Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
neulich habe ich fünf Menschen verschlungen. Und selbst davon war ich noch nicht voll. Merk dir das. Und jetzt bist du an der Reihe“, erwiderte der Lindwurm grinsend.
Der Wolf hatte nicht wirklich eine andere Antwort erwartet und hinkte ein klein wenig weiter bis er jedoch aus Schmerz und Erschöpfung zusammenbrach. „Geh weg von mir du Schlange. Ich will nicht gefressen werden. Lass mich in Ruhe. Ich... ich... ich bin kein Futter", wimmerte der Wolf. „L... lass doch einen unschuldigen Wolf am Leben", meinte er verängstigt und fing an zu hoffen und zu flehen.
„Von wegen unschuldig. Von euch ist keiner unschuldig. Und du schon gar nicht. Und jetzt bleib endlich stehen. Ich hab Hunger und habe keine Lust dir die ganze Zeit, hinterher zu rennen.“ Der Lindwurm schnappte im nächsten Moment dem Wolf nach seinem verletzten Fuß, was ihm sicher ziemliche Schmerzen verursacht hatte. Doch daran störte er sich überhaupt nicht. Bevor er Velyne kennen lernte, hatte er nie ein Problem damit gehabt, seine Beute zu quälen und auch diesen Wolf wollte er nicht mehr Zeit als nötig widmen.
Der Wolf jaulte kurz auf und sah das ihn der Lindwurm gepackt hatte. Ihm wurde gerade bewusst, dass er nicht mehr über das Geschehen entscheiden könnte. Zuerst wollte er dem Lindwurm fragen, ob er ihm seinen Abgang wenigstens ein wenig angenehm gestalten konnte. Doch bevor er diesen Wunsch äußern konnte krallte er über die Nase des Lindwurms, als er die Chance dazu bekam.
Es gelang dem Lindwurm, den Wolf zu Fassen zu bekommen. Schnell schlang er seinen langen Körper um den Wolf und hatte ihn damit so gut wie sicher. „Gib endlich auf, Kleiner. Ich will dir nicht mehr als nötig weh tun. Aber wie du gerade mehr als deutlich gespürt hast, könnte ich das jederzeit tun.“ Der Lindwurm umschlang den Wolf ziemlich unsanft und öffnete dann sein Maul. „So, jetzt halte still damit ich dich verschlingen kann.“
Der Wolf wirbelte wild um sich. Irgendwie hatte ihm der bedrohlich wirkende Lindwurm sehr provoziert. Eigentlich hatte er das Rudel übernehmen wollen, im Unwissen seines Anführers Noton. Zornig und ohne nachzudenken, biss er in den Lindwurm und versuchte seine Pfoten freizubekommen. „Du glaubst wohl du kannst hier einfach so reinplatzen und mir alles nehmen was mir lieb ist? Lass mich sofort los oder du wirst es bereuen!“, rief er in Rage, ohne jemals über die gesagten Worte einen Gedanken zu verlieren.
Der Lindwurm lachte nur, denn er wusste, dass der Wolf wenig tun konnte, was dem Lindwurm gefährlich werden könnte. „Oh ja, ganz Recht, Kleiner. Ich kann dir alles nehmen. Aber ich lasse auch gerne mit mir handeln. Aber ich fürchte, für dich bleibt nichts mehr übrig, als mein Futter zu werden. Größere Pläne solltest du in diesem Leben wohl nicht mehr haben. Hehehe. Und in diesem Rudel wirst du nichts mehr zu suchen haben. Denn Velyne wird derjenige sein, der das Rudel übernehmen wird. Wirklich schade, dass für dich dann kein Platz mehr sein wird.“
„Was? Na warte!“ rief er und biss so fest er konnte zu. Der Lindwurm mochte wohl seine Freunde verschlungen haben, doch er wollte nicht so enden. Inzwischen kamen die Wölfin und Velyne beim Lindwurm an, da es schon etwas länger gedauert hatte und sie sich Sorgen machten. Der Wolf brüllte laut, konnte aber nichts unternehmen.
Abgesehen von ein paar harmlosen Schrammen, konnte der Wolf dem Lindwurm jedoch keine nennenswerten Verletzungen zufügen. Der Lindwurm drehte und wendete sich, und als er den Wolf in eine passende Position gebracht hatte, biss er dem Wolf in den Hals. Allerdings ohne dabei Gift einzusetzen. Dann begann der Lindwurm, dem Wolf etwas Blut auszusaugen. Manchmal taten Lindwürmer das, wenn auch eher selten. Es war ein Verhalten, was sie für Gewöhnlich nur dann einsetzten, wenn sie eine Beute vor sich hatten, die zu groß war, um an einem Stück verschlungen zu werden. Bei einem Wolf hatte der Lindwurm das bisher jedoch nur äußerst selten getan.
Der Wolf wandte sich zuerst wild hin und her und knurrte noch immer. Doch nach einiger Zeit merkte er, dass er immer ein klein wenig müder wurde. Er konnte jedoch nicht spüren was der Lindwurm mit ihm tat. „W... was machst du da?... Lass... lass mich los“, rief er schon etwas geschwächt und strampelte noch ein klein wenig. Velyne und die Wölfin schien das überhaupt nicht zu stören, immerhin hatte der Wolf das ganze Rudel übernehmen wollen.
„Was ich mache? Rate doch mal,
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