Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
ran. Aber wir könnten ohne Problem auch ein erwachsenes Reh erbeuten und hierher schleppen.“
„Ja du hast Recht, aber das lasse ich mir nicht gefallen“, antwortete Velyne verärgert und sprach dann zu dem schwarzen Wolf: „Halt bloß deine große Schnauze. Hoffentlich hat es dir Spaß gemacht der Mutter ihr Junges zu klauen. Du bist kein Jäger, du bist nur erbärmlich“, schnauze Velyne zu dem schwarzen Wolf. dieser grinste und ließ das totgebissene Reh fallen. „Auf das habe ich gewartet du Hund“, rief er zurück. Der Freund des schwarzen Wolfes lief sofort zum Schauplatz. „Nein! Du Idiot. Lass ihn sofort in Ruhe oder du kriegst Probleme mit mir“, rief er. Mit angsteinflößenden Augen schnappe sich der schwarze Wolf sein erbeutetes Jungtier und verschwand. „Tut mir wirklich Leid. Alles in Ordnung?“, fragte der Andere.
„Lass gut sein, Velyne. Der ist dir doch nicht gewachsen. Ein Großmaul, wie es in fast jedem Rudel eines gibt. Um den brauchst du dich gar nicht zu kümmern“, sagte der Lindwurm so laut zu Velyne, dass es das halbe Rudel hören konnte. Auf diese Weise wollte der Lindwurm herausfinden, welche der Wölfe auf Velynes Seite waren und welche nicht. Und diejenigen, die gegen Velyne waren, würden dann in der Nacht in Lindwurms Magen landen.
Die Wölfin nickte sichtlich. „Gut erkannt. Ich weiß gar nicht warum er hier in unserem Rudel ist“, sagte sie. „Ja und ich halte ihn zurück, wir wollen hier keine Verletzten“, sagte der andere Wolf. Der schwarze Wolf drehte sich um und knurrte als er Lindwurms Antwort hörte. „Ach ja? Großmaul nennst du mich? Ähm wie heißt du noch schnell?... Ach ja Lindi! Wähle deine Worte vorsichtig und pass bloß auf. Ansonsten dezimiere ich die Anzahl der Rudelmitglieder um eins", rief er zurück und ging verärgert weiter.
Der Lindwurm lächelte nur und erwiderte lieber nichts, denn als Wolf konnte er nicht kämpfen und vor dem ganzen Rudel wollte er besser nicht seine wahre Gestalt zeigen. Grinsend dachte er sich: „Fragt sich nur, wer hier wen dezimiert.“ Der Lindwurm hielt sich vorerst ein wenig zurück. Er ließ sich auch nicht provozieren, da er ja schon seine Rache plante. Nur noch ein paar Stunden, bis es dunkel wird, dachte er sich.
Die zwei anderen Wölfe entschuldigten sich nochmals. „Ist nicht euere Schuld“, sagte Velyne und sah den Lindwurm an, der gerade nachzudenken schien. Die Leitwölfin schleckte ihm und dem Lindwurm über die Schnauze. Wir Wölfinnen hassen ihn, doch einige vom Rudel sehen ihn als Vorbild an. Er wurde sogar schon mal von anderen Rudelmitgliedern angegriffen“, sagte sie lächelnd.
Dem Lindwurm gefiel es, von der Wölfin abgeschleckt zu werden. Er hätte ihr am liebsten angeboten, das Großmaul für sie zu beseitigen, doch das war sicher keine gute Idee. Schließlich kannte er sie nicht und wusste nicht, wie sie wohl auf so einen Vorschlag reagieren würde. Er versuchte lieber ein wenig von dem Thema abzulenken und fragte: „Sagt mal, zieht ihr eigentlich nicht in der Gegend herum, wie andere Rudel? Weil ihr immer hier zu leben scheint.“
„Gute Frage“, erwiderte sie. „Anfangs waren wir ein Wanderrudel, doch wir wurden größer und größer. Und schlussendlich fanden wir dieses Plätzchen wo wir miteinander... oder auch manchmal etwas Gegeneinander leben. Es scheint alles friedlicher als es ist. Ich glaube weil ihr zwei neu dazugekommen seid. Der Schwarze und seine drei Kumpanen leben hier, aber sie terrorisieren auch alle anderen Männchen. Vor anderen Wölfen haben sie Respekt. Besonders vor Shadow hier. Er ist ein enger Freund unserer Anführerin. Und da er einen von Notons Kumpanen fast getötet hat, halten sie sich von ihm fern. Macht euch keinen Kopf um sie“, warnte sie nochmals und kuschelte beide Wölfe als ein Zeichen der Entschuldigung.
„Okay, kein Problem.“ Der Lindwurm ließ sich genau sagen, welche drei Wölfe die Kumpanen waren. Die würde er sich natürlich am liebsten schnappen. Natürlich ließ er es so aussehen, als ob er nur vorhätte, sich von den Dreien fern zu halten. Als der Lindwurm wusste, um welche Wölfe er sich in der Nacht kümmern konnte, lächelte er. Jetzt konnte es ruhig Nacht werden, dachte er sich.
Bald kam auch eine zweite Wölfin dazu. „Nachdem was ihr hier schon erlebt habt, wäre es doch mehr als angemessen wenn ihr diese Nacht in unserer Höhle bleibt. Ihr zwei seid sympathische Wölfe“, sagte sie und die andere Wölfin stimmte nickend
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