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Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)

Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)

Titel: Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Volpert
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oder, dass der Lindwurm ihn gelegentlich zum Spaß verschlang, wusste. Der andere Wolf wandte sich ab, unbeeindruckt von Lindwurms Worten. Doch eine Flucht war nach wie vor unmöglich. Der verletzte Wolf rührte sich kaum und schien bereits bewusstlos, doch noch am Leben zu sein.
    Der Lindwurm beeilte sich, den Wolf zu verschlingen. Als er es geschafft hatte, murmelte er leise: „Nummer drei. Einer fehlt noch.“ Der Lindwurm kroch langsam auf die Wölfin zu und lächelte. „Du würdest mir bestimmt auch gut schmecken, Kleine... Hihi. Schau mich nicht so entsetzt an. Das war doch nur ein Scherz. Du bist viel zu hübsch, um gefressen zu werden. Wäre ich ein Wolf, würde ich dich vermutlich anbaggern.“ Der Lindwurm schleckte Evrysa  einmal kurz über die Schnauze und drehte sich dann zu dem anderen Wolf um, den er jetzt auch noch fressen wollte. „So... und nun zu dir...“
    Die Wölfin erschrak auf den ersten Blick, doch kicherte ein wenig als der Lindwurm zu Ende redete. Sie wurde auch ein wenig rot und fühlte sich sehr geschmeichelt. Velyne musste auch lachen und sah der Wölfin zu wie sie sich freute. Der andere Wolf hingegen war schon etwas entfernt. Während der Lindwurm seinen Freund gefressen hatte, suchte er verzweifelt nach einem Ausweg. Er war ganz und gar nicht bereit sich zu opfern um eine andere Kreatur zu ernähren, viel lieber würde er das gesamte Rudel an den Lindwurm verfüttern, nur um nicht selbst gefressen zu werden.
    „Jetzt muss ich mich aber beeilen, sonst läuft mir noch mein Nachtisch weg. Entschuldige mich einen Moment", sagte der Lindwurm und zwinkerte der Wölfin zu. Dann kroch er, so schnell er es mit drei Wölfen im Magen noch konnte, hinter dem flüchtenden Wolf her. Der Wolf hinkte etwas. Anscheinend hatte er sich kürzlich erst an seinem rechten Hinterlauf verletzt. Vielleicht war er auch innerhalb des Rudels schon in Kämpfe verwickelt worden. Die Verletzung sah jedenfalls noch frisch aus. Gefährlich war sie jedoch nicht, doch dem Lindwurm kam sie sehr gelegen. So konnte der Wolf nicht so leicht flüchten und war eine leichtere Beute. Da der Wolf mit seinem verletzten Bein nicht schnell laufen konnte, dauerte es nicht lange, bis der Lindwurm ihn eingeholt hatte. „Du willst doch wohl nicht etwa davonlaufen?“
    Der Wolf drehte seinen Kopf nach hinten und sah den Lindwurm, der mit dem anderen Wolf bereits fertig war. „Lass mich in Frieden! Ich will nicht sterben. Ich habe zu vieles vor“, rief er panisch und hinkte so schnell er konnte weiter. Velyne blieb inzwischen bei der Wölfin und erklärte ihr wie er den Lindwurm damals kennen gelernt hatte.
    „Weißt du, das schnelle laufen, schadet deinem verletzten Bein. Du solltest besser mal eine Pause machen“, höhnte der Lindwurm und blieb dem Wolf auf den Fersen. „Hättest du deinem Freund nicht besser helfen sollen, als ich ihn verschlungen habe? So einfach davonlaufen ist für einen Wolf ziemlich feige. Weit wirst du eh nicht kommen mit deinem Bein. Außerdem hat dich das Rudel eingekreist, wie du sehen kannst. Und innerhalb dieses Kreises werde ich dir so lange folgen, bis du müde wirst und nicht mehr weitergehen kannst.“
    „Dreh doch einfach um und lass mich entkommen. Ich will keine Schmerzen erleiden müssen oder gar zerkaut werden“, meinte er als er die scharfen Zähne des Lindwurms sah. Der Wolf hatte zwar einen gut ausgeprägten Überlebenssinn, aber dieser Sinn konnte auch keine unmöglichen Dinge möglich machen. Verzweifelt und verängstigt hinkte er weiter. Durch seine Verletzung war er ziemlich langsam.
    „Hehehe. Wir Lindwürmer zerkauen unsere Beute nicht. Du bleibst an einem Stück, da kannst du sicher sein. Sei vernünftig und bleib stehen. Die Schmerzen fügst du dir nur selbst zu, wenn du wegläufst. Ich werde dir nicht wehtun. Ich kann meine Beute auch ganz vorsichtig verschlingen, wenn ich will, hehe.“ Der Lindwurm schaute kurz zurück zu Velyne, doch der war mit der Wölfin zurückgeblieben.
    Der Wolf schleppte sich ängstlich weiter. Auch wenn er nur drei unverletzte Beine hatte, er wollte nicht gefressen werden. „Nein. Lass mich in Ruhe. Du musst mit drei von uns doch schon randvoll sein. Ich habe noch Pläne für meine Zukunft“, meinte er und je weiter der Wolf sich wegschleppte, desto mehr Schmerzen verursachte die Wunde.
    „Randvoll? Das bin ich noch lange nicht. Von ein paar Wölfen bin ich nicht gleich voll. Da habe ich schon ganz andere Portionen auf einmal gefressen. Erst

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