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Ein Lord entbrennt in Leidenschaft

Ein Lord entbrennt in Leidenschaft

Titel: Ein Lord entbrennt in Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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gesagt, als er sie begrüßte? „Alles ist bereit, ganz wie Sie verlangt haben, Mylord.“ Aber vielleicht hatte Rasenby von vornherein eine längere Ausfahrt geplant? Nun, daran war ja nichts Schlimmes, oder? Und es war auch nicht so, als ob er unerkannt bleiben wollte, denn der Wirt wusste offensichtlich, wer er war. Also war ihre unterschwellige Angst ganz lachhaft.
    Und das war sie wirklich, denn da huschte auch schon die Wirtin ins Zimmer, in der einen Hand eine Kaffeekanne, in der anderen einen Krug schäumendes Ale. Fürsorglich legte sie ein weiteres Holzscheit aufs Feuer und schürte die Flammen, dann fragte sie: „Haben Sie noch einen Wunsch, Madam? Lord Rasenby lässt ausrichten, dass Sie Ihren Kaffee ruhig schon trinken sollen. Er muss nur noch dafür sorgen, dass die Pferde gut untergebracht sind. Wenn Sie noch etwas benötigen, läuten Sie einfach.“ Sie füllte Clarissas Tasse, knickste und ging hinaus.
    Da, er schaute nach den Pferden. Ließ ein frisches Paar für die Rückfahrt bereitstellen. Bald würde sie zu Hause sein, wenn schon nicht im Hellen, so doch wenigstens, ehe es vollends dunkel war. Erleichtert aufseufzend kuschelte sie sich in einen Sessel vor dem Feuer, und eingehüllt von der gemütlichen Wärme betrachtete sie ihre Lage schon viel ruhiger.
    Erst als sie sich eine zweite Tasse Kaffee eingoss, fi el ihr auf, dass Kit übermäßig lange fortblieb, und erneut stiegen Zweifel in ihr auf. Unruhig stand Clarissa auf und lugte aus dem Fenster die Dämmerung hinaus. Es musste schon auf sechs Uhr zugehen. Demnach waren sie gut eineinhalb Stunden unterwegs gewesen, und sie würde erst weit nach der Dinnerstunde wieder daheim sein. Was in aller Welt dachte er sich? Und wo trieb er sich herum? Mit ihrer Besorgnis wuchs auch ihr Ärger.
    Endlich trat das Objekt ihres Zorns ins Zimmer. „Ah, ich sehe, es ist Ihnen schon wärmer. Für eine so lange Strecke ist ein offener Wagen um diese Jahreszeit wirklich nicht ideal. Ich muss Sie um Verzeihung bitten.“
    „Wenn ich geahnt hätte, dass Sie eine so lange Fahrt planen, hätte ich mich dagegen verwehrt. Man erwartet mich zu Hause, wie ich schon zweimal erwähnte.“
    „Ja, und ich vernahm es sehr wohl schon beim ersten Mal. Ich bin nicht schwachsinnig, ich verstehe schlichtes Englisch.“
    Sein aufreizender Ton stachelte sie eher an, als sie zu dämpfen. „Dann werden Sie auch die schlichte Tatsache verstehen, dass wir ohne Zögern nach London zurückkehren müssen“, sagte sie auffahrend. „Ich möchte nicht mit Ihnen streiten, aber wir scheinen recht unterschiedliche Auffassungen von dem Begriff ‚eine kurze Runde um den Park‘ zu haben.“
    Der ironische Ausfall entlockte ihm nur ein Lächeln. Kit interessierte sich anscheinend mehr für sein Ale und das wärmende Feuer, und seine demonstrative Gleichgültigkeit ließ sie alle Vorsicht in den Wind schlagen. Wütend stampfte sie mit dem Fuß auf.
    „Wenn Sie sich nicht von Ihrem Bier trennen können, muss ich mir eben eine andere Fahrmöglichkeit besorgen!“ Leider reichte das Geld in ihrer Börse dazu nicht aus, aber im Augenblick wollte sie dieses Hindernis nicht gelten lassen. Entschlossen marschierte sie zu dem Spiegel über dem Kamin und knüpfte die Bänder Ihres Hutes unter ihrem Kinn zu.
    Er bewegte sich geschmeidig wie ein Raubtier. Gerade noch lehnte er auf dem Stuhl und trank aus seinem Krug, in der nächste Sekunde stand er dicht hinter ihr, so dicht, dass sie seine überwältigende Gegenwart als bedrohlich nahe empfand. Sie wandte sich zu ihm um. Jäh wurde ihr ihre prekäre Lage mit voller Wucht klar. Niemand wusste, wo sie war und mit wem. Sie hatte kaum Geld bei sich. Und dieser Mann hier, dieser unglaublich attraktive, einschüchternde, überwältigend starke Mann war Herr der Lage. Nervös schluckte sie. Sie würde auf eine neue Strategie ausweichen müssen.
    „Sie necken mich, Kit, nicht wahr? Aber nun geht mir der Spaß zu weit. Ich muss wirklich jetzt heim. Wir haben uns über die Bedingungen geeinigt, und Ihnen gefällt mein Angebot. Was hält uns also noch auf? Sie müssen Hunger haben, und Ihre Pferde werden inzwischen auch ausgeruht sein. Gewiss möchten Sie nun überlegen, welches Abenteuer Sie mir bieten können, und Ihre Vorbereitungen treffen. Also lassen Sie uns jetzt aufbrechen und uns für einen der nächsten Tage verabreden. Oder?“ Die letzte Worte waren immer zögernder gekommen, denn er hatte ihr völlig ungerührt gelauscht, seine Miene ernst

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