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Ein Leben lang

Ein Leben lang

Titel: Ein Leben lang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Faye Dyer
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immer noch nicht fertig?“
    „Äh, doch“, brummte Gib. Er schaute Rebecca bedauernd an, bevor er mit seinem Stuhl zurückrutschte und ebenso wie Mick aufstand.
    Unter Hanks scharfem Blick wuschen die beiden ihr Geschirr ab und stellten es zum Trocknen auf.
    „Bis heute Abend dann, Rebecca“, sagte Gib beim Rausgehen.
    „Einen schönen Nachmittag“, gab sie zurück und lächelte den freundlichen jungen Mann an, während sie Micks breites Grinsen etwas zurückhaltender erwiderte.
    „Ermuntern Sie sie nicht.“
    „Was?“ Verblüfft wandte sie den Kopf und schaute in Jacksons grimmiges Gesicht.
    „Sie sollen sie nicht ermuntern“, wiederholte er. „Die beiden überschlagen sich ja jetzt schon, um Ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Machen Sie es bitte nicht noch schlimmer.“
    „Sie reden fast so von ihnen, als wären es Achtjährige.“
    „So ungefähr ist es auch.“
    „Himmel noch mal.“ Rebecca stellte lautstark ihr Glas ab. „Und aus mir machen Sie femme fatale, die versucht, jedem Mann, der ihr über den Weg läuft, den Kopf zu verdrehen.“
    „Das ist keine große Kunst. Sie sind die einzige Frau in einem Haus voller Männer.“ Er kniff die Augen zusammen. „Haben Sie keine Brüder?“
    „Nein, ich bin ein Einzelkind.“
    „Typisch. Hätte ich mir gleich denken können“, brummte er gereizt und fuhr dann etwas ruhiger fort: „Also, nehmen Sie meinen Rat an. Hören Sie auf, die beiden anzulächeln.“ Er rutschte mit seinem Stuhl zurück und stand auf.
    Rebecca starrte sprachlos auf seinen breiten Rücken. Das war ja nicht zu fassen!
    „Wollen Sie mir vielleicht vorschreiben, wie ich mich meinen Mitmenschen gegenüber zu verhalten habe?“
    „Nein.“ Er spülte sein Geschirr und stellte es zum Trocknen ab, bevor er sich wieder zu ihr umdrehte. „Sie sollen bloß aufhören, sie anzulächeln.“
    „Das ist vollkommen absurd.“
    „Kann sein. Aber Sie werden sich und uns eine Menge Scherereien ersparen, wenn Sie die beiden ein bisschen weniger ermuntern.“ Und damit verließ er die Küche.
    Rebecca schaute auf den leeren Türrahmen, während sie dem Knallen seiner Stiefelabsätze auf dem Holzfußboden lauschte. Gleich darauf fiel die Fliegengittertür ins Schloss.
    „Dieser Mann ist unerträglich“, murmelte sie wütend, bevor sie in ihr Sandwich biss, entschlossen, sich von Jackson nicht den Appetit verderben zu lassen.
    Als außer Krümeln nichts mehr auf ihrem Teller war, ließ sie ein bisschen warmes Wasser in die Spüle, tat einen Spritzer Spülmittel dazu und spülte schnell ihr Geschirr ab. Nachdem sie es zum Trocknen aufgestellt hatte, verließ sie die Küche und ging ins Büro. Dort schaltete sie den Computer ein und schrieb eine vernichtende EMail an ihre Mutter, in der sie alle Gründe aufzählte, warum es ihr absolut unmöglich war, mit Jackson Rand zusammenzuarbeiten. Obwohl sie die Mitteilung anschließend gleich wieder löschte, fühlte sie sich hinterher viel besser und vor allem ruhiger. Dann machte sie sich an ihre Arbeit.
    In weniger als einer Stunde war sie fertig. Noch während sie überlegte, was sie mit dem Rest des Nachmittags anfangen sollte, ging Rebecca in die Küche und setzte Teewasser auf. Als sie den Hängeschrank öffnete, um sich einen Becher herauszuholen, fiel ihr ein, dass sie sich vorgenommen hatte, Hank mit selbst gebackenen Brownies zu bestechen. Kurzentschlossen stellte sie den Becher wieder zurück, machte die Platte unter dem Wasserkessel aus und ging nach oben, um ihre Wagenschlüssel zu holen. Dann setzte sie sich ins Auto und fuhr in die Stadt.
    Als Hank am Spätnachmittag in die Küche kam, hob er die Nase und schnüffelte.
    Gleich darauf breitete sich auf seinem normalerweise mürrischen Gesicht ein Ausdruck von Verblüffung aus.
    „Hallo, Hank.“ Rebecca warf ihm einen kurzen Blick zu, dann konzentrierte sie sich scheinbar wieder darauf, die letzte klebrige Backform in der Spüle zu säubern, obwohl sie ihn dabei weiterhin verstohlen aus ihren Augenwinkel beobachtete.
    „Was riecht denn hier so gut?“
    „Ich habe Brownies gebacken.“ Sie spülte die Backform unter fließendem Wasser ab und stellte sie zum Trocknen auf. „Ich hatte Lust auf etwas Süßes mit Schokolade.“ Sie drückte den Schwamm aus und fuhr damit über bereits saubere Oberflächen, wobei sie beobachtete, wie Hank durch die Küche stiefelte und vor dem Teller mit den Brownies Halt machte. „Mögen Sie Schokolade, Hank? Diese Brownies sind mit einer doppelten

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