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Ein Leben lang

Ein Leben lang

Titel: Ein Leben lang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Faye Dyer
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sehen.“ Sie überlegte einen Moment. „Also, so wie es aussieht, konzentriert er sich einzig darauf, die Ranch wieder in Schuss zu bringen. Er arbeitet wirklich sehr viel. Ansonsten weiß ich noch, dass er sich sehr gut mit Pferden auskennt. Er spielt gern und vor allem ganz ausgezeichnet Poker.“ Sie machte eine Pause, während sie überlegte, ob sie nicht noch etwas Persönlicheres von Jackson erzählen könnte, aber ihr fiel nichts ein. Schließlich konnte sie unmöglich erzählen, dass der Mann sexy wie die Sünde war und dass sie, sobald sie mit ihm in einem Raum war, schlagartig an heiße dunkle Nächte und nackte Körper denken musste. Dafür kannte sie Victoria einfach noch nicht gut genug, obwohl sie sie sehr mochte.
    „Und das soll alles sein?“ fragte Victoria schließlich ungläubig, nachdem Rebecca eine ganze Weile geschwiegen hatte.
    „Na ja, ich glaube schon“, gab sie zurück, während sie spürte, wie ihr Gesicht heiß wurde.
    „Ist er mit jemand zusammen? War er verheiratet, ist er geschieden? Verwitwet?
    Hat er Kinder? Hat er Familie Brüder, Schwestern?“
    „Du lieber Himmel.“ Rebecca versuchte Zeit zu schinden, indem sie einen langen Schluck von ihrem Eiswasser trank. „Ich glaube nicht, dass er zurzeit mit jemand zusammen ist, zumindest hat er nichts erwähnt und die anderen auch nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass andernfalls bestimmt schon mal die eine oder andere Bemerkung gefallen wäre.“ Sie schwieg und überlegte verzweifelt, was sie sonst noch erzählen könnte. Dabei wurde ihr zum ersten Mal bewusst, wie wenig sie über Jackson wusste.
    Victoria schüttelte den Kopf. „Sie lassen Ihre ledigen Schwestern wirklich schnöde im Stich, Rebecca“, scherzte sie. „Ich weiß ja gar nicht, was ich ihnen berichten soll.“
    Rebecca lachte. „Oje, das tut mir aber Leid.“
    „Tja, deshalb sollten Sie in Zukunft dringend für Abhilfe sorgen.“ Victoria gab ihr ausführliche Tipps, wie sie es anstellen könnte, aus Jackson noch weitere Einzelheiten über sein Privatleben herauszuholen, die für die Frauenwelt von Colson interessant sein könnten. Dann kam die Sprache auf Victorias Mann Quinn und ihre kleine Tochter Sarah, und es dauerte nicht lange, bis Victoria aus ihrer Handtasche einen Packen Fotos herausholte.
    Rebecca nahm lächelnd das erste Foto von dem Stapel, betrachtete es und fragte: „Wie alt ist Sarah?“
    „Drei. Ist sie nicht süß? Diesen blauen Pullover hat meine Schwägerin Nikki für sie gestrickt.“
    „Ja, sie ist wirklich zum Anbeißen“, erwiderte Rebecca, während sie das nächste Foto betrachtete, auf dem die kleine Sarah mit einem großen Hund spielte.
    „Wollen Sie und Ihr Verlobter später auch mal Kinder?“
    „Oh, ja.“ Rebecca nickte. „So bald wie möglich.“
    „Wann soll das große Ereignis denn stattfinden?“
    „Bis jetzt haben wir noch keinen Termin. Bisher haben wir noch keinen gefunden, an dem wir beide können, das ist nicht so einfach.“ Rebecca schob das Foto hinter das vorhergehende. Auf dem nächsten Bild sah man Victoria mit Sarah im Arm auf dem Schoß eines Mannes sitzen. Victoria und Sarah lachten in die Kamera, während der schwarzhaarige Mann, der Jeans und ein weißes TShirt trug, auf die beiden schaute. In seinem Gesicht spiegelte sich eine so große Liebe und Zärtlichkeit, dass es Rebecca den Atem verschlug. „Und das ist bestimmt Ihr Mann, richtig?“
    „Wo?“ Victoria neigte den Kopf und schaute dann mit einem weichen zärtlichen Lächeln auf das Foto. „Ja, das ist Quinn.“
    „Wie glücklich Sie alle drei aussehen.“
    „Wenn man den richtigen Menschen findet, ist es nicht schwer, glücklich zu sein.“ Victoria nahm das Foto und beschrieb mit der Fingerspitze einen Kreis um die drei Personen. „Oder glauben Sie nicht?“
    Rebecca antwortete nicht. Sie hatte sich Steven sehr sorgfältig aus ihrem Bekanntenkreis ausgesucht, aber er hatte sie noch nie auch nur annähernd so zärtlich angesehen wie Quinn seine Victoria. Sie und Steven waren ganz gewiss nicht unglücklich miteinander, aber waren sie wirklich glücklich? Zufrieden, das durchaus. Und sie fühlten sich wohl miteinander, auch daran konnte kein Zweifel bestehen. Aber glücklich war ein Wort, das auf ihre und Stevens Beziehung ihrer Meinung nach nicht passte.
    Und bis eben hatte sie nie darüber nachgedacht, ob ein solches Glück in einer Beziehung zwischen Mann und Frau wohl möglich war. Oder ob sie danach suchen und ob sie es von ihrer Ehe

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