Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
Lindwürmer fast nie krank wurden, war er natürlich ein wenig besorgt um seinen Freund. Doch er wusste, dass es wichtig war, dass Velyne es jetzt vor allem warm hatte.
Velyne wäre den Lindwurm am liebsten dankend angesprungen, doch dafür war er zu schwach. Der Wolf schnurrte leise und glücklich. Man konnte ihm wirklich ansehen, dass er sich freute, dass der Lindwurm da war und dass aus dem anfangs als Beute angesehener Wolf, ein Freund geworden war, womit Velyne nie gerechnet hätte, als er den Lindwurm das erste Mal sah. „Ich weiß gar nicht wie ich dir danken kann“ sagte Velyne und senkte erleichtert seinen Kopf.
Der Lindwurm streichelte Velyne zärtlich über den Rücken. „Du musst mir nicht danken, Kleiner. Du bist ziemlich krank und du hast hohes Fieber. Du brauchst vor allem ein warmes gemütliches Plätzchen, an dem du dich erholen kannst. Aber steh bloß nicht wieder auf, bloß weil dir heiß wird. Das ist immer so, wenn man Fieber hat. Aber das wird schon wieder werden, Kleiner“, sagte der Lindwurm und versuchte, Velyne etwas mit seinem Körper zu wärmen.
Velyne kuschelte sich an den Lindwurm und versuchte einzuschlafen. Ihm wurde wieder sehr heiß und bald schon wusste nicht mehr ob es ein sehr heißes oder kaltes Gefühl war. Am liebsten würde er sein Fell jetzt ausziehen, wenn er könnte. Velyne hatte etwas sagen wollen, aber er war zu müde und blieb still. Er kuschelte sich zusammen und an den Lindwurm an. Er verblieb so, bis er schließlich beruhigt einschlief.
Der Lindwurm machte sich keine Sorgen darüber, dass er sich vielleicht anstecken könnte. Es war fast unmöglich für einen Lindwurm, eine Erkältung zu bekommen und noch unwahrscheinlicher war es, sich ausgerechnet bei einem Wolf anzustecken. So schnurrte er nur leise und kraulte Velyne immer wieder ein wenig. Er war froh, dass er Velyne noch rechtzeitig gefunden hatte, denn es hätte für Velyne sicher noch schlimmer werden können, wenn er sich womöglich in dem kalten Tümpel noch mehr abgekühlt hätte.
Der Wolf verschlief die folgenden beiden Tage fast vollständig. Selbst am Tag, konnte er mühelos schlafen. Das Fieber stieg an und schien gegen die Erkältung anzukämpfen. Wenn alles ganz ruhig war, konnte man den Wolf ganz leise schnurren hören und es schien als würde es mit ihm langsam aber sicher bergauf gehen.
Der Lindwurm blieb fast die ganze Zeit über bei Velyne. Nur gelegentlich brachte er dem Wolf etwas Wasser und weckte ihn auf. „Du solltest etwas trinken, Velyne. Es ist wichtig, dass man genug trinkt, wenn man krank ist“, sagte er lächelnd zu dem Wolf.
Velyne wurde von dem Lindwurm geweckt und sah ihn verschlafen und auch etwas schlapp an. „Mh... Durst. Als ob du meine Gedanken lesen könntest“, sagte Velyne glücklich und trank das ganze Wasser. Er wusste, dass eine möglich Austrocknung ziemlich schädlich sein konnte. „Ich glaube ich versuche mal aufzustehen, nur für eine kurze Weile. Ich fühle mich so schlapp und brauche Bewegung“, meinte er und erhob sich langsam.
„Na gut. Aber überanstreng dich nicht. Du bist noch ziemlich schwach, Kleiner“, meinte der Lindwurm und hatte nichts dagegen, dass Velyne ein wenig aufstand. Immerhin hatte er ja tagelang fast nur geschlafen und Wölfe waren ja viel Bewegung gewöhnt. Deshalb wunderte sich der Lindwurm auch nicht, dass Velyne zwischendurch mal aufstehen musste.
Velyne musste sich ziemlich anstrengen um nicht gleich wieder niederzufallen. Die Muskeln waren etwas eingeschlafen und inaktiv, aber er konnte auf allen Vieren stehen und sich auch fortbewegen. „Das hat mir gefehlt. Jetzt weiß ich es zu schätzen, was es heißt gesund zu sein“, sagte er und grinste. „Ich fühle mich schon ein klein wenig besser, doch ich kann mich kaum noch erinnern, was genau passiert ist.“
„In ein paar Tagen wirst du wieder in Form sein, Kleiner“, sagte der Lindwurm. „Ich habe dich vor zwei Tagen in aller frühe draußen vor meiner Höhle gefunden. Du warst völlig erschöpft und entkräftet. Ich hab dich dann gleich mitgenommen und in mein Nest gepackt. Zum Glück habe ich dich rechtzeitig gefunden.“
„In aller frühe? Ich bin doch noch vor Sonnenaufgang Richtung Ausgang. Es ging mir richtig mies und ab da kann ich mich nicht mehr erinnern. Bin ich froh wieder in unserer Höhle und in deinem Nest zu sein. Mir war die ganze Nacht lang kalt, wie noch nie zuvor. Ich glaube auch noch nie krank gewesen zu sein. Aber wenn ich dann wieder in
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