Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
den Bauch. „Uff... oh... du... du hast mich vielleicht erschreckt. Ich hab es genau gesehen, du bist einfach so aufgetaucht. Ich hatte so ein Gefühl, dass du in meiner Nähe bist... aber ich konnte dich nicht sehen. Du warst wie unsichtbar. Wie hast du das gemacht?“, fragte der Wolf neugierig.
„Hehehe. Du bist ziemlich gut, Kleiner. Aber die gefährlichsten Dinge sind immer die, die man nicht sehen kann. Merk dir das. Und ja, ich kann mich unsichtbar machen, wenn ich will. Da das aber nur durch ziemlich viel Konzentration möglich ist, kann ich das nicht zu oft machen.“ Der Lindwurm streichelte und tätschelte dem Wolf über den Kopf.
Der kleine Wolf, lächelte überglücklich. Es schien als hätte er diese Aufgabe in etwa gemeistert. „Ja, das merke ich mir. Ab sofort werde ich genauer auf mein Umfeld achten“, sagte er und fing an zu hecheln. Dann drückte er den Lindwurm leicht, als Geste seiner Dankbarkeit und Freundschaft. Dies war so üblich bei manchen Wölfen und auch bei Velyne.
Auch der Lindwurm schnurrte, bei dieser Berührung. „Ich hätte nicht gedacht, dass du überhaupt meinen Spuren folgen kannst. Immerhin habe ich mir viel Mühe gegeben, möglichst viel unterschiedliche Spuren zu hinterlassen. Ich habe wohl deinen Geruchssinn unterschätzt, Kleiner. Nächstes Mal werde ich es dir noch schwerer machen müssen“, erklärte der Lindwurm und kuschelte sich ein wenig an den Wolf.
Ja ich konnte deine Fährte immer riechen. Diese vielen verschieden Spuren haben mich verwirrt, aber ich bin dann sozusagen immer der Nase nach“, erklärte Velyne und grinste frech. „Ach ja, wie hast du das mit den Spuren gemacht? Ich bin mir sicher, dass du die hinterlassen hast, aber da waren Wolfsspuren und ein paar sahen so aus, als wären sie von Drachen oder anderen Tieren.“
„Hehehe. Ja, wir Lindwürmer haben eben viele Talente. Wie ich das gemacht habe, verrate ich dir jetzt noch nicht Aber vielleicht findest du es ja bald selbst mal heraus, Kleiner.“ Schnurrend schleckte der Lindwurm dem Wolf über sein Fell.
Auch Velyne schnurrte ein wenig. Zumindest versuchte er es. Er liebte es, wenn der Lindwurm das tat. Insgeheim wartete er manchmal sogar darauf. „Okay, ich bin schon gespannt auf diese Fähigkeit“, sagte er und gluckste vergnügt, als ihm der Lindwurm nochmals über den Rücken schleckte.
Da der Lindwurm noch nicht wirklich hungrig war, brauchte sich der Wolf auch vorerst noch keine Sorgen zu machen. Auch nicht, wenn der Lindwurm durch das Abschlecken auf den Geschmack kommen sollte. Doch der Lindwurm wusste, dass es ihm, wenn er wieder Hunger bekommen würde, sicher schwer fallen würde, den Wolf nicht als Beute zu betrachten. Vorher wollte er ihn allerdings noch ein wenig weiter auf seine Fähigkeiten testen. „Ihr Wölfe jagt doch normalerweise in Rudeln, oder?“
„Ja, eigentlich schon. Aber ich war nie wirklich gern in einem Rudel. White Fang und ich... wir waren am liebsten allein unterwegs“, erklärte Velyne und lächelte den Lindwurm dabei an. "Und wie sieht es bei dir aus?"
„Wir Lindwürmer jagen immer alleine. Wir wollen dabei keine Konkurrenten, die uns die Beute streitig machen könnten. Das liegt wohl auch daran, weil wir unsere Beute nicht, wie andere Raubtiere teilen können. Teilen ist nicht gerade einfach, wenn man seine Beute nur als Ganzes verschlingen kann. Aber vielleicht könntest du ja mal gemeinsam mit mir jagen gehen. Sicher könnte ich dir noch ein paar nützliche Dinge beibringen.“ Der Lindwurm dachte sich: Vielleicht kann ich ja ihn die Arbeit machen lassen und dann doch alles selbst fressen. Doch noch während dieses Gedankens schämte sich der Lindwurm dafür. Das wäre ziemlich gemein einem Freund gegenüber. Und Velyne war inzwischen sein Freund. Auch wenn der Lindwurm noch nie irgendwelche Freunde gehabt hatte, wusste er, dass Velyne ein Freund war.
„Ja, das würde mich freuen“, sagte der Wolf glücklich. „Und... was ich dich nach all dem noch fragen wollte. Würdest du mich noch immer verschlingen ohne mich wieder rauszulassen? Ich meine... wenn wir bei der Jagd nichts erbeuten... muss ich mir dann Sorgen machen?“ Diese Frage beschäftigte den kleinen Wolf schon seit einiger Zeit. Was wird aus ihm, wenn der Lindwurm wieder Futter brauchte? Da er schon jetzt viel vom Lindwurm gelernt hatte, wollte er natürlich auch nicht, dass am Ende alles umsonst gewesen war.
Der Lindwurm dachte einen Moment nach. Die Wahrheit war, dass er
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