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Ein Lied für meine Tochter

Ein Lied für meine Tochter

Titel: Ein Lied für meine Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Picoult
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dann mit Therapien zur künstlichen Befruchtung begonnen.«
    »Wie hat das funktioniert?«
    »Ich musste mich an eine strikte Therapie halten, die aus Hormongaben und Injektionen bestand. Dann konnte man mir fünfzehn Eizellen entnehmen, in die man dann Max’ Sperma injiziert hat. Drei davon waren nicht befruchtet, acht jedoch schon, und von diesen acht wurden mir zwei eingesetzt, und drei weitere sind eingefroren worden.«
    »Und sind Sie daraufhin schwanger geworden?«
    »Nicht sofort. Aber als ich sechsunddreißig war, hat man die drei eingefrorenen Embryonen wieder aufgetaut. Ich habe erneut zwei eingesetzt bekommen, und ein Ei wurde aussortiert.«
    »Aussortiert? Was genau heißt das?«, will Angela wissen.
    »So wie mir die Ärztin das erklärt hat, war das Ei nicht hübsch genug für eine Schwangerschaft, und deshalb hat die Klinik beschlossen, es nicht zu retten.«
    »Ich verstehe. Und sind Sie dieses Mal schwanger geworden?«
    »Ja«, antworte ich. »Und ein paar Wochen später hatte ich eine Fehlgeburt.«
    »Was ist dann geschehen?«
    »Als ich siebenunddreißig war, haben wir mit einem neuen Zyklus begonnen. Diesmal wurden mir zwölf Eizellen entnommen. Sechs sind erfolgreich befruchtet worden. Zwei wurden mir eingesetzt und zwei eingefroren.«
    »Und? Wieder schwanger?«
    »Ja, aber diesmal hatte ich nach achtzehn Wochen eine Fehlgeburt.«
    »Und haben Sie danach mit der künstlichen Befruchtung weitergemacht?«
    Ich nicke. »Wir haben mit den beiden eingefrorenen Embryonen einen weiteren Zyklus begonnen. Einer wurde mir eingesetzt, der andere hat den Auftauprozess nicht überlebt. Ich bin nicht schwanger geworden.«
    »Wie alt waren Sie zu diesem Zeitpunkt.«
    »Ich war neununddreißig. Ich wusste, dass ich nicht mehr viel Zeit hatte, also haben wir uns beeilt, um noch einen letzten Zyklus zu beginnen. Als ich vierzig war, hat man mir zehn Eizellen entnommen. Sieben sind befruchtet worden. Und von diesen sieben hat man mir drei eingesetzt. Drei sind eingefroren worden und eins wurde aussortiert.« Ich hebe den Blick. »Und ich bin schwanger geworden.«
    »Und?«
    »Ich war die glücklichste Frau der Welt«, sage ich leise.
    »Kannten Sie das Geschlecht des Kindes?«
    »Nein. Wir wollten uns überraschen lassen.«
    »Haben Sie gespürt, wie das Kind sich in Ihnen bewegt?«
    Noch jetzt spüre ich bei Angelas Worten das sanfte Rollen und die energischen Tritte. »Ja.«
    »Können Sie uns beschreiben, wie Sie sich gefühlt haben, als Sie schwanger waren?«
    »Ich habe jede Minute davon geliebt«, antworte ich. »Schließlich hatte ich mein ganzes Leben lang darauf gewartet.«
    »Und wie hat Max auf die Schwangerschaft reagiert?«
    Angela hat mich angewiesen, ihn nicht anzuschauen, doch mein Blick wird wie von Zauberhand zu Max gezogen, der mit gefalteten Händen am Tisch sitzt. Neben ihm macht Wade Preston sich dann und wann Notizen mit seinem Montblanc-Füller.
    Wie sind wir nur hierhergekommen? , frage ich mich, als ich Max ansehe.
    Warum habe ich das nicht kommen sehen, als ich dir in die Augen geblickt und dir geschworen habe, für immer mit dir zusammen zu sein?
    Wie habe ich nicht wissen können, dass ich eines Tages jemand anderen lieben würde?
    Wie hast du nicht wissen können, dass du mich eines Tages dafür hassen wirst, was ich bin?
    »Er war auch aufgeregt«, sage ich. »Er hat mir immer die kleinen Kopfhörer meines iPods in den Bauchnabel gesteckt, damit das Baby seine Lieblingsmusik hören konnte.«
    »Zoe, haben Sie das Baby ausgetragen?«, fragt Angela.
    »Nein. In der achtundzwanzigsten Woche ist etwas schiefgelaufen.« Ich schaue sie wieder an. »Ich war gerade auf meiner Babyparty, als ich schlimme Krämpfe bekommen habe und zu bluten begann. Ich wurde sofort ins Krankenhaus gebracht und an einen Monitor angeschlossen. Die Ärzte konnten keinen Herzschlag bei dem Fötus feststellen. Sie holten ein Ultraschallgerät und versuchten es fünf Minuten lang … aber es fühlte sich an wie fünf Stunden. Schließlich erklärten sie mir, die Plazenta hätte sich vom Uterus gelöst. Das Baby …« Ich schlucke. »Das Baby war tot.«
    »Und was dann?«
    »Dann musste ich es zur Welt bringen. Sie haben mir Medikamente gegeben, um die Wehen einzuleiten.«
    »War Max dabei?«
    »Ja.«
    »Was ist Ihnen zu diesem Zeitpunkt durch den Kopf gegangen?«
    »Dass das ein Fehler war«, sage ich und schaue Max direkt an. »Dass ich ein Baby bekommen würde und dass sie sehen würden, wie sehr sie sich

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