Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
deutlicher als das Rascheln zuvor. Velyne war gerade an dem See angekommen, obwohl es eher ein kleiner war und machte sich ans Fischen.
Nein, das glaube ich nicht Wahrscheinlich hat er einen so großen Fisch erwischt, dass er ihn allein gar nicht tragen kann. Hihihi.“ Der Lindwurm machte sich keine Sorgen um Velyne. Der würde schon auf sich aufpassen. Doch auch er hatte das Knacksen gehört. „Hm... das klingt aber nicht nach Velyne. Der macht nicht so laute Geräusche, wenn er läuft. Ich habe ihm schon beigebracht, dass man dann sofort gehört wird.“
Ein unerwartetes Wiedersehen
Das Knacksen schien noch öfters vernehmbar zu sein und die Wölfin ging nach Draußen um nachzusehen. Auf den ersten Blick konnte man nichts sehen, alles wie gewohnt doch als Wolf war sie sich sicher, dass da irgendetwas ist. „Velyne?“, fragte sie zurückhaltend und sah kurz zum Lindwurm.
„Bleib lieber hinter mir. Nach Velyne hört sich das nicht an. Wir sollten besser vorsichtig sein. Hier kommt sonst nie jemand in die Nähe. Hoffentlich sind es nicht diese blöden Menschen“, meinte der Lindwurm und sah sich um. Doch es schien niemand in der Nähe zu sein. „Vielleicht ist es auch nur dein Rudel. Die suchen dich vielleicht schon.“
„Ich kann keinen aus meinem Rudel riechen“, meinte Evrysa und versteckte sich hinter dem Lindwurm. Bald darauf wurde es still und das Rascheln war auch wieder weg. „Oh, nun das Menschendorf hat uns Wölfen auch schon Probleme bereitet. Sie haben es zwar noch nie geschafft, aber sie wollten uns zu ihrer Kleidung oder wie auch immer sie ihr Kunstfell nennen, machen. Aber ich wittere keine Menschen.“
„Hm ich auch nicht. Aber egal was es ist, es scheint wohl wieder verschwunden zu sein. Ich höre nichts mehr. Und niemand ist so bescheuert, sich an einen Lindwurm anzuschleichen. Wir brauchen uns wohl keine Sorgen zu machen“, meinte der Lindwurm. Er hatte natürlich keine Angst, denn er konnte es mit so ziemlich jedem anderen Tier aufnehmen, doch da er auch nicht auf einen Kampf aus war, blieb er vorerst einfach in seiner Höhle.
Doch bevor der Lindwurm und die Wölfin gänzlich in der Höhle verschwinden konnten antwortete ihm eine etwas tiefe und grollende Stimme. „Ist dem so? Ich beobachte dich schon seit ein paar Tagen, immer aus sicherer Entfernung da ich dachte dich zu kennen. Aber ich bin mir sicher dass du der eine Lindwurm bist“, sagte die Stimme. Eine dunkelgrüne Kreatur trat hervor, eine Narbe über dem linken Auge und sie hatte auch Bissspuren am Nacken. „Ich hätte nicht damit gerechnet dir noch mal über den Weg laufen zu müssen“, sagte die Kreatur, die sich als Drache erwies. Als auch die beiden Flügel zum Vorschein kamen, sah man, dass einer davon vernarbt war und der andere unversehrt aussah.
„Was hast du denn hier zu suchen? Solltest du nicht lieber froh sein, die letzte Begegnung mit mir überlebt zu haben? Ich habe es aufgegeben dich zu verfolgen. Also lass mich in Ruhe. Du weißt genau, dass ich es durchaus mit Drachen deiner Größe aufnehmen kann. An deiner Stelle würde ich schnell von hier verschwinden, Slykur“, fauchte der Lindwurm. Er war gar nicht begeistert von diesem Wiedersehen.
Die Wölfin sah den Lindwurm an und wusste nicht wie ihr geschah. Sie hatte eigentlich nur Velyne und den Lindwurm mit ihrem Besuch überraschen wollen, doch dass sich der Tag so wenden konnte, war ihr nicht bewusst gewesen. „Wieso denn die Aufregung? Hast du etwa keine Zeit für alte Freunde?“, fragte der Drache. „Und ich habe dich nicht gesucht sondern zufällig entdeckt. Das passt eher“, sagte Slykur und schien sicheren Abstand zu halten. Von seinem letzten Treffen wusste er was der Lindwurm so alles konnte und sich ihm zu nähern war nicht gesund, das war ihm soweit auch klar.
„Und obwohl du mich nur zufällig gesehen hast, kommst du einfach so zu mir? Hehehe. Hätte ich nicht gedacht, nach dem, was du schon alles mit mir erlebt hast. Dein Flügel sieht schon wieder ganz gut aus. Kannst du damit schon wieder fliegen? Tut mir leid, dass ich dich damals fressen wollte.“ Der Lindwurm war nicht auf einen Kampf aus und so versuchte er erst mal ein wenig freundlich mit Slykur zu reden.
„Er funktioniert einwandfrei und wie du siehst, bleib ich auf sehr hohem Sicherheitsabstand nach all deinen Lügen und Betrügereien. Ich dachte du wärst in meinem Nest, so wollte ich mich woanders niederlassen. Und die drei Kleinen die mit mir entkommen sind
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