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Ein Lord entbrennt in Leidenschaft

Ein Lord entbrennt in Leidenschaft

Titel: Ein Lord entbrennt in Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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Berührung. Mit einem kurzen Nicken bedeutete er dem Burschen loszulassen und trieb die Füchse zu einem forschen Trab an.
    Die wenigen Augenblicke, die er sich mit dem Gespann beschäftigte, erlaubten Clarissa, sich trotz seiner beunruhigenden Nähe in den Griff zu bekommen. Wegen der Enge auf dem Sitz streifte sein Schenkel den ihren, und sie war sich seines harten, muskulösen Körpers bewusst, den nicht einmal der Kutschiermantel mit den vielen Schultercapes verbergen konnte. Er war genauso umwerfend wie am Abend zuvor. Genauso attraktiv. Und ganz genauso gefähr lich . Sie ermahnte sich, ihr Ziel fest im Auge zu behalten und keinesfalls ihre Sicherheit außer Acht zu lassen.
    „Ich gratuliere Ihnen, Sie sind sehr pünktlich, Clarissa. Sehr ungewöhnlich für eine Frau.“
    Jäh fuhr sie aus ihren Gedanken hoch und entgegnete scharf: „Ich gedenke nicht, mit den üblichen Damen in einen Topf geworfen zu werden, wie ich schon mehrfach zu beweisen bemüht war. Ich rühme mich meiner Pünktlichkeit, Sir.“
    „Und Ihrer Offenheit. Hö fl iche Zurückhaltung kann man Ihnen wahrlich nicht vorwerfen.“
    Sie lachte. „Ja, das auch; es tut mir leid. Ich wollte nicht unhö fl ich sein. Es ist nur – nun ja, ich mag solche Vorurteile nicht. Sie mögen mich töricht schimpfen, aber es ist aufreizend, von vornherein zum Durchschnitt gezählt zu werden. Ich jedenfalls bemühe mich, nicht so durchschaubar zu sein.“
    „Sie missverstehen mich, Madam. Ich fühle mit Ihnen und verstehe Sie nur zu gut. Aber sind Sie nicht ein wenig heuchlerisch? Denn hatten Sie Ihr Urteil – dass ich ein Roué sei – bei unserer ersten Begegnung nicht auch schon parat?“
    „Ja, und das war nicht schön von mir. Wenn ich auch sagen muss, dass Sie sich schrecklich anstrengen, mein Urteil zu bestätigen, oder?“ Ein Blick auf seinen fest zusammengepressten Mund zeigte ihr, dass sie ins Schwarze getroffen hatte. „Und als ich darauf hinwies, dass Sie sich hinter Ihrem Ruf verstecken, waren Sie nicht erfreut.“ Was er auch jetzt nicht war. Oh je, ihre ver fl ixte Zunge! Konnte sie sie denn nie in Zaum halten? „Verzeihen Sie, ich habe Sie schon wieder gekränkt. Und das wollte ich doch wirklich nicht. Ich hatte mir vorgenommen, versöhnlicher zu sein.“
    Er lachte kurz auf, und seine Augen spiegelten ihr eigenes Amüsement.
    „Sie fi nden das lustig! Ich weiß, was Sie denken!“
    „Das bezwei fl e ich. Was denn bitte?“
    „Dass mein Betragen kaum dazu beiträgt, mein Ziel zu erreichen. Also, Sie dazu zu bringen, sich auf meinen Vorschlag einzulassen, meine ich. Deshalb bitte ich untertänigst um Verzeihung. Denn ich wünsche mir immer noch, Sie mögen darauf eingehen.“
    „Genau genommen dachte ich gerade, dass Sie die unberechenbarste Frau sind, mit der ich je zu tun hatte. Und dass ich Sie gern noch einmal küssen möchte. Also sehen Sie, meine reizende Clarissa, dass Ihre Fähigkeit, Gedanken zu lesen, beschränkt ist.“ Er schenkte ihr ein wärmeres Lächeln als zuvor.
    „Oh.“ Clarissa wurden die Wangen heiß, denn seine Worte beschworen die Bilder herauf, die sie seit gestern Abend krampfhaft zu unterdrücken versuchte.
    Als sie zu ihm aufsah, mit großen Augen und kaum merklich bebenden Lippen, spürte Kit verblüfft, wie jäh heißes Begehren durch seinen Körper schoss. Die Mischung aus Ehrlichkeit – oder jedenfalls der Anschein von Ehrlichkeit – und unterschwelliger Leidenschaft, die feurige Natur, die ihre kastanienroten Locken versprachen, fesselten ihn. Abermals musste er sich ins Gedächtnis rufen, dass sie ihn zweifellos einwickeln wollte. Und abermals fand er, dass er dieses Risiko eingehen sollte, wenn er nur anschließend über ihren entzückenden, heißblütigen Körper verfügen durfte.
    Fragend hob er eine dunkle, geschwungene Braue. „Oh? Mehr haben Sie dazu nicht zu sagen? Sie sind doch sonst so eloquent.“
    „Nein. Also, … nun, Lord …äh, Kit, ich meine natürlich, nein, Küsse wird es nicht geben, solange unser Handel nicht besiegelt ist. Sind wir nicht hier, um darüber zu sprechen? Und erinnern Sie sich? Zuerst wäre von Ihrer Seite eine Leistung zu erbringen, in Form eines Abenteuers, ehe Sie weitere, äh, Intimitäten erwarten können. Also erwähnen Sie Küsse bitte vorerst nicht. Wir haben anderes zu besprechen.“
    „Würden Sie denn mit mir übereinstimmen, dass unsere gestrigen Küsse ungemein köstlich waren?“ Genüsslich sah er zu, wie sie sich vor Verlegenheit förmlich wand.

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