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Ein Lord entbrennt in Leidenschaft

Ein Lord entbrennt in Leidenschaft

Titel: Ein Lord entbrennt in Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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verstehe nicht, was …“
    „Leugne nicht!“, rief er zornig, „ich bin deine Lügen satt. Du wusstest sehr wohl, dass Amelia keinen Erfolg haben würde, doch du dachtest, dir würde es gelingen. Nun, du irrst dich.“
    „Nein, nein, Kit, das können Sie nicht glauben!“
    „Spiel nicht die gekränkte Unschuld, das wirkt bei mir nicht. Ich verstehe jetzt alles. Du, du hast die ganze Zeit versucht, mich zu verführen – aber nicht, um deine kostbare Schwester zu schützen. Kein Wunder, dass du so versessen darauf bist, zurück nach London zu kommen. Du wolltest von vornherein dein Versprechen nicht einlösen! Dein Plan war, mich zu erpressen! Wahrscheinlich wäre bald deine, ach, so respektable Tante und deine arme, schwache Mutter ins Spiel gekommen. Wenn du heimkommst, erzählst du eine traurige Entführungsgeschichte, und deine Mama schreit Notzucht und erwartet meinen Antrag. Nicht schlecht, nur funktioniert es bei mir nicht. Ich bin wirklich so schlecht wie mein Ruf. Deine Mama könnte diese Skandalgeschichte in der Zeitung veröffentlichen, und ich würde trotzdem keinen Finger rühren.“
    Unter diesem Angriff war Clarissa völlig verstummt. Reglos vor Schreck saß sie da.
    Kit starrte blicklos ins Feuer und versuchte sich zu erklären, warum er so wütend war, so ganz unverhältnismäßig wütend wegen dem, was Clarissa getan hatte. Immerhin hatte er sie von Anfang an für falsch und hinterhältig gehalten. Nach einer Weile gewann sein schwarzer Humor die Oberhand, und er sagte sich, dass ihr Plan, wie von ihr nicht anders zu erwarten, zumindest sehr originell gewesen war, und er sich selten so amüsiert hatte. Er setzte sich neben sie und nahm ihre Hand. „Komm, Clarissa, lassen wir die Verstellung. Gesteh, dass ich deinen Plan durchschaut habe, dann vertragen wir uns und können endlich Spaß miteinander haben.“
    Entrüstet entriss Clarissa ihm ihre Hand und rutschte bis ans äußerste Ende des Sofas; aufzustehen wagte sie nicht, aus Angst, ihre Beine würden nachgeben. „Ich habe nicht gelogen. Ich wollte wirklich nur Amelia vor ihrer eigenen Dummheit bewahren. Und ich wollte nicht, dass Sie, Kit, in eine Ehe hineinmanövriert werden. Und ich versichere Ihnen nachdrücklich, dass ich selbst nie, niemals vorhatte, Sie durch List zu einem Antrag zu bewegen. Kit, ich bin wirklich der Überzeugung, dass keine innige Beziehung, ob Ehe oder was auch immer, auf Betrug aufgebaut werden kann. Und was meine Mutter angeht – wenn Sie sie kennten, wüssten Sie, dass sie für Verschwörungen nicht zu gebrauchen ist.“
    „Ah, dann kommt Amelia wohl nach ihr?“
    Selbst im Aufruhr ihrer Gefühle ließ Clarissa ihr Sinn für Humor nicht im Stich; sie kicherte leise. „Leider. Mama ist ziemlich … sagen wir, dass ich die praktisch Veranlagte bin.“
    „Du meinst, die Einzige mit Grips. Den solltest du endlich nutzen und deine Niederlage eingestehen. Heraus damit, dann soll es gut sein.“
    „Sie lassen mich gehen?“
    „Nein, ich meine nur, dass ich dir nicht mehr böse bin und meine Kraft für vergnüglichere Gefühle aufspare. Natürlich erwarte ich immer noch, dass du in mein Bett kommst. Was hast du gedacht?“
    „Aber ich … ich hatte nie … ich dachte, es würde nie so weit kommen. Ich kann das nicht. Bitte, Kit, verlangen Sie es nicht von mir, bitte.“
    Zum zweiten Mal schwammen ihre schönen Augen in Tränen, doch wandte sie sich nicht ab, sondern schaute fl ehend zu ihm auf, stumm um Schonung bittend.
    „Deine Tränen können mich nicht überreden, also trockne sie. Der Anblick rührt mich nicht mehr als all deine anderen Tricks, wenn ich auch vor deinen zahlreichen Talenten in Ehrfurcht erstarre. Und ehe du mir erneut die mädchenhafte Unschuld vorführst, lass dich erinnern, dass deine Küsse dich verraten haben. So küsst kein unerfahrenes Mädchen.“
    Dennoch glaubte Clarissa einen Augenblick, er werde sich erbarmen, denn er zog sie zärtlich zu sich heran, nahm sein Taschentuch und tupfte ihr liebevoll die Tränen ab.
    Sie war zu erschöpft, um sich zu wehren; sie sah keine Möglichkeit mehr, sich aus diesem selbstgesponnenen Netz zu befreien.
    „Schau, deine Pläne sind zwar fehlgeschlagen, aber wir können uns doch trotzdem aneinander erfreuen.“ Sanft hob er ihr Kinn an und schaute ihr tief in die Augen, die ihn immer wieder so sehr fesselten. „Komm, keine Tränen mehr, keine Lügen. Heute Nacht wirst du deinen Teil des Handels erfüllen, dann bist du morgen wieder zu Hause. Du

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