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Ein Lord entbrennt in Leidenschaft

Ein Lord entbrennt in Leidenschaft

Titel: Ein Lord entbrennt in Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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Soll ich nicht besser nachschauen? Selbst ein Kratzer sollte versorgt werden. Vielleicht musst du eine Schlinge tragen?“
    Ihr hoffnungsvoller Ton war kaum zu überhören. Also war sie trotz all seiner Worte, trotz allem, was zwischen ihnen geschehen war, immer noch entschlossen, ihm zu entkommen. Nun, vorerst hatte sie ihr Ziel erreicht, denn im Moment war er nicht mehr in der Stimmung für eine Liebesnacht. Vermutlich brauchten sie beide erst einmal Ruhe.
    Er gab nach, ließ von einem Lakaien Verbandzeug bringen und erlaubte Clarissa, die kleine Wunde, die nur schwach blutete, zu versorgen.
    Da der Bedienstete keinerlei Überraschung gezeigt hatte, fragte Clarissa: „Sind Ihre Leute an so etwas gewöhnt?“ Sie versuchte, durch die hö fl iche Anrede wieder den nötigen Abstand zu gewinnen.
    „Wohl kaum. Ich wurde noch nie verletzt, und auch meine Geliebten bringe ich normalerweise nicht hierher. In beiden Fällen gebührt dir der Ruhm des ersten Mals.“
    „Ich bin nicht Ihre Geliebte.“
    „Noch nicht, aber bald.“
    „Nein, ich kann … nein, Sie können nicht … Ihr Arm, ich werde Ihnen eine Schlinge umlegen, dann … also, ich meine … Sie werden nicht … es wird nicht …“
    „Lass es besser“, sagte er, spöttisch grinsend, doch er klang erschöpft und unterdrückte ein Gähnen. „Auf die Schlinge verzichte ich, aber ich schätze, fürs Erste bist du sicher; etwas Schlaf – und zwar alleine – könnte uns beiden guttun. Wenn du wieder munter bist, kannst du dir ein Bad richten lassen, anschließend speisen wir. Nein …“, abwehrend hob er eine Hand, „schweig einfach, keine weiteren Diskussionen. Füge dich endlich und lass diese fruchtlosen Erörterungen.“
    Ausnahmsweise hielt sie es für besser, seinem Rat zu folgen und still zu sein.
    Als er erwachte, war es schon dunkel, nur das Feuer im Kamin spendete etwas Licht. Anscheinend hatte er recht lange geschlafen. Er fühlte sich außerordentlich erfrischt, und während Kit badete und sich ankleidete, spürte er prickelnde Erregung bei der Vorstellung, dass in dem Zimmer nebenan Clarissa vermutlich gerade das Gleiche tat. Wann hatte er zuletzt etwas so gespannt erwartet? Er konnte sich nicht erinnern. Jedenfalls würde er um höchstmöglichen Genuss bemüht sein, denn morgen würde sie fort sein, für immer aus seinem Leben verschwunden.
    Als Clarissa sich erschöpft in das große, herrlich bequeme Himmelbett sinken ließ, nahm sie um sich herum außer der köstlichen Wärme des Kaminfeuers und der feinen Bettwäsche kaum etwas wahr, sondern schlief gleich tief und fest ein. Erst beim Erwachen sah sie sich in dem geräumigen Zimmer um, das mit zierlichen Möbeln, wie für eine Dame bestimmt, eingerichtet war. Orientalische Läufer bedeckten den Boden, und auf dem Tischchen neben dem Bett stand eine mit Blumen gefüllte Vase. Alles wirkte sehr geschmackvoll ohne einen Hauch der Extravaganz, die Kit in der Öffentlichkeit zur Schau stellte.
    Während sie sich noch genüsslich streckte, klopfte es an der Tür, und ein Hausmädchen trat ein, um das Bad zu bereiten. Wenig später schwelgte Clarissa genüsslich in der Zinnwanne und stieg schließlich angenehm durchwärmt und rosig heraus, trocknete sich mit den weichen Tüchern und suchte nach ihrer Kleidung. Wie durch ein Wunder lag ihre Wäsche frisch gewaschen da, und ihr Kleid war auch aufgebügelt worden.
    Angekleidet und frisiert betrachtete sie sich im Spiegel und fand das Ergebnis sehr zufriedenstellend. So konnte sie sich Kit stellen, nur wie sie mit ihm umgehen sollte, war ihr nicht so recht klar. Sie würde einfach ihrem Instinkt folgen; davon abgesehen würde er inzwischen über ihre Geschichte nachgedacht und eingesehen haben, dass er sie gehen lassen musste. Sie trat auf den Korridor und ließ sich von einem Mädchen zum Speisesalon führen, den sie hocherhobenen Hauptes, mit blitzenden Augen betrat.
    Auch hier herrschte dezente Eleganz und bester Geschmack; alle Kerzen brannten, und der Tisch prangte mit weißem Damast, feinem Porzellan und Silberbesteck. Kit, wie es sich gehörte im Abendanzug, in dem er nicht minder gut aussah als im Reitdress, stand beim Kamin. Er wirkte gut gelaunt, doch um seine Lippen spielte das bekannte boshaft-spöttische Lächeln.
    „Man hat sich hoffentlich gut um Sie gekümmert? Sie fanden alles Notwendige vor?“
    „Ja, Mylord, danke. Es geht mir viel besser.“
    „Und Sie sehen wieder besser aus, ganz entzückend sogar.“
    „Und Sie? Was macht

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