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Ein Liebhaber wie Tony

Ein Liebhaber wie Tony

Titel: Ein Liebhaber wie Tony Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Händen.
    Sharon hatte keine angenehme Nacht hinter sich, und nun schien auch der Morgen nicht gut zu werden. Ihre Augen waren geschwollen, das Haar hatte sie nur schnell zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, und zum Schminken war sie nicht gekommen. Sie trug die älteste Jeans, die sie besaß, und dazu ein T-Shirt, das nicht viel besser aussah.
    Nach einem kräftigen Schluck Kaffee meinte sie: »Du machst aus einer Mücke einen Elefanten.«
    Â»Ich würde nur gerne informiert werden, wenn du mit den Kindern die Stadt verlässt.«
    Â»Also gut. Tony, ich verlasse mit den Kindern die Stadt.«
    In seinen Augen blitzte es zornig auf. »Vielen Dank.« Dann ging er ins Arbeitszimmer.
    Dieser Mann war ein echtes Genie darin, Sachen herauszufinden, die sie, Sharon, ihm lieber verheimlicht hätte!
    Mit Akten unter dem Arm kehrte Tony gleich darauf zurück und fragte verblüfft: »Du hast unten geschlafen?«
    Sharon ärgerte sich, dass sie das Bettzeug nicht vorher weggeräumt hatte.
    Â»Ich habe mir einen Film mit Joseph Cotton und Ginger Rogers angesehen«, erwiderte sie.
    Â»Funktioniert denn der Fernseher in unserem Zimmer nicht mehr?«
    Sie stemmte die Hände in die Hüften und stieß hervor: »Was ist das hier? Ein Verhör? Mir war eben danach, unten zu schlafen, klar?«
    Tonys Lächeln war fast ein bisschen wehmütig, und für einen Moment sah es so aus, als wolle er ihr etwas sagen. Dann aber trank er nur den Kaffee aus, stellte den Becher in die Spüle und ging ohne ein weiteres Wort hinaus zu den Kindern.
    Sharon lief nach oben und packte eilig ein paar Sachen zusammen. Dabei fiel ihr Blick auf ihr Spiegelbild, und es tat ihr leid, sich nicht geschminkt zu haben.
    Als sie wieder nach unten kam, waren die Kinder mit dem Frühstück fertig, und Tony hatte das Haus verlassen. Sie empfand sowohl Erleichterung als auch Enttäuschung. Der Tag hatte schlecht angefangen, aber Sharon war fest entschlossen, wenigstens den restlichen zu retten.
    Das Glück schien heute allerdings nicht auf ihrer Seite zu sein. Der Geldautomat hätte beinahe die Scheckkarte einbehalten, im Supermarkt mussten sie ewig lange an der Kasse warten, und auf dem Weg zur Fähre ging auch noch ein Autoreifen kaputt.
    Erst am späten Nachmittag fuhr Sharon mit dem Kombi auf das Schiff, das zwischen Port Webster und Vashon Island verkehrte. Inzwischen bedeckten dunkle Regenwolken den Himmel.
    Marc und Brian kauften am Imbissstand Zimtrollen und stiefelten aufs Oberdeck, um die Möwen zu füttern. Sharon beobachtete die beiden und lächelte vor sich hin. Was für wunderbare Kinder das doch waren!
    Als Tony, damals noch ein aufgeregter junger Vater, Sharon heiratete, befand Brian sich im Babyalter. Sharon hatte Brianas Windeln gewechselt, war, als die Kleine eine Kolik bekam, nächtelang mit ihr den Flur auf und ab gegangen. Sie hatte verletzte Ellenbogen und Knie verarztet, Engelskostüme für die Aufführung der Weihnachtsgeschichte genäht und Brian nach ihrem Eintritt bei den Pfadfindern von Haus zu Haus begleitet, um selbst gebackene Kekse zu verkaufen.
    Ja, ich glaube, ich bin eine gute Mutter, dachte Sharon.
    Die Schiffsglocke erklang, und die kurze Überfahrt neigte sich dem Ende zu. Sharon fragte sich gespannt, welche Überraschungen wohl auf sie warteten.
    Sie holte die Kinder, und gemeinsam gingen sie zum Unterdeck, wo das Auto stand. Genau in dem Moment, als sie über die Rampe das Schiff verließen, brach ein gewaltiges Gewitter los.
    Sharon hielt die Tüte mit den Lebensmitteln in der einen Hand, während sie mit der anderen versuchte, das feuchte Schloss des Holzhauses aufzubekommen.
    Â»Mom, ich bin schon ganz nass«, jammerte Brian hinter ihr.
    Sharon rüttelte wie wild an der Tür. Ein Blitz zuckte über den Himmel und schlug ins aufgewühlte Meer.
    Â»Egal, was passiert, Drahtschnabel«, sagte Marc zu seiner Schwester und zeigte auf die dunklen Wolken über ihnen, »bloß nicht lächeln. Du bist ein menschlicher Blitzableiter.«
    Â»Sei still, Marc«, erwiderten Sharon und Brian wie aus einem Mund. Endlich gab das Schloss nach, und sie konnten das Haus betreten. Sofort vernahm Sharon ein zischendes Geräusch, das sicherlich nichts Gutes bedeutete. Sie stellte die Lebensmittel ab und knipste das Licht im Vorraum an. Brian und Marc rannten los, um die Herkunft des Geräusches auszumachen.
    Â»Um

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