Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
ihn. Ich ziehe ohnehin lebendes Essen vor“, sagte der Lindwurm hoch erfreut, dass der Wolf den Fuchs überwältigt hatte und kroch nun schnell auf ihn zu. „Halte ihn nur so lange fest, bis ich ihn sicher habe und er mir nicht mehr davonlaufen kann.“
Velyne drückte den Fuchs zu Boden, der als er den Lindwurm auf ihn zukommen sah zu verzweifeln begann. „Bitte, lass mich gehen. Diese Bestie wird mich mit einem Bissen verschlingen. Das kannst du doch nicht zulassen“, flehte der Fuchs und begann leicht zu winseln. Doch Velyne zeigte keinen Funken Mitleid, stattdessen schleckte er ihm über den Kopf. „Mach dir keine Sorgen“, sagte Velyne nur.
„Ja, mach dir keine Sorgen, kleiner Fuchs. Das fühlt sich viel besser an, als du denkst. Der Wolf kann dir genau erklären, wie es sich anfühlt“, entgegnete der Lindwurm und schnappte sich den Fuchs. Er öffnete sein Maul und freute sich schon auf diese Mahlzeit, die er noch nicht mal selbst hatte fangen müssen.
„Freu dich lieber, Fuchs. Das ist ein unbeschreibbares Gefühl“, sagte Velyne und sah gespannt zu.
Der Fuchs schien jedoch nicht besonders begeistert zu sein. Doch das störte den Lindwurm überhaupt nicht, als er ihn langsam Kopf voran in sein Maul nahm. Dabei redete er beruhigend auf den Fuchs ein. „Bleib ruhig, Kleiner. Es wird auch bestimmt nicht weh tun.“ Gierig und genüsslich schnurrte der Lindwurm, als der Fuchs langsam immer tiefer in sein Maul rutschte.
Velyne sah noch immer gespannt zu und war schon fast ein wenig neidisch auf den Fuchs. Er bemerkte, dass der Fuchs strampelte und versuchte sich gegen den Lindwurm zu wehren. Doch ohne jegliche Aussicht auf Erfolg. „Und wie schmeckt er?“, fragte Velyne neugierig.
„Also Füchse schmecken mir immer sehr gut“, antwortete der Lindwurm genüsslich, als der Fuchs langsam in seinem Hals verschwand. Ihn zu verschlingen war für den Lindwurm kein Problem. Es störte ihn auch überhaupt nicht, dass Velyne ihm die ganze Zeit beim Essen zusah.
Velyne sagte erst mal nichts mehr. Er wollte den Lindwurm nicht beim Fressen stören. Er legte sich auf den Boden und sah einfach nur gespannt zu.
leise zischelnd schloss der Lindwurm sein Maul hinter dem Fuchs und schnurrte danach leise und zufrieden. „So, den hätte ich geschafft. Und was gibt es zum Nachtisch?“, fragte der Lindwurm und schaute dabei den Wolf grinsend an.
Velyne schaute sich ein wenig um, fand aber auf den ersten Blick kein Tier oder irgendwelche Spuren davon. „Hm, keine Ahnung. Hast du etwas in Aussicht?“, fragte er und drehte sich noch mal vom Lindwurm weg um die Umgebung genauer abzusuchen.
„Eigentlich habe ich nur einen hübschen Wolf in Aussicht. Und der steht genau vor mir“, sagte der Lindwurm lächelnd. „Dich würde ich auch gerne verschlingen, Kleiner. Dann wäre der Fuchs wenigstens nicht so allein. Du könntest ihn ja kurz trösten und danach lasse ich dich wieder raus. Aber der Fuchs bleibt drinnen.“
„Klar, umsonst habe ich den Fuchs ja auch nicht überwältigt. Dann kann ich ihn auch noch ein wenig ärgern“, sagte Velyne lächelnd. „Aber du lässt mich raus wie du es gerade gesagt hast... ich bin nämlich gerne mit dir unterwegs, um ehrlich zu sein.“ Velyne sah dem Lindwurm in die Augen. Meistens konnte er daran erkennen ob jemand die Wahrheit sprach oder nicht.
„Klar, ich lasse dich doch gerne wieder raus. Es wäre ja auch ziemlich undankbar von mir, wenn ich mir zuerst von dir den Fuchs besorgen lasse und dich dann gleich mit fresse. Nein, so gemein bin ich nicht. Du musst dir also keine Sorgen machen“, erwiderte der Lindwurm lächelnd. Und er meinte es wirklich ernst.
Das erkannte Velyne auch. „Ich vertraue dir so und so, sonst wäre ich ja abgehauen während du meinen Bruder gejagt hast“, erklärte der Wolf noch und machte sich innerlich schon bereit verschlungen zu werden. Dabei grinste er leicht.
„Gut so, Kleiner. Dann komm her. Ich bin auch ganz vorsichtig“ sagte der Lindwurm und schleckte Velyne einmal kurz über die Schnauze. Dann öffnete er sein Maul weit und einladend für den Wolf.
Velyne ging in die Richtung des Maules. Dabei schien er etwas nervös zu sein aber zugleich konnte er es auch kaum noch abwarten. Der Wolf blieb vor dem Maul des Lindwurms stehen und sah hinein. Es wäre ein ziemlich beängstigender Anblick gewesen, wenn der Lindwurm nicht sein Freund wäre.
„Na los, geh rein. Nur Mut, Kleiner. Immer dran denken, dass ich dich gleich wieder
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