Ein Liebestraum auf den Bahamas
Handtasche. Brandon folgte ihr nervös.
„Hör mir bitte zu, Cassie. Ich möchte es dir erklären. Gerade eben habe ich Parker mitgeteilt, dass ich dir die Wahrheit sagen will.“
Aufgebracht wirbelte sie zu ihm herum. „Du lügst schon wieder!“
„Nein, ich schwöre es, Cassie. Schon gestern Abend habe ich versucht, mit dir zu reden.“
„Das ist jetzt vollkommen gleichgültig. Du hast mich angelogen, Brandon, und so etwas kann ich nicht vergessen. Ich meine es ernst. Du sollst aus meinem Hotel verschwinden, sonst lasse ich dich vom Personal hinauswerfen.“
Und damit drehte sie sich um, ohne die Stiefel anzuziehen. Barfuß, wie sie war, riss sie die Tür auf und lief hinaus.
Brandon fuhr zu Cassies Haus. Die Straße vor ihm konnte er wegen des heftigen Regens kaum ausmachen. Nachdem Cassie aus der Suite gestürmt war, hatte Brandon sie nicht mehr eingeholt. Sie war schon in ihren Wagen gestiegen und davongefahren. Brandon war nichts anderes übrig geblieben, als wieder hineinzugehen und zu packen, wie sie von ihm verlangt hatte. Innerhalb einer Stunde hatte er das Hotel verlassen.
Danach hatte er seinen Piloten angerufen und den Flug nach Miami storniert. Auf keinen Fall wollte Brandon abreisen, bevor er nicht eine Gelegenheit hatte, mit Cassie zu reden und ihr zu erklären, was wirklich los war.
Nichts war ihm im Moment wichtiger, als dass sie eines verstand: Er war zwar mit nicht gerade ehrenhaften Absichten auf die Insel gekommen. Aber nachdem er Cassie besser kennengelernt hatte, hätte er seinen Plan nicht durchgeführt. Außerdem hatte er versucht, ihr die Wahrheit zu sagen, bevor sie miteinander geschlafen hatten.
Trotzdem wusste er im Grunde, wie unentschuldbar sein Verhalten ihr gegenüber war. Cassie hatte jedes Recht, enttäuscht und wütend auf ihn zu sein. Er schuldete ihr eine Entschuldigung, und nichts konnte ihn davon abhalten, sie ihr zu geben. Nicht einmal der Hurrikan, der schließlich doch auf die Bahamas zuhielt.
Im Hotel hatte ein furchtbares Chaos geherrscht. Die Gäste konnten nicht schnell genug auschecken. Denn niemand wollte auf einer Insel bleiben, die in Kürze von einem Hurrikan heimgesucht würde. Trotz der Aufregung behielt Cassies Personal die Kontrolle über die Situation, beruhigte die Menschen und beeilte sich damit, ihnen die Abfahrt zu ermöglichen. Dass Cassie jetzt zu Hause war und nicht in ihrem Hotel – das allein zeigte Brandon deutlich, wie sehr er sie verletzt hatte.
Er atmete erleichtert auf, als in die Einfahrt bog und Cassies Wagen entdeckte. Hoffentlich wollte sie bei diesem Wetter nicht mehr irgendwohin fahren. Über das Radio wurden die Menschen davor gewarnt, sich auf den Straßen aufzuhalten, da es bereits einige schwere Autounfälle gegeben hatte.
Sobald er den Wagen zum Stehen gebracht hatte, sah Brandon zum Haus hinüber. Wahrscheinlich war er bis auf die Haut durchnässt, wenn er die Eingangstür erreichte. Das war noch das kleinste seiner Probleme. Irgendwie musste er es schaffen, Cassie zu besänftigen und ihr seinen Standpunkt erklären. Dass sie sich weigern könnte, ihn überhaupt anzuhören, schob Brandon kurz entschlossen weit von sich. Die Vorstellung war ihm zu unerträglich.
Er öffnete die Autotür und rannte so schnell er konnte zum Haus. Noch war nicht sicher, ob der Hurrikan wirklich über die Insel hinwegrasen oder sie nur streifen würde. Doch welche der beiden Möglichkeiten auch eintrat, schon jetzt spürte man auf der Insel einen Teil der zerstörerischen Macht dieses Sturms. Als Brandon an Cassies Tür klopfte, war seine Kleidung völlig durchnässt. Vor der Abfahrt hatte er eine Jeans angezogen, jetzt klebte der Stoff regelrecht an ihm wie eine zweite Haut.
Die Tür wurde aufgerissen. Bedrückt sah Brandon, dass Cassie mit Entsetzen und Wut auf sein Erscheinen reagierte. „Ich kann nicht fassen, dass du die Frechheit besitzt, hier aufzutauchen.“
„Ich bin hergekommen, weil wir uns unterhalten müssen.“
„Nein. Ich habe dir nichts zu sagen. Und ich will, dass du sofort von hier verschwindest“, antwortete sie kühl und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Wir müssen reden, und ich kann nicht wegfahren.“
„Warum nicht?“, fuhr sie ihn an.
„Sieh dir doch das Wetter an. Die Polizei fordert die Bürger auf, nicht auf die Straße zu gehen. Wenn ich weiterfahre, riskiere ich einen Unfall.“
Verächtlich stieß sie den Atem aus. „Und du glaubst, das würde mir etwas ausmachen?“
„Ja. Denn in den
Weitere Kostenlose Bücher