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Ein Kuss zum Dessert (German Edition)

Ein Kuss zum Dessert (German Edition)

Titel: Ein Kuss zum Dessert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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fühlte, wie alles um sie herum versank, nur noch ganz schwach drang die Musik in ihr Bewusstsein. Auch der Duft der Rosen war nicht mehr wichtig, für sie zählte nur noch der Duft seines Rasierwassers, der sie einhüllte. Solange er nur bei ihr war, würde sie fühlen, was sie fühlen sollte, würde sie hingehen, wo sie hingehen sollte. Es war nicht nur körperliche Erregung, die sie fühlte, es war etwas, tief in ihrer Seele, etwas, dem sie nicht widerstehen konnte. Ihr Körper, ihr Herz und auch ihre Seele verlangten nach ihm.
    Mit dem Flüstern seines Namens nahm sie ihn in sich auf. Und dann war für sie beide die Erregung so groß, dass die Realität um sie herum versank. Wie ein Sturm durchfuhr es sie, und zusammen wurden sie in einem mächtigen Strudel davongerissen.
    Waren Stunden vergangen oder nur Minuten? June lag in dem silbernen Mondlicht und versuchte, sich zurechtzufinden. Nie zuvor in ihrem Leben hatte sie sich so gefühlt. Befriedigt, erschöpft und glücklich. Nie hätte sie für möglich gehalten, dass man all das zugleich fühlen könnte.
    Blakes Kopf lag an ihrer Schulter, sie spürte seinen warmen Atem an ihrer Wange. Die Musik in der Wohnung unter ihnen hatte aufgehört, June glaubte allerdings, das Echo dieser Musik weiterhin zu hören. Blake lag noch immer auf ihr, doch sein Gesicht war wundervoll. Am liebsten hätte sie die Arme um ihn geschlungen und wäre für den Rest ihres Lebens so liegen geblieben. Langsam jedoch schlichen sich die ersten Ängste in ihre Gedanken.
    Himmel, wie hatte sie bloß in so kurzer Zeit so weit gehenkönnen? Sie war so sicher gewesen, ihre Gefühle unter Kontrolle halten zu können. Es war nicht das erste Mal, dass sie mit einem Mann zusammen war, aber ihr war klar, dass es das erste Mal gewesen war, dass ein Mann sie geliebt hatte, im wahrsten Sinn des Wortes.
    Ein Fehler. Sie zwang sich, an dieses Wort zu denken, obwohl ihr Herz es ablehnte. Sie musste nachdenken, praktisch sein. Hatte sie nicht erlebt, was unkontrollierte Gefühle und Träume aus zwei intelligenten Menschen gemacht hatte? Ihre Eltern waren aus einer Beziehung in die nächste getaumelt, auf der Suche nach … nach was?
    Nach diesem hier, sagte ihr ihr Herz, aber ihr Verstand verwarf es schnell wieder. Sie wusste besser, dass sie nicht nach etwas suchen sollte, von dem sie wusste, dass es nicht existierte. Dauerhafte Beziehungen, Verpflichtungen, das waren alles Illusionen. Und für Illusionen gab es in ihrem Leben keinen Platz.
    Sie schloss die Augen einen Moment und zwang sich zur Ruhe. Sie war eine erwachsene Frau, intelligent genug, an ein gegenseitiges Verlangen zu glauben, das keine Bindungen verlangte. Nimm es leicht, versuchte sie sich einzureden. Tu nicht so, als wäre es mehr, als es wirklich ist.
    Dennoch konnte sie nicht widerstehen, als sie ihm jetzt über das Haar strich und flüsterte: „Eigenartig, wie Pizza und Champagner auf mich wirken.“
    Blake hob den Kopf und lächelte sie an. Im Augenblick hatte er das Gefühl, es mit der ganzen Welt aufnehmen zu können. „Ich finde, du solltest es in deinen Speiseplan aufnehmen.“ Er küsste sie auf die Schulter. „Ich werde das sicher tun. Willst du noch et was?“
    „Pizza und Champagner?“Lachend küsste er sie auf den Hals. „Das auch.“ Er verlagerte sein Gewicht ein wenig.
    Du musst jetzt die Regeln des Spiels bestimmen, versuchte June sich einzureden. Jetzt sofort, ehe … ehe es zu spät ist!
    „Ich bin gern mit dir zusammen“, sagte sie leise. „Und ich mit dir.“ Er beobachtete die Schatten an der Decke, hörte den Verkehr draußen, doch er war noch immer erfüllt von ihr.
    „Jetzt, nachdem wir zusammen gewesen sind, wird sich das auch auf unsere Zusammenarbeit auswirken, es gibt zwei Möglichkeiten dazu.“
    Verwundert sah er sie an. „Zwei Möglichkeiten?“
    „Es wird entweder die Spannung zwischen uns verstärken, während wir zusammenarbeiten, oder es wird sie verringern. Ich hoffe, dass es sie verringert.“
    Blake runzelte die Stirn. „Was hier geschehen ist, hat absolut nichts mit unserer Zusammenarbeit zu tun.“
    „Was auch immer wir zusammen tun, wird sich auf unsere Zusammenarbeit auswirken.“ June fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und versuchte, einen leichtfertigen Ton anzuschlagen. „Mit dir zu schlafen war … persönlich … Aber morgen früh sind wir wieder zwei Menschen, die einander geschäftlich verbunden sind. Daran kann sich nichts ändern – ich denke, es wäre ein Fehler,

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