. Doch Blake war hier.
Sie wehrte sich nicht, als er sie hochhob. Wenn auch nur für eine kurze Zeit, so würde sie heute Abend doch sanft und zerbrechlich sein. Sie hörte, wie er die Kerzen ausblies. Der Geruch des Wachses folgte ihnen bis ins Schlafzimmer.
Silbernes Mondlicht fiel ins Zimmer, der Duft von Rosen lag in der Luft. Aus der Wohnung unter ihnen drangen Klänge der Musik von Beethoven bis zu ihnen hinauf.
June lächelte. Atmosphäre, dachte sie. Wenn sie eine Liebesnacht geplant hätte, die Umstände hätte sie nicht besser arrangieren können. Vielleicht … sie zog ihn zu sich hinunter … vielleicht war es ja Schicksal.
Sie sah in seine Augen, seine dunkelblauen Augen, mit denen er sie unverwandt anblickte, während er mit einem Finger die Umrisse ihres Gesichtes nachzeichnete. Hatte ihr je zuvor schon einmal jemand solche Zärtlichkeit geschenkt? Hatte sie das überhaupt gewollt?
Nein. Und doch – jetzt hatte sich all das geändert. Sie verlangte nach dieser neuen Erfahrung, der Süße, die sie bis jetzt immer abgelehnt hatte, und sie verlangte nach dem Mann, der ihr all das schenken konnte.
Sie nahm sein Gesicht in beide Hände und sah ihn an. Dies war der Mann, der schon bald ihren Körper genau kennen würde – und auch ihre Schwächen. Vielleicht hätte sie noch gezweifelt, hätte sich all die Hinderungsgründe ins Gedächtnis gerufen, wäre das Verlangen nach ihm nicht so groß gewesen.
„Küss mich noch einmal“, murmelte sie. „Noch nie hat mich jemand so geküsst wie du.“
Ein heißes Glücksgefühl durchströmte Blake. Langsam senkte er den Kopf, berührte ihre Lippen ganz sanft, spielerisch, las in ihrem Blick, wie ihr Verlangen wuchs. Wie hätte er vorher wissen sollen, dass sie noch viel schöner war im Mondlicht, wenn ihr Haar auf dem Kissen ausgebreitet war? Wie hätte er wissen sollen, dass er beinahe schmerzlich nach ihr verlangte, so wie noch nie zuvor nach einer anderen Frau? War es wirklichnur noch Verlangen, das er fühlte, oder hatte er irgendwann eine unsichtbare Linie überschritten? Doch jetzt gab es dafür keine Antworten. Die Antworten blieben für den hellen Tag.
Mit einem leisen Aufstöhnen wurde sein Kuss drängender, und er fühlte, wie ihr Körper unter ihm nachgiebig wurde. Die Leidenschaft in ihm wurde immer brennender, allerdings noch immer gedämpft durch die Zärtlichkeit, mit der sie einander küssten.
June streichelte sein Gesicht, seinen Hals und spielte dann mit seinem Haar, während er ihr Gesicht mit Küssen bedeckte. Nie zuvor hatte sie einen Mann gekannt, der eine solche Geduld besaß, der sie mit Küssen und Berührungen allein so erregen konnte, dass nichts anderes mehr für sie zu existieren schien.
Berühre mich! Er schien sie verstanden zu haben, auch wenn sie die Worte nicht ausgesprochen hatte. Seine Hände glitten, noch immer langsam, ohne Eile, über ihre Schultern, hin zu ihren Brüsten – bis es dann für sie beide nicht mehr länger genug war. Ohne ein Wort begannen sie, einander zu entkleiden.
Das Mondlicht fiel auf nackte Haut. June streichelte Blakes Brust, sie erforschte seinen muskulösen Körper. Auch Blake streichelte sie, und selbst als das letzte Kleidungsstück gefallen war, beeilten sie sich noch immer nicht. Es gab so vieles zu berühren, zu schmecken – und die Zeit hatte keine Bedeutung mehr für sie.
Eine leichte Brise wehte durch das offene Fenster herein, doch sie spürten es nicht. Unter Blakes Berührungen schien ihr Körper zu brennen, und als er mit seinen Lippen die Spur seiner Hände nachzog, drohte das Verlangen in June übermächtig zu werden.
Ihre Bewegungen wurden drängender, leise stöhnten sie auf, zitterten, flüsterten atemlos gegenseitig ihre Namen. Blake hattenicht gewusst, dass auch er sich führen lassen konnte, doch jetzt führte einer den anderen, höher und immer höher.
June
Weitere Kostenlose Bücher