Ein Leben lang
dass sich die drei gar nicht mehr einkriegten, er war ja selbst hin und weg. Obwohl die Brownies nicht das Einzige waren, was ihm an Rebecca gefiel. Oh, nein, das Einzige war es weiß Gott nicht.
Er wurde einfach das ungute Gefühl nicht los, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis sie zusammen im Bett landeten.
Er mochte sie, und das ärgerte ihn, weil er sie nicht mögen wollte. Himmel, er hätte Rebecca am liebsten unter irgendeinem fadenscheinigen Vorwand auf den Heuboden gelockt, um herauszufinden, ob sie wirklich so gut schmeckte, wie sie aussah. Verschlimmert wurde dieses wachsende Begehren durch die Gewissheit, dass sie sein Interesse erwiderte. Obwohl sie immer wieder von ihrem Verlobten anfing, war er sich sicher, dass er sich diese Anziehung zwischen ihnen nicht nur einbildete. Nein, es gab keinen Zweifel, es knisterte wie verrückt. Und das durfte nicht sein, vor allem, weil er nie etwas mit Frauen anfing, die irgendwie gebunden waren. Das war ein eisernes Prinzip, an das er sich auch hielt. Immer.
Rebecca Parrish allerdings stellte seine Prinzipientreue auf eine harte Probe.
Es half auch nicht, dass die anderen Männer von Jacksons Problem offenbar nichts mitbekamen.
Und es wurde noch schlimmer, denn am Freitagabend nach dem Essen unterbreitete Hank ihm einen Vorschlag, der ihn restlos sprachlos machte.
„Ich finde, wir sollten Rebecca fragen, ob sie nicht Lust hat, sich heute Abend unserer Pokerrunde anzuschließen.“
Jackson, der Hank fassungslos anstarrte, unterdrückte nur mühsam ein lautes Aufstöhnen. „Bist du wahnsinnig geworden?“
„Nein, überhaupt nicht.“ Hank klang gekränkt.
„Sie ist eine Frau“, erklärte Jackson geduldig. „Du hast was gegen Frauen, hast du das vergessen? Und vor allem willst du keine Frauen in der Nähe haben, wenn du um Geld spielst.“
„Wir spielen doch nur um Cents.“
Als Jackson Hanks entschlossenen Gesichtsausdruck sah, schüttelte er resigniert den Kopf. „Na, von mir aus, dann frag sie eben, wenn du unbedingt willst. Aber komm hinterher bloß nicht an und beschwer dich, dass sie das ganze Spiel ruiniert hat.“ Den letzten Halbsatz richtete er an Hanks Rücken, weil Hank bereits ins Wohnzimmer trabte, wo Rebecca es sich mit einem Buch auf der Couch gemütlich gemacht hatte.
4. KAPITEL
Der Pokerrunde am Freitagabend folgten weitere. Rebecca konstatierte mit großer Zufriedenheit, dass sie dabei war, zu ihren männlichen Mitbewohnern ein entspanntes freundschaftliches Verhältnis aufzubauen – mit Ausnahme von Jackson. Unglücklicherweise war er jedoch derjenige, mit dem sie am häufigsten Kontakt hatte, da sie sich jeden Abend nach dem Abendessen zusammensetzten, um die Bücher aus Jahrzehnten durchzugehen. Zahlenkolonnen zu überprüfen war ihr noch nie so quälend erschienen. Da sie es sicherer fand, ihre Konversation mit ihm auf rein geschäftliche Dinge zu beschränken, machte sie um jedes andere Thema einen weiten Bogen, in der Absicht, eine höfliche Distanz zwischen ihnen aufrecht zu erhalten.
Obwohl sie sich alle Mühe gab, konnte sie nicht übersehen, wie sehr sie sich voneinander angezogen fühlten. Ständig spürte sie in seiner Gegenwart ihr Herz schneller klopfen und ihre Wangen heiß werden. Manchmal glaubte sie, ihre Gefühle vor ihm verbergen zu können, aber wenn sich ihre Blicke dann wieder einmal trafen, wurde ihr klar, dass es nicht so war. In diesen Momenten wurde die sexuelle Spannung zwischen ihnen so unerträglich, dass sie nicht mehr atmen konnte und ihr das Herz im Hals klopfte, bis Jackson endlich den Blick abwandte und sie versengt und rastlos zurückließ.
Überraschenderweise nutzte sich auch der Reiz, über ungewohnt viel Freizeit zu verfügen, nicht ab. Stattdessen merkte Rebecca, wie sie in eine angenehme Routine hineinglitt, indem sie früh aufwachte, auf Sadie über die ihr zunehmend vertrauter werdenden Weiden ritt und zum Mittagessen auf die Ranch zurückkehrte. Nachmittags arbeitete sie nicht nur am RandRanchEtat, sondern darüber hinaus an verschiedenen anderen Etats von Bay Area Investments, die sie sich auf ihrem Notebook jederzeit aufrufen konnte. Hin und wieder fuhr sie nach Colson und schaute fast immer bei Victoria in der Anwaltskanzlei vorbei, um eine Frage oder eine Mitteilung ihrer Mutter weiterzugeben. Die berufliche Beziehung zwischen Victoria und ihr verwandelte sich allmählich in eine Freundschaft.
An einem Spätvormittag fuhr Rebecca nach Colson, um mit Victoria in Annies Cafe
Weitere Kostenlose Bücher