Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
auf die Umgebung achten. Nicht dass ich dir die ganze Arbeit aufschieben will", meinte er lachend und gähnte entspannt.
Das Seeungeheuer
Der Lindwurm schnurrte leise und schloss die Augen. Er wickelte seinen Körper vorsichtig um Velyne, um den Wolf ein wenig zu wärmen. Es dauerte nicht lange, bis der Lindwurm einschlief. Auch Velyne schlief schon bald ein. In der Nacht ließ sich kein Mensch blicken, doch schon im Morgengrauen schreckte der Lindwurm durch ein Geräusch hoch. Es war eindeutig, dass sich jemand näherte.
Velyne schlief eine Weile noch tief und fest, doch schon bald öffnete der Wolf ein Auge. Er konnte nichts hören, doch er schnupperte etwas herum und schien dabei etwas unruhig zu sein. Wenn er im Schlaf etwas roch, war sich Velyne nie sicher ob das in der Realität oder im Traum danach roch. „B... bist du wach?“, murmelte er ganz leise. „Ich bin mir nicht sicher ob ich nur geträumt habe, aber ich glaube der Geruch hier hat sich verändert.“
Der Lindwurm hob prüfend den Kopf und meinte „Du hast Recht. Hier muss jemand oder etwas in der Nähe sein. Ich bin mir nur nicht sicher, was es ist. Wir sollten erst mal in Deckung gehen und abwarten. Vielleicht sind es ja gar keine Menschen und wir können gleich weiter schlafen.“
„Okay, dann lass uns wo verstecken. Ich kann es gar nicht genau definieren, nach was es riecht“, meinte Velyne und richtete sich auf. „Willst du dich verstecken oder unsichtbar machen?“, fragte er noch.
„Hm ich verstecke mich lieber. Unsichtbar machen kann ich mich dann immer noch.“ Der Lindwurm kroch ins nächste Gebüsch. Hier war er kaum zu erkennen und er konnte trotzdem noch recht gut beobachten. Bald hörte er in einiger Entfernung ein paar Hunde bellen und er war sich auch sicher, menschliche Schritte zu hören. „Verdammt“, fluchte er „Die Menschen suchen mit ihren Hunden. Das ist schlecht. Hunde können mich auch riechen, wenn ich unsichtbar bin. Schnell, komm mit, Velyne. Spring mir auf den Rücken, dann gehe ich in den See. Dort können uns die Hunde nicht erreichen.“
Velyne sprang sofort auf den Rücken des Lindwurms und hielt sich an ihm fest. „Hunde? Haben sie scharfe Zähne und Klauen? Sind die gefährlich? Ich habe kaum jemals Hunde gesehen“ sagte Velyne übereifrig und überhäufte den Lindwurm mit etwas sinnlosen Fragen.
„Ich glaube nicht, dass sie uns wirklich gefährlich werden könnten. Aber die Hunde könnten uns verraten. Dann könnten die Menschen uns finden. Hunde sehen fast so ähnlich aus, wie Wölfe. Vielleicht würdest du sie sogar mögen, wenn sie nicht mit den Menschen befreundet wären. Aber im Wasser sind wir vor ihnen sicher. Im Wasser werden sie uns nicht verfolgen" erklärte der Lindwurm und kroch schnell in den See hinein.
Velyne hielt sich schön am Lindwurm fest. Er wollte nach diesem Schläfchen nicht wirklich baden gehen. „Ah jetzt glaube ich diese Hunde zu erkennen. Aber die sehen uns hier bestimmt und könnten dich für ein Seeungeheuer halten, du weißt doch diese Menschen und ihre ausgeprägte Fantasie. Hehe.“
„Dann schwimme ich einfach ein Stückchen vom Ufer weg, dann werden sie uns schon nicht bemerken. Besonders gute Augen haben Menschen nämlich nicht. Aber selbst wenn sie mich für ein Seeungeheuer halten, kann uns das egal sein. Wir sind vorerst sicher vor ihnen. Und wenn sie glauben, dass hier so ein Seeungeheuer lebt, dann suchen sie uns wenigstens nicht in unserer Höhle und werden sich nur noch auf den See konzentrieren.“
„Hm... daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Das wäre ja auch eine ganz gute Absicht. Menschen sind nicht besonders intelligent was Täuschungsmanöver betrifft. Vielleicht sollten wir sie auf uns aufmerksam machen, was meinst du?" Velyne tat sich hin und wieder schwer sich am Lindwurm festzuhalten, da es etwas rutschig war.
„Ist vielleicht keine schlechte Idee. Aber es ist wohl besser, wenn sie nicht auch noch dich bemerken. Hüpfe mal ins Wasser, damit sie dich vom Ufer aus nicht so leicht sehen können. Dann kann ich versuchen, die Menschen irgendwie auf mich aufmerksam zu machen.“
Velyne sah auf die Wasseroberfläche und schien ganz und gar nicht begeistert zu sein. „Ins Wasser? Ist das wirklich nötig? Ich bin doch so schön trocken und habe vor kurzem erst geschlafen, da ist so nasses Wasser nicht wirklich eine gute Option. Ich kann doch einfach flach auf deinem Rücken liegen, oder sonst ist es doch egal wenn sie mich sehen,
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