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Ein letztes Mal...

Ein letztes Mal...

Titel: Ein letztes Mal... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Mann
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liebte.
    Liebte?
    Ja, zum Teufel, er liebte sie. Er liebte sie, seit sie beide Teenager waren, und trotzdem gerieten sie immer wieder in die gleiche Situation und stritten.
    Doch diese Erkenntnis hielt ihn nicht davon ab nachzuhaken. Für dieses kleine Stück Verständnis zu streiten, das sie ihm in einer Angelegenheit entgegenbrachte, die in der Vergangenheit mit am häufigsten Streit ausgelöst hatte. „Ich hatte recht wegen Ross Ward. Die ganze Zeit über hat er etwas für dich empfunden.“
    „Natürlich hattest du recht, das habe ich ja schon gesagt.“ Ihr traten Tränen in die Augen, und sie fuhr sich mit der Hand darüber. „Du hast immer recht, und ich bin nur der Hitzkopf, der darauf wartet, vor Wut zu explodieren. Du scheinst nie berücksichtigt zu haben, dass ich inzwischen ein großes Mädchen bin. Ich kann mit einem Mann umgehen, der sich zu mir hingezogen fühlt, und ihn auf Distanz halten.“
    „Ja, das hast du wirklich gut gemacht, als ich zur Tür hereinkam.“
    Falls er gehofft hatte, sie zu treffen – und Himmel, vielleicht hatte er das sogar –, dann merkte er sofort, dass ihm das verdammt gut gelungen war. Marianna wurde bleich. Ihre Lippen waren nur noch ein schmaler Strich.
    „Verlass das Büro, Sebastian.“ Sie drehte ihm den Rücken zu, und ihre gestrafften Schultern machten klar, dass sie genug geredet hatte, vielleicht genug von ihnen beiden hatte. „Geh.“

11. KAPITEL
    Die Tür ihres Büros schloss sich so nachdrücklich, dass es Marianna durch und durch ging. Selbst in der Stille, die nur vom gleichmäßigen Ticken der Standuhr erfüllt war, hörte sie in Gedanken noch Sebastians Streit mit ihrem Chef – und ihren eigenen Streit mit Sebastian.
    Wie waren die Dinge bloß so schnell aus dem Ruder gelaufen? Ihr krampfte sich das Herz zusammen, als sie an ihren kurzen Anflug von Hoffnung dachte, den sie noch vor Kurzem gespürt hatte. Wie sie tatsächlich geglaubt hatte, dass alles andere wie von Zauberhand in Ordnung kommen würde, nur weil Sebastian Sophies Namen ausgesprochen hatte.
    Lange hatte es gedauert, bis sie an diesem traurigen, verwirrenden Punkt in ihrer Beziehung angekommen waren. Sie war so dumm gewesen anzunehmen, dass jahrelange Probleme in wenigen Tagen gelöst werden könnten. Himmel, es schmerzte, einen zurückhaltenden Mann zu lieben, der sich nicht änderte.
    Marianna ließ sich erschöpft aufs Sofa fallen, und dabei war längst noch keine Mittagspause. Sie überlegte, ob sie Sebastian nachgehen sollte, bevor er losfuhr – doch nur zwei Pendelschläge lang. Sie hatte keine Ahnung, wo sie anfangen sollte, dieses Chaos zu lichten.
    Das Einzige, was sie mit Sicherheit wusste, war, ihre Kündigung einzureichen. Was Sebastian von Anfang an gewollt hatte.
    Hatte er bei seinem Streit mit ihrem Boss die Dinge absichtlich außer Kontrolle geraten lassen, weil sie dann keine andere Wahl haben würde, als ihren Job aufzugeben? Konnte er derart berechnend sein? Er hatte sie über Geld zu beeinflussen versucht, ihren Beruf ganz an den Nagel zu hängen. Tatsache war, dass Sebastian seit dem Moment, in dem er von ihrer Schwangerschaft erfahren hatte, davon redete, sie solle ihren Job aufgeben – jeden Job. Ihr kam der Verdacht, dass er tatsächlich so berechnend sein konnte, um seinen Willen durchzusetzen.
    Marianna blickte sich in ihrem Büro um und verabschiedete sich im Stillen von diesem Abschnitt ihres Lebens. Plötzlich kam ihr ihre Arbeit gar nicht mehr so wichtig vor, wenn sie daran dachte, was sie heute sonst noch verlieren konnte. Sebastian. Eine mögliche Zukunft mit ihm.
    Sie stand auf, entschlossen, ihre Unterredung mit Ross hinter sich zu bringen. Auf ihrem Weg in sein schick in Blau und Silber eingerichtetes Büro ignorierte sie die neugierigen Blicke der Anwesenden im Foyer.
    Seine Bürotür ließ sie weit offen.
    Er schien sie zu mustern, als er ein Telefonat beendete und den Hörer auflegte. Angefangen von seinem Mahagonischreibtisch, über die dunklen Steine im Zimmerwasserfall vor der einen Wand bis hin zu den abstrakten Gemälden über der Couch wirkte alles in seinem Büro dezent maskulin. Für diesen Stil hatte er viele Designpreise gewonnen.
    Wie viel von ihrem eigenen Erfolg hatte sie Chancen zu verdanken, die er ihr gegeben hatte, weil er in ihrer Gunst stehen wollte? Das würde sie nie mit Sicherheit wissen. Aber das war ein weiterer Grund, hier nicht länger arbeiten zu können. Sie verdiente es, ihre eigenen Stärken zu erkennen,

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