Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
raus. Da konnte ich nicht nachsehen was oder wer uns angegriffen hat“, meinte der Wolf ängstlich. Doch dann konnte er sehen dass der Lindwurm mit seiner zusammengewürfelten Theorie Recht hatte. Da Slykur und ein zweiter, halb so großer Drache Richtung Himmel flogen und dort nun ständig umherkreisten. Sie waren jedoch in einer so großen Entfernung, dass die Wölfe im Moment nicht in Gefahr waren.
„Hm... der Kleine wird wohl mein nächstes Opfer werden. Sobald Slykur ihn mal allein lässt, werde ich ihn mir schnappen. Ha. Der wird mir sicher schmecken. Ich muss nur auf eine passende Gelegenheit warten. Macht euch keine Sorgen, ihr Wölfe. Den werden wir sicher bald los sein. Hehehe.“ Der Lindwurm lächelte und freute sich schon darauf. Vielleicht würde Slykur ja freiwillig verschwinden, wenn der kleine Drache spurlos verschwindet.
Velyne kam nach einigen Minuten angestrengtem Vergnügen wieder zurück zum Lindwurm und sah von weitem, dass er aus der Höhle starrte. „Na, beobachtest du die Krähen?“, rief Velyne ohne dabei einen Blick nach Draußen zu werfen. Doch dann sah er die beiden verletzten Wölfe und irgendwie konnte er sich den Grund dafür schon zusammenreimen.
„Von wegen Krähen. Das ist Slykur und ein kleinerer Drache. Der Kleine hat zwei der Wölfe verletzt. Deshalb werde ich ihn mir demnächst vorknöpfen. Immerhin habe ich lange keinen Drachen mehr gefressen. Ich hoffe nur, Slykur lässt ihn mal für eine Weile allein, damit ich das ohne Risiko erledigen kann“, meinte der Lindwurm finster. „Ich glaube, wir haben hier ein paar Drachen zu viel“, fügte er noch hinzu.
Velyne rannte schnell zum Lindwurm und sah auf den Himmel. Wie zwei große Phönixe kreisten sie dort, auf der Suche nach ahnungsloser Beute. Neben dem grünen Drachen, der dem Lindwurm damals die Höhle weggenommen hatte, flog nun ein hellblauer Jungdrache, der Slykur keinem Stück ähnlich sah. „D... da muss ein Nest sein. Ich finde das nicht mehr komisch“, meinte Velyne und wandte sich tröstend den verletzten Wölfen zu. „Was machen wir jetzt, Lindwurm?“
„Hm. Im Moment können wir nicht viel machen. Ich werde versuchen, dem kleinen Drachen aufzulauern. Vielleicht gelingt es mir ja, ihn zu erbeuten. Slykur kann ihn sicher nicht ständig bewachen. Falls es nicht klappt, dann sollten wir uns überlegen, ob diese Höhle hier noch sicher genug für ein Wolfsrudel ist. Vielleicht sollten wir einfach in der Nacht von hier verschwinden und uns eine neue Höhle weit weg von hier suchen. Aber nur im Notfall.“
„Ich werde dem Drachen die Flügel ausreißen!“, knurrte Velyne erzürnt. Das sich so ein harmonisches Leben so schnell durch Nachhilfe Anderer ändern konnte, hätte er nie gedacht. „Ich...ich werde ihnen jede Kralle einzeln ziehen!“ Inzwischen setzten die Beiden zu einem Sturzflug an und verschwanden bald im Wald, dort wo sich eine große Lichtung befand.
„Lieber nicht, Velyne. Der Drache ist zwar kleiner als Slykur, aber für einen Wolf trotzdem nicht ungefährlich. Überlass das lieber mir. Wir brauchen nicht noch mehr verletzte Wölfe hier“, erwiderte der Lindwurm. Er wollte lieber nicht riskieren, dass Velyne auch gegen den Drachen kämpfte. Slykur könnte dem Kleinen ja durchaus beigebracht haben, wie man sich verteidigt.
Wenn der Lindwurm die beiden auf der Lichtung beobachten würde, hätte er sehen können, wie Slykur den Kleinen gerade unter seine Fittiche nahm und ihn ausbildete. Außerdem wollte er auch wissen ob der Kleine auch elementare Fähigkeiten besaß.
„Glaubst du, dass sie uns dann in Ruhe lassen? Wir haben ihnen doch nichts getan oder?“, fragte Velyne, er hatte sich scheinbar beruhigt und kuschelte sich trostsuchend an den Lindwurm, der für ihn mittlerweile schon den Platz seines großen Bruders eingenommen hatte.
Der Lindwurm schnurrte leise, als sich Velyne an ihn kuschelte. „Hm... ich weiß nicht, ob uns Slykur in Ruhe lassen würde. Wenn wir Pech haben, wird Slykur dann sogar noch mehr hinter uns her sein. Wenn ich mir den kleinen Drachen schnappe, wird er sicher sofort an mich denken. Wer sonst sollte einen Drachen fressen können? Vielleicht kommt er auf die Idee sich rächen zu wollen. Vielleicht bekommt er aber auch Angst und haut von hier ab. Ich weiß es nicht.“
„Aber ich bleibe bei dir. Ich habe Angst vor Drachen seit dem Zwischenfall damals. Aber der kann doch nicht unbesiegbar sein. Hattest du ihn nicht schon einmal gefangen? Ich glaube du
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