Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
Gründrache.“
Das hat wohl nicht geklappt. Ich sollte es noch mal versuchen, dachte sich Slykur enttäuscht. „Und wie wäre es mit einem Wolfsrudel. Ich habe bei meiner Ankunft ein Rudel gesichtet. Also, es gibt nichts besseres als Wölfe.“ Slykur begann leicht zu schwitzen, da ihm langsam aber sicher die Argumente ausgingen und die Angst in ihm hochsteigt. Das Ufer war nur noch wenige Meter entfernt und sobald er dort ankam, würde sich der Lindwurm gewiss auf ihn stürzen
„Mmmh Wölfe“, sagte der Lindwurm sabbernd. „Die würden mir bestimmt schmecken. Aber wenn hier ein Wolfsrudel wäre, dann hätte ich es doch eigentlich bemerken müssen. Sonst entgeht mir nämlich kaum ein Tier, das in mein Revier eindringt und ein ganzes Rudel hätte doch Spuren hinterlassen müssen.“ Der Lindwurm schien Wölfe offensichtlich zu mögen. Doch so ganz überzeugt schien er trotzdem noch nicht zu sein.
„Doch das stimmt. Als ich dein Revier betreten habe, habe ich ganz am Anfang das Rudel gesehen. Sie lungerten bei einer Höhle rum. Ich wollte die Wölfe eigentlich später für mich beanspruchen, weil ich zuerst das Gebiet erkunden wollte. Sie schlichen mir auch eine Zeit lang nach, aber ab einen Punkt liefen sie winselnd zurück." Slykur schaute ziemlich überzeugend drein und redete sich selbst ein: „Jetzt bloß keinen Fehler machen, Slykur.“
„Dann müsste ich aber ziemlich weit laufen, um dort hin zu kommen. Dazu bin ich zu faul. Vor allem, wenn ja schon ein leckerer Drache direkt vor meiner Nase ist Und vielleicht sind die Wölfe ja auch schon längst wieder verschwunden. Aber okay, ich könnte ja nach den Wölfen suchen, nachdem ich dich gefressen habe“, erwiderte der Lindwurm.
„Wäre es nicht besser die Wölfe als Vorspeise zu fressen? Ich bin mir sicher, dass die noch dort sind." Slykur fing wieder leicht zu schwitzen an. Er versuchte einen Kampf so lange wie möglich hinauszuzögern oder wenn möglich zu verhindern. Er brauchte noch ein wenig Zeit um sich zu erholen. „Wäre das nicht eine Überlegung wert? Denk mal, ein ganzes Wolfsrudel allein für dich." Slykur versuchte trotz seiner Angst so überzeugend wie möglich zu klingen.
„Ja, das klingt schon verlockend. Aber du würdest in der Zwischenzeit einfach davonlaufen. Und so leckere Drachen wie dich, kann ich doch nicht einfach so entkommen lassen.“ Der Lindwurm sabberte etwas beim Gedanken an so viele Wölfe. „Ich glaube eher, du versuchst mich reinzulegen und da sind gar keine Wölfe.“
„Nein, diesmal nicht. Das würde ich niemals wagen Du bist viel zu stark und mächtig und vor allem viel zu intelligent, um dich belügen zu können. Wenn ich lügen würde hättest du es sicher längst bemerkt. Aber die Wölfe willst du ja sicher auch nicht einfach ignorieren, du als erbarmungsloser Jäger.“
Hehe, mit ein paar Komplimenten und Ausschmückungen komme ich meinem Ziel immer näher, dachte sich der Drache und würde jetzt am liebsten ein breites Grinsen aufsetzen. Vielleicht konnte er diesen Schlangendrachen ja doch noch irgendwie loswerden.
Der Lindwurm dachte einen Moment nach und erwiderte dann: „Wie wäre es denn, wenn du mich einfach begleitest. Zusammen könnten wir sicher alle Wölfe erwischen. Einem Lindwurm alleine würden sicher einige von ihnen entkommen. Wenn ich genug Wölfe erwische, dann würde ich dich vielleicht auch entkommen lassen. Aber wenn dort gar keine Wölfe sind, dann wirst du eben mein Abendessen sein."
Slykur lief ein kalter Schauer über den Rücken und ein ungutes Gefühl machte sich in ihm breit. „Ähm... aber... du als starker Lindwurm wirst doch sicher alleine mit den Wölfen fertig." Verdammt, Was nun? dachte sich der Drache und begann zu hoffen, dass der Stolz des Lindwurms über seinem logischen Denken stand.
„Klar würde ich mit jedem Wolf fertig werden. Wenn denn Wölfe da sind. Aber ich möchte dich trotzdem gerne bei mir haben. Vielleicht sind ja genug Wölfe da, dass es sogar für uns beide reicht. Du gehst voran und zeigst mir den Weg. Aber mach keine Dummheiten. Ich bin genau hinter dir und behalte dich im Auge", sagte der Lindwurm. Er wollte die Wölfe natürlich haben, doch seine Gier war so groß, dass er auch den Drachen keinesfalls entkommen lassen wollte. Und so recht überzeugt, dass der Gründrache auch die Wahrheit sagte, war er noch immer nicht. Drachen erzählten oft haarsträubende Lügengeschichten, wenn sie glaubten, sich damit selbst retten zu können. Das hatte
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