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Ein Liebhaber wie Tony

Ein Liebhaber wie Tony

Titel: Ein Liebhaber wie Tony Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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du mich, indem du mir so etwas vorwirfst«, sagte er dramatisch.
    Sharon nahm die Suche nach ihren Schuhen wieder auf. Als sie sie endlich gefunden hatte, setzte sie sich aufs Bett und zog sie an.
    Â»Wo sind die Kinder?«, fragte sie, um das Thema zu wechseln, das ihr nicht benagte.
    Â»Warum willst du das wissen?«, fragte Tony mit einem verschmitzten Lächeln zurück.
    Er hatte geduscht und die Arbeitskleidung gegen Shorts und Pullover eingetauscht. Er sah so unwahrscheinlich gut aus, dass erneut alte Erinnerungen in Sharon aufstiegen und sie seinem Blick ausweichen musste.
    Tony lachte, und sie unterdrückte einen Seufzer. Er hatte also mal wieder ihre Gedanken gelesen, so wie schon in den guten Tagen ihrer Ehe.
    Sharon stand auf und ging zum Frisiertisch, um sich zu kämmen. Ihr wurde bei dem Gedanken, wie oft Tony und sie sich in diesem Zimmer geliebt hatten, ganz heiß. Tonys Liebkosungen, seine Zärtlichkeiten …
    Plötzlich stand er hinter ihr, berührte sanft ihre Schultern, drehte Sharon um und zog sie an sich. Bei seinem Kuss durchlief sie ein vertrauter Schauer. Tony drückte sie noch fester an sich. Es wäre so einfach, jetzt die Tür abzuschließen und sich ihm hinzugeben. Seine Verführungskünste hatten immer noch den gleichen Erfolg wie damals.
    Sharon kämpfte mit sich und ihrem Verlangen nach ihm, dann entzog sie sich der Umarmung. Nein, das durfte nicht passieren. Sie war von Tony geschieden, und wenn sie jetzt mit ihm ins Bett gehen würde, könnte sie niemals so weiterleben wie bisher.
    Â»Es geht nicht, Tony.« Die Worte sollten leichtherzig klingen, aber man hörte deutlich das Bedauern heraus.
    Er stand immer noch ganz dicht bei ihr, zu dicht. Sie war sich jedes einzelnen Muskels seines Körpers bewusst.
    Â»Warum nicht, Darling?«, fragte Tony mit leiser, fast hypnotisierender Stimme und legte die Hände behutsam auf Sharons nackte Oberarme.
    Diese Frage konnte und wollte sie nicht beantworten. Zu ihrer Erleichterung musste sie das auch nicht, denn genau in diesem Moment kam Brian herein.
    Brian war schon jetzt eine Schönheit, obwohl sie erst zwölf Jahre alt war. Das kräftige rotbraune Haar fiel ihr bis über die Schultern, und ihre braunen Augen leuchteten. Nur der bockige Gesichtsausdruck und die silbernen Drähte der Zahnspange verhinderten, dass sie aussah wie das Bildnis eines Engels aus der Renaissance.
    Sharon liebte dieses Kind, als wäre es ihr eigenes.
    Â»Hallo, Sweetie«, begrüßte sie Brian, erfreut darüber, endlich Tonys Nähe entkommen zu können. Liebevoll strich sie dem Mädchen übers Haar. »Wie fühlst du dich?«
    Â»Lausig. Jeder einzelne Zahn tut mir scheußlich weh, und Daddy hat dir bestimmt erzählt, was Marc mit meinen armen Fischen gemacht hat.« Bevor Sharon etwas zu sagen vermochte, fuhr Brian anklagend fort: »Du hättest es sehen sollen, Mom. Das war Mord, glatter Massenmord.«
    Sharon nahm Brian in den Arm.
    Â»Wir kaufen dir neue Fische«, versprach sie.
    Â»Marc kauft ihr neue Fische«, korrigierte Tony. Es lag ein ungeduldiger Zug um seinen Mund, als er an den beiden vorbei aus dem Zimmer ging. »Wir sehen uns dann zur nächsten Wachablösung!«, rief er grantig zurück.
    Sharon schaute ihm traurig nach. Jedes Mal, wenn er sie verließ, fühlte sie eine eigenartige Leere. Nimm dich zusammen! befahl sie sich, unterdrückte dieses Gefühl und wandte sich ihrer Aufgabe als Mutter zu.
    Â»Hat jemand Hunger?«, fragte Sharon wenig später in der geräumigen Küche. Normalerweise war dies Tonys Reich, aber in den nächsten drei Tagen – oder waren es vier? – musste sie sich um das Essen der Kinder kümmern.
    Â»Gehen wir doch ’ne Pizza essen«, schlug Marc enthusiastisch vor. Er stand an der Feuerstelle des doppelten Kamins, der sowohl die Küche als auch das Wohnzimmer beheizte. Sharon nahm an, dass Marc nach wie vor die Öffnung benutzte, um schneller von einem Raum zum anderen zu kommen. Obwohl sie es ihm mehrmals verboten hatte, tat er es immer wieder.
    Â»Was für ein gemeiner Vorschlag«, jammerte Brian und sah Sharon flehend an. »Mom, ich leide.«
    Marc wollte gerade protestieren, als Sharon die Hände hob, um für Ruhe zu sorgen.
    Â»Es reicht, ihr beiden. Wir gehen heute nicht weg, sondern essen hier.«
    Damit ging sie zum Vorratsschrank und schaute hinein. Einige

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