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Ein Leben unter Toten

Ein Leben unter Toten

Titel: Ein Leben unter Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Licht.
    Das war mein Ziel.
    Niemand störte mich oder hielt mich auf, als ich auf Zehenspitzen weiterschlich. Zudem war der Gang sauber gefegt worden, so daß auch kaum ein Stein unter meinen Sohlen knirschte, wenn ich weiterging.
    Türen sah ich nicht. Dafür geriet ich in einen Raum, aus dem der Mann draußen wohl die Girlanden geholt hatte, denn innerhalb des Raumes befand sich Werkzeug und ich sah auch Dinge, die für das Gartenfest benötigt wurden. Tische, Stühle, Lampions, sogar Pappteller und ebensolche Becher.
    Es lag auf der Hand, daß der andere bald zurückkehren würde, um diese Dinge zu holen, deshalb mußte ich zusehen, rasch weiterzukommen. Eine weitere Tür fiel mir auf. Daneben stand ein schmaler Spind, der wie ein hochkant gestellter Sarg aussah.
    Ich drückte die Holztür auf und peilte in den dahinter liegenden Raum. Abgestandene Luft wehte mir entgegen, und die Fäden eines Spinnennetzes strichen über mein Gesicht.
    Es war dunkel, so daß ich meine kleine Leuchte nehmen mußte, um etwas erkennen zu können.
    Behutsam schob ich mich in den zweiten Kellerraum hinein und ließ den dünnen Strahl der Lampe wandern. Dabei bewegte ich sie kreisförmig weil ich mehr erkennen wollte.
    Leer war der Raum nicht. Man bewahrte darin etwas auf, vor dem die meisten Menschen Angst harten.
    Särge!
    Auch ich mußte meine Überraschung verwinden, denn damit hätte ich nicht gerechnet. Ich war also in einem Sarglager gelandet. Ich erinnerte mich an den Fahrer, der ebenfalls Särge gebracht hatte, und hier wurden ja mehr Totenkisten rein als hinausgetragen.
    Die Leute brauchten Nachschub.
    Zurück wollte ich nicht mehr, demnach blieb mir also nur der Weg nach vorn. Damit ich kein Aufsehen erregte, schloß ich die Tür hinter mir und stand nun allein zwischen den Totenkisten.
    Man hatte sie sorgfältig hingestellt. Einige standen an den Wänden. Hochkant gekippt, wobei die Deckel daneben lagen. Nicht alle Särge befanden sich in bester Verfassung einige sahen schon »benutzt« aus. Ich konnte mir gut vorstellen, daß man sie wieder aus der Erde geholt hatte. Nur - was war dann mit den Toten geschehen, die sicherlich in den Särgen gelegen hatten.
    Keine angenehme Vorstellung aber nicht zu ändern.
    Rasch zählte ich nach.
    Es waren genau acht Särge. Die meisten davon standen wohlgeordnet nebeneinander. Die neueren rochen nach Imprägniermittel. Dennoch glaubte ich, Leichengeruch wahrzunehmen, was natürlich Einbildung war.
    Der Raum besaß auch eine kleine Nische. Sie lag links von mir und stach wie ein Tunnel in das Mauerwerk hinein.
    Sie interessierte mich, deshalb näherte ich mich ihr und wollte hineinleuchten.
    Ich hätte mich mehr um die Särge kümmern sollen, denn zwischen zwei hochkant aufgestellten löste sich plötzlich eine Gestalt. Als ich sie sah, war es zu spät.
    Sie jagte auf mich zu, ich vernahm einen Grunzlaut und sah etwas blitzen.
    Im nächsten Augenblick prallte der andere gegen mich!
    ***
    Ein Messer war es nicht, das konnte ich noch erkennen, aber seine Waffe war ebenso schlimm, wenn nicht schlimmer, denn der Kerl hielt das harte Blatt einer Motorsäge in der Hand. Seine Finger schlossen sich dabei um einen Griff.
    Durch eine blitzschnelle Drehung konnte ich dem ersten Angriff die Wucht nehmen, wurde an der Seite getroffen und taumelte zurück, wobei mich das Sägeblatt nicht erwischte, ich allerdings die Lampe verlor, die zu Boden fiel und dort weiterbrannte.
    Ihr Strahl stach nicht in meine Richtung, sondern entgegengesetzt, und er erfaßte auch meinen Gegner nicht, so daß wir beide im Dunkeln standen.
    Der andere war wütend. Ich hörte sein Grunzen und sah ihn als sich hastig bewegenden Schatten. Zu mir hin kreiselte er herum, und er hielt seine gefährliche Waffe etwa in Augenhöhe.
    Wenn die mich erwischte, war es aus. Die konnte mich von oben bis unten aufschlitzen, deshalb mußte ich zurück und wurde in die Defensive gedrängt.
    Leider ließ mir der andere keine Zeit, an meine Beretta zu kommen Ich hätte ihn mit einer Kugel gestoppt, denn das wäre in diesem Fall reine Notwehr gewesen. So aber mußte ich mich auf meine Schnelligkeit und die Fäuste verlassen.
    Er stach und schlug nach mir. Beide Vorgänge gingen ineinander über. Ich sah nur das gefährliche Blitzen der Klinge und brachte durch schnelle Drehung meinen Kopf aus der Richtung. Sehr nahe wischte das Blatt oft genug an meinem Gesicht vorbei, und auch an der Schulter hätte es mich fast erwischt.
    Dann konterte

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