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Ein Lord entbrennt in Leidenschaft

Ein Lord entbrennt in Leidenschaft

Titel: Ein Lord entbrennt in Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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äh … gehobener Stimmung heimgekehrt sind.“
    Kit setzte sich unter kläglichem Ächzen auf und fuhr sich verwirrt mit einer Hand durchs Haar. „Welche junge Dame? Wie spät ist es denn? Ich will keine Vormittagsbesuche. Schick sie um Himmel willen weg, egal wer sie ist.“
    „Mylord, es ist die junge Dame von Thornwood Manor; die, die letztens so überstürzt aufbrach, was Sie ein wenig in Unruhe versetzte. Deshalb dachte ich, Sie möchten sie sehen.“
    „Clarissa ist hier?“ Ungewollt erwartungsvoll fuhr er hoch. „Wie lange schon? Was will sie? Ach, egal! Sagen Sie Hodges, er soll ihr etwas anbieten, und er soll ihr ausrichten, dass ich in … in … zwanzig Minuten unten bin. Los, los, worauf warten Sie?“
    „Zwanzig Minuten, Mylord?“, rief Fanshaw. „Aber Sir, Sie sind nicht einmal rasiert! Mylord, ich bitte Sie …“
    „Unsinn, tun Sie, was ich sage. Und bringen Sie mir etwas gegen meinen Kater, aber schnell.“
    In einem Zustand milder Verzwei fl ung trottete Fanshaw hinaus, bemüht, die Wünsche zu erfüllen.
    Unruhig ging Clarissa in dem kleinen Salon, in den sie geführt worden war, auf und ab. Kits Brief hatte sie völlig überrumpelt, und zuerst hatte sie geglaubt, er erlaube sich einen Scherz mit ihr, doch schnell wurde ihr klar, woher der Wind wehte. Ihre Auseinandersetzung mit Mama und Amelia verlief für alle Seiten äußerst unerfreulich.
    Clarissa verbrachte eine grässliche Nacht, während derer sie sich immer wieder sagte, dass Kit nun dank Mamas Brief in seiner Meinung von ihr bestätigt wurde. Ein Antwortschreiben konnte das unmöglich aufklären; sie musste ihm gegenübertreten, ihn um Verzeihung bitten und ihn überzeugen, dass sie mit diesem per fi den Geschreibsel nichts zu tun hatte.
    Sie wählte ein besonders kleidsames Vormittagskleid, denn wenigstens wollte sie gut aussehen, wenn sie vor ihm stand. Und nun wartete sie schon seit beinahe einer Stunde und fürchtete fast, er werde sie gar nicht empfangen wollen.
    Endlich öffnete sich die Tür, und Kit trat ein. Immer noch mit den Folgen des nächtlichen Gelages kämpfend musterte er sie kalt und missmutig, während Clarissas Herz bei seinem Anblick einen kleinen Sprung machte.
    „So viel also zu deinem Versprechen, mich nie wiederzusehen“, sagte er, schloss die Tür und kam näher.
    „Guten Tag, Mylord, verzeihen Sie die Störung. Lassen Sie sich versichern, dass ich mein Versprechen nicht gebrochen hätte, wenn die Umstände es nicht erforderten. Doch ich muss ein Missverständnis klären, das durch den unseligen, von üblen Ratschlägen geleiteten Brief meiner Mutter entstanden ist. Ein Brief, dessen Inhalt mir völlig unbekannt war und den ich von ganzem Herzen verurteile.“
    „Herrgott, Weib, lass das Lügen“, fauchte er wütend. „Seit wir uns kennen, habe ich vermutlich nicht ein wahres Wort von dir gehört. Du hast dich mit einer List in mein Leben gedrängt, hast mich mit deinem Körper behext, und anstatt nachzugeben, als du dich übervorteilt sahst, hast du dir eine neue Methode ausgedacht, ans Ziel zu kommen.“
    Wütend marschierte er im Zimmer auf und ab, und seine Wut steigerte sich jedes Mal, wenn er Clarissa ansah, die so unglaublich verletzlich wirkte, wie sie ihn mit großen Augen ansah und die kleinen weißen Zähne in ihre Unterlippe grub, um nicht weinen zu müssen. Aber er würde sich ganz bestimmt nicht wieder von ihr einwickeln lassen.
    „Ich dachte, dass du mich in diesen drei Tagen gut genug kennengelernt hättest, um zu sehen, dass du mit Offenheit am weitesten kämest. Ich dachte, dir wäre klar, dass eine offene ehrliche Bitte – von dir, nicht von deiner Mama – genügt hätte. Wenigstens das hättest du mir zugestehen sollen.“
    Ein schmerzlicher Ausdruck huschte über sein Gesicht, doch so schnell, dass Clarissa sich nicht sicher war, ob sie richtig gesehen hatte.
    „Nun, anscheinend hatte ich mich geirrt“, fuhr Kit eisig fort. „Du hast mich zum Narren gehalten, Clarissa; doch du hast mich falsch eingeschätzt. Wenn du also dein Sprüchlein aufgesagt hast, magst du gehen, und das war ganz sicher unsere letzte Begegnung. Nein, warte“, sagte er drängend, als sie sich gehorsam zum Gehen wandte. „‚Ein letzter Kuss und dann Lebewohl‘. Komm, Clarrie, trennen wir uns nicht im Bösen. Du wirst wohl jetzt wissen, dass du von mir mehr nicht zu erwarten hast.“ Zum ersten Mal heute lächelte er sein so typisches schiefes, spöttisches Lächeln, und sofort wurde Clarissa vor

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