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Ein letzter Brief von dir (German Edition)

Ein letzter Brief von dir (German Edition)

Titel: Ein letzter Brief von dir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Ashton
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Arm geklemmt und ist mit ihm davonmarschiert.»
    «Sie hatte kein leichtes Leben. Ant musste immer für sich selbst sorgen, war immer auf sich allein gestellt.»
    «Und was ist mit ihren Liebhabern? Einschließlich denen, die schon vergeben waren?»
    «Das gehört dazu. Sie sucht sich immer Männer, die sie nicht haben kann.»
    «Sie hat verdammt noch mal meinen gehabt.»
    «Wenn das alles wirklich stimmt – und da gibt es immer noch ein großes
Wenn
 –, dann stell dir doch mal vor, wie sich Ant fühlen muss, jetzt, da sie weiß, dass Sim gestorben ist und du von nichts wusstest. So, wie die Dinge liegen, trinkt sie viel zu viel, hat einen Astrologen, einen Numerologen, einen Ernährungsberater und jeweils einen Therapeuten für jeden einzelnen Tag in der Woche. Sie ist gestört, Orla, und es könnte sie vollkommen zerstören, wenn du sie zur Rede stellst. Warum willst du den Schmerz für euch beide noch verlängern?» Reece zögerte. «Eigentlich muss es doch jetzt ein wenig leichter für dich sein, nach vorne zu blicken?»
    «Leichter?» Vielleicht hatten die Worte eine weitere Bedeutung, die sie nur noch nicht kannte. «Ich muss die Sache abschließen können, um eine abgedroschene Phrase zu bemühen. Ich will, dass sich jemand entschuldigt. Mir sagt, dass ich recht habe. Und es gefällt mir überhaupt nicht, dass du mich für Antheas seelische Gesundheit verantwortlich machst. Ich schulde ihr überhaupt nichts.»
    «Das stimmt, aber erwarte bloß keine Auflösung oder gar eine Entschuldigung von Ant. Selbst wenn sie wirklich die andere Frau sein sollte. In dieser Sache gibt es kein Happy End, nur die hässlichen Nachwirkungen einer Affäre.»
    Reece sprang auf und straffte die Schultern. «Glaub mir, ich weiß das. Das Showbiz ist nicht gerade dafür bekannt, dass die Leute ihre Schwänze in der Hose behalten.»
    «Ich dachte, die Valentinskarte könnte mir helfen, damit abzuschließen. Eine Weichzeichnereinstellung am Ende.» Orla sackte in sich zusammen. «Stattdessen war sie nur ein neuer, schmutziger Anfang.»
    «Das muss sie nicht sein. Ich meine, was ist denn eigentlich mit Marek?»
    «Dracula?», fragte Orla sarkastisch. «Sieh mal an. Erst ist er eine Witzfigur auf deiner Party und dann plötzlich die Antwort auf alle meine Probleme.»
    «Sorry, Orla. Ich war grob. Ich bin schon zu lange in diesem Business und benehme mich normalen Menschen gegenüber manchmal komisch. Er schien doch sehr charmant zu sein. Und sehr lecker.»
    «Lecker.» Orla musste über den Ausdruck lachen, und darüber, wie wenig er Marek gerecht wurde. «Das ist er. Er ist ziemlich ungewöhnlich, glaube ich.» Das konnte sie wirklich so sagen. «Aber», und damit kam sie auf das Gespräch zurück, zumal sie das Thema Marek irgendwie beunruhigend fand, «um ihn geht es hier nicht.»
    «Nein, Fee. Es geht um dich.»
    «Nenn mich nicht so.» Plötzlich war Orla wieder Miss Cassidy, die einen Siebenjährigen zurechtweist. «Nur Sim hat mich so genannt, und wenn er jetzt hier wäre, dürfte er das auch nicht mehr.»
    «Abendessen. Das brauchen wir jetzt.» Orla grummelte eine Ablehnung, aber Reece hob den Hörer vom Telefon, drückte einen Knopf und sagte: «Ange, du kannst mein Ticket für Nick Cave heute Abend haben, wenn du willst. Ruf im Ivy an und versuch einen Tisch für mich und meine Begleitung zu bekommen. Und zwar in», er schaute auf seine Armbanduhr, «zirka einer Stunde. Ja, sprich mit Fernando. Der kriegt das hin.» Er legte auf und sagte zu Orla: «Keine Widerrede. Ich will, dass du eine Weile in meiner Nähe bleibst. Ich habe so ein schlechtes Gewissen wegen dem Ganzen. Ich will, dass wir uns wieder verstehen. Ja, das ist mein Job, aber nicht in diesem Fall, nicht mit dir. Das hier ist eine persönliche Angelegenheit. Also halt einfach den Mund und lass mich dich ins Ivy einladen.»
    «Ich war noch nie weniger in der Stimmung, in so ein Angeberrestaurant zu gehen. Es ist alles in Ordnung zwischen uns, Reece. Wir trinken einfach bald mal einen Kaffee zusammen oder so.»
    Beinahe tat Reece ihr leid. Er lebte in einer Welt, in der sich die Realitäten ständig verschoben, in der jeder so tat, als sei er jemand anders. Alles, was in seiner Welt zählte, war, wie die Dinge von außen aussahen. Orla hatte versucht, ihm die Maske vom Gesicht zu ziehen, und das hatte ihn erschüttert.
    «Hat unser Gespräch geholfen?» Reeces Gesicht wirkte so schmerzerfüllt, dass es schon fast komisch war.
    «Das hat es.»
    Sie hatte weit

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