Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
verdächtig zu wirken. Auch ihm hatte es mit Slykur gefallen auch wenn er es natürlich niemals jemanden erzählen würde.
Slykur atmete befriedigt durch. Noch niemals vorher war es so schnell gegangen. Augenscheinlich hatte er das dringend gebraucht. Etwas schlaff aber zufrieden faltete er seine Flügel zurück und drückte sich etwas beschämt an den Lindwurm und drehte ihn auch wieder auf den Rücken. „Hätte nicht gedacht dass es mit Männchen solchen Spaß machen kann.“
„Hehehe. Ich weiß eben besser, als ein Weibchen, was ein Männchen will“, erwiderte der Lindwurm grinsend und erhob sich langsam. Er streichelte Slykur noch mal über die Schuppen und sprach dann den Jungdrachen an. „Kein Glück gehabt, beim Jagen? Das muss dir nicht peinlich sein. Du könntest mich begleiten, dann fangen wir uns einen hübschen kleinen Leckerbissen.“ Vielleicht ist der Kleine ja dumm genug, um mit mir alleine jagen zu gehen, dachte sich der Lindwurm.
Slykur putzte sich erst einmal von dem Drachensamen ab und lächelte etwas unverschämt, fast schon verlegen. „Ich hätte eine bessere Idee. Jetzt geht es mir wirklich gut, ich könnte euch etwas bringen. Ich wäre wirklich in der Stimmung etwas zu jagen“, schlug Slykur vor. Der unwissende, neugierige Jungdrache ahnte was die Beiden vorher miteinander getan hatten, doch er war zu jung um es zu verstehen.
„Nein, ich finde es wäre besser, wenn der Kleine selbst lernt, wie man erfolgreich jagt. Das muss er können. Deshalb sollten wir ihm die Chance geben, alleine etwas erbeuten zu können. Ich könnte ihm dabei nur ein wenig helfen. Nur wenn er alleine seine Beute jagen kann, bekommt er das Gefühl, etwas vollbracht zu haben. Das ist wichtig bei Drachen in seinem Alter“, erwiderte der Lindwurm und er klang dabei sehr überzeugend.
Slykur wusste, dass das, was der Lindwurm sagte stimmte. „Ich habe ihm die Grundlagen schon gezeigt, doch ich sehe das jetzt eher als nette Geste meinerseits. Ich bin eine Stunde fort und raffe alles zusammen was mir in meine Klauen läuft. Könnte ein Festmahl werden, was sagst du dazu?“, fragte er den Lindwurm. Slykur wollte dem Jungdrachen das Jagen und das Kämpfen, sowohl auch das Überleben gerne selbst beibringen. Dann könnte der Kleine Drache ein Teil seiner Rache an dem Lindwurm sein. „Ich habe lange überlegt. Der Kleine ist kein Feuerdrache wie ich. Ich glaube er könnte ein Eisdrache sein, aber ich bin mir nicht sicher.“ Dann wandte Slykur sich an den Kleinen. „Jetzt fang ich uns was zum Fressen und dann versuchen wir deine Elementarkraft zu erwecken. Die ist bestimmt sehr nützlich. aber sag... rotbrauner Drache. Hilfst du uns einen Hinterhalt zu planen und vielleicht auch durchzuführen, wenn ich zurück bin?“
Der Lindwurm lächelte. Natürlich konnte er sich den Jungdrachen ebenso gut hier schnappen, so lange Slykur fort war. Lange würde er mit ihm gewiss nicht brauchen. Bis Slykur zurück war, wäre der Lindwurm schon verschwunden. „Na gut, wie du willst, Slykur. Aber lass dir ruhig Zeit und jage etwas, was auch wirklich lecker ist. Und schleppe bloß keinen Wolf an. Von Wölfen wird mir immer schlecht“, sagte der Lindwurm, damit Slykur nicht wieder zu den Wölfen ging, denn das wollte der Lindwurm vermeiden.
„Tatsächlich? Wölfe sind sehr lecker und nahrhaft, aber na gut... keine Wölfe. Ich bin wirklich gespannt was du mir über die Lindwürmer alles so sagen kannst. Es könnte mir noch einmal helfen... nein es wird, hähähä. Pass gut auf den kleinen Ausreißer auf. Er soll noch viel über den Kampf gegen Lindwürmer lernen. Da hat er was von mir. In einer Stunde bin ich wieder da“, sagte Slykur und flog davon.
„Lass dir ruhig Zeit. Wir haben es nicht eilig, Slykur“, rief der Lindwurm noch hinterher und konnte seine Vorfreude kaum noch unterdrücken. Doch er musste erst warten, bis Slykur auch wirklich außer Hörweite war. Deshalb wartete er erst mal fünf Minuten und sprach dann den Jungdrachen an: „Soso, du willst also Lindwürmer jagen. Hast du denn keine Angst vor Lindwürmern?“
„Doch die habe ich. Sogar große Angst. Ich habe gesehen, was der Einer mit meinem Bruder gemacht hat. Anfangs dachte ich er sei ein Freund. Er kam ganz harmlos zu unserem Nest. Doch dann hat er sich auf uns gestürzt und meinen Bruder einfach vor meinen Augen verschlungen. Ich konnte gerade noch so fliehen. Und ich war über eine Woche lang unterwegs, bis ich Slykur getroffen habe. Er hat mir
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