Ein Liebestraum auf den Bahamas
amüsiert und küsste sie sanft. Dann wurde er wieder ernst. „Nein, aber ich muss dir etwas sagen.“
„Was denn?“
Er öffnete den Mund, und im selben Moment klopfte es an der Tür. Insgeheim atmete Brandon erleichtert auf. „Das Abendessen ist da. Lass uns später reden.“
Wie Cassie versprochen hatte, war das Abendessen köstlich. Aber welcher Mann konnte sich schon auf etwas derart Banales konzentrieren, wenn er einer wunderschönen Frau gegenübersaß, die außer einem Bademantel nichts trug.
Er hatte angenommen, dass sie sich ebenfalls anziehen würde, als er zur Tür gegangen war, um dem Zimmerservice zu öffnen. Dann hatte er zu seiner Überraschung festgestellt, dass Cassie nur einen der Hotelbademäntel übergezogen hatte. Und sie sah fantastisch darin aus.
Entschlossen konzentrierte er sich, um nicht länger daran zu denken, dass er sie gern wieder in sein Bett entführen würde. Schweigend sah Brandon aus dem Balkonfenster. Im Mondlicht erkannte er deutlich, wie hoch draußen die Wellen schlugen. Die Palmen schwangen hin und her, zweifellos hatte der Wind zugenommen. Selbst wenn sich der Hurrikan nicht auf die Insel zubewegte, seine Ausläufer würden sie heimsuchen.
„Brandon?“
Sein Herz setzte einen Schlag aus. Sie sprach seinen Namen mit einem so sinnlichen Unterton aus, dass Brandon schon wieder voll erregt war. Als er sie ansah, fiel ihm auf, wie locker der Gürtel mit einem Mal saß. Brandon lächelte. Sie versuchte, ihn zu verführen. Sehr interessant. Natürlich hatte er nicht vor, sich zu beschweren. Im Gegenteil, er wusste ihre Mühe sehr zu schätzen. „Ja?“
„Kurz bevor das Dinner kam, hast du noch gesagt, du müsstest mit mir über etwas sprechen.“
Er nickte. Während des Dinners war er nicht darauf zurückgekommen, weil er sich Besseres vorstellen konnte, als von Cassie mit Hummer beworfen zu werden. Jetzt wollte er am liebsten auch etwas anderes tun, als das schwierige Gespräch zu führen. Denn er ahnte, dass alles vorbei war, wenn er ihr die Wahrheit sagte. Die Situation war nicht leicht. Trotzdem schuldete er Cassie die Wahrheit.
Nachdenklich und abwartend betrachtete sie ihn. Gerade rang er sich dazu durch, ihr jetzt reinen Wein einzuschenken, da rettete ihn ein Telefon. Brandon erkannte den Klingelton nicht. Seufzend stand Cassie auf, eilte zum Sofa und holte ihr Handy aus ihrer Handtasche.
„Ja?“ Einen Moment später sagte sie: „In Ordnung, Simon. Halt mich über jede Veränderung auf dem Laufenden.“ Sie beendete die Verbindung und legte das Handy wieder zurück in ihre Tasche.
„Schlechte Nachrichten?“
Bedauernd lächelte sie. „Nichts, was mich wirklich überrascht. Der Wettervorhersage zufolge wird sich der Hurrikan zu einer Kategorie drei auswachsen, bevor er das Festland erreicht.“
„Also ist der Sturm unterwegs?“
„Nein, noch ist er auf dem Meer und sammelt Kräfte. Wo immer er am Ende auch ankommt, die Leute dort haben nichts Gutes zu erwarten.“
Cassie wusste das besser als die meisten. Wegen der unsicheren Wetterverhältnisse würden viele Gäste das Hotel verlassen. Natürlich konnte ihnen niemand verübeln, dass sie ihre Sicherheit vor alles andere stellten. Aber es bedeutete auch, dass Brandon morgen abreiste, vielleicht sogar früher als geplant. Wenn der Hurrikan auf die Bahamas zuhielt, würden die Flughäfen schließen. Und das war für niemanden günstig.
Heute war es im Hotel schon fast wie in einem Irrenhaus zugegangen. Cassie ahnte, dass es morgen noch schlimmer wurde. Wahrscheinlich musste sie sich um so vieles kümmern und bekam nicht einmal Zeit, um sich von Brandon zu verabschieden. Also blieb ihnen nur heute Nacht. Der Gedanke, ihn vielleicht nie wiederzusehen, schmerzte Cassie stärker, als sie für möglich gehalten hätte.
Ihr blieb nur eine Wahl. Sie würde die Zeit mit ihm bis zur letzten Sekunde auskosten und davon zehren. Die Erinnerung an ihn würde sie später wie einen Schatz bewahren. Sie würde Cassie helfen, wenn sie in den frühen Morgenstunden allein in ihrem Bett lag und sich nach jemandem sehnte, an den sie sich schmiegen konnte. Wenn Brandon ihr fehlte. In den Nächten, in denen sie sich an seine Seite zurückwünschte, würde die Erinnerung ihren Schmerz lindern.
Sie ahnte, was er ihr sagen wollte. Wahrscheinlich wollte er sich für die gemeinsame Zeit bedanken und klarmachen, dass er fortmusste und sie nicht wiedersehen würde. Obwohl die Aussicht wehtat, Cassie musste zugeben, dass er ihr
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