Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
warum die Männchen so jämmerlich aussehen. Hier haben die Wölfinnen die Oberhand, das erklärt auch, warum manch ein Männchen so harsch ist“, meinte der Wolf und grinsend und zeigte auf die Wölfin, die den Lindwurm angesprochen hatte. „Du hattest die Ehre mit der Anführerin zu sprechen“, sagte Velyne und lachte laut auf.
„Na zum Glück war ich wenigstens noch nett zu ihr“, meinte der Lindwurm. „Dann sollten wir bei den Wölfinnen besonders vorsichtig sein, damit wir sie nicht gegen uns aufbringen.“ Der Lindwurm sah sich noch mal um und überlegte sich, ob er in dieser Nacht hier bei den Wölfen bleiben sollte, oder ob er sich besser etwas außerhalb einen Schlafplatz suchen sollte. Meistens konnte er nicht so gut schlafen, so lange er nicht seine normale Gestalt hatte.
„Hm. Es scheint als würde es bald dunkel werden. Sollen wir bleiben, oder besser abhauen? Aber mal nur so aus Neugier, was hältst du von dem Rudel hier? Ich kenne bisher nur die reizende Wölfin da drüben." Velyne lächelte und schleckte dem Lindwurm über das Fell, das hatte er heimlich schon immer mal machen wollen.
„Hm. Scheint eigentlich ganz okay zu sein. Aber ich kenne mich mit Wölfen nicht so gut aus. Das Einzige was ich von ihnen weiß, ist, wie sie schmecken. Und da gäbe es sicher einige, die mich besonders interessieren würden“, meinte der Lindwurm grinsend. Es fühlte sich für ihn sehr ungewohnt an, ein Fell zu haben. „Es ist wohl besser, wenn wir heute Nacht hier bleiben. Ich weiß nämlich nicht, wie ich den Wölfen erklären sollte, warum wir nicht bei ihnen schlafen wollen.“
„Okay und das mit dem Schmecken müsstest du mal den Anderen erzählen, hehe“, sagte Velyne und grinste. „Aber ich will in deiner Nähe bleiben. Nicht dass sie dich enttarnen, ohne dass ich es mitbekomme, falls das Schlimmste passiert. Aber meine Wölfin friss bitte nicht, die ist eigentlich ziemlich in Ordnung“, meinte er und grinste.
„Keine Sorge. Die überlasse ich dir. Und heute Nacht werde ich wohl keinen mehr fressen. Das könnte ich eh nur, wenn ich mal einen alleine erwische, ohne dass die anderen Wölfe das mitbekommen.“ Der Lindwurm legte sich nun angekuschelt neben Velyne. Es fühlte sich komisch an, plötzlich etwa genauso groß zu sein, wie Velyne. Normalerweise hätte er genießend geschnurrt, doch als Wolf konnte er das nicht so richtig und so gähnte er nur und schlief wenig später ein.
Velyne lag noch ein wenig da und beobachtete die anderen Wölfe. Er bemerkte das der Lindwurm und er stetig von einem der Wölfe beobachtet wurde. Wenn man von Wolfsaugen angestarrt wurde, kann das schon ein recht unangenehmes Gefühl auslösen. Velyne dachte jedoch nicht länger darüber nach und schlief bald darauf ein.
Der Lindwurm schlief nicht besonders gut, da er es einfach nicht gewohnt war, selbst ein Wolf zu sein. Immer wieder schaute er sich um und beobachtete die anderen Wölfe. Nur selten hatte der Lindwurm Gelegenheit, so viele Wölfe aus nächster Nähe zu beobachten.
Velyne konnte die Unruhe des Lindwurms spüren und wachte hin und wieder auf. Schon lange nicht mehr hatte er neben einem "Wolf" geschlafen. „Kannst du nicht schlafen?“ fragte Velyne. Der Lindwurm war tatsächlich noch wach und schüttelte nur den Kopf. „Vielleicht bin ich einfach noch nicht müde genug“, meinte er.
„Siehst du den schwarzen Wolf da?“, fragte Velyne und zeigte auf den rabenschwarzen Wolf, mit dem der Lindwurm bereits Bekanntschaft gemacht hatte. „Der starrt uns schon seit Stunden an.“
„Vorsicht. Nicht dass er am Ende noch merkt, dass wir über ihn reden. Er scheint aufmerksamer zu sein, als die anderen Wölfe. Hoffentlich ahnt er nicht, dass ich eigentlich gar kein Wolf bin.“ Der Lindwurm versuchte, nicht zu dem schwarzen Wolf zu schauen, damit dieser nicht noch misstrauischer wurde. Er versuchte lieber noch ein wenig zu schlafen, obwohl es ihm schwer fiel.
Velyne senkte seinen Kopf und sah von dem schwarzen Wolf weg. Hin und wieder öffnete er ein ganz klein wenig seine Augen und zu prüfen ob er noch da war. Doch dieser Wolf starrte die Beiden immer noch an und bald kam sein Wolfskumpan hinzu, der den unhöflichen Wolf immer zurückgehalten hatte. „Ich glaube ich werde jetzt da rüber gehen“, flüsterte Velyne leise zum Lindwurm. „Ich kann so keine Ruhe finden.“
„Lieber nicht. Es ist besser, wenn wir uns ganz unauffällig verhalten. Wenn du zu ihm gehst, könnte es schnell zum Streit
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