Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Lord entbrennt in Leidenschaft

Ein Lord entbrennt in Leidenschaft

Titel: Ein Lord entbrennt in Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
Vom Netzwerk:
Verlangen ganz schwach.
    „‚Und ich bin froh, von ganzem Herzen froh, dass dergestalt so glatt ich mich befreit‘. Ich kenne das Gedicht“, ergänzte sie trübe. „Ach, Kit, lass es doch nicht so enden. Glaube mir einfach. Ich würde alles darum geben, dass du mir glaubst.“
    „Alles, Clarissa? Aber hast du mir nicht schon alles gegeben?“, sagte er sarkastisch und nahm ihre bebende Hand in die seine.
    Mein Herz würde ich dir geben, Kit, wenn du es nur wolltest . Doch diese Worte konnte und würde sie nie aussprechen. Sie brachte nur ein schwaches Lächeln zustande und wandte sich ab, plötzlich wie leer und völlig verzweifelt. Sie wollte gehen, doch er hielt ihre Hand weiterhin fest.
    „Bestimmt willst du doch nicht fort, ohne mir etwas aus der Tasche zu ziehen? All deine Anstrengungen, all die Mühe, mich zu behexen, mich um den Finger zu wickeln, für nichts? Gewiss möchtest du doch irgendeine Gegenleistung für deine aufgewendete Zeit?“
    Ihr Gesicht glühte vor Scham und Verlegenheit, dennoch fröstelte sie. Die höhnischen, kalten Worte, mit denen er die Gefühle abtat, die sie geteilt hatten, bewiesen zur Genüge, wie wenig ihm das alles bedeutet hatte. Einmal hatte er mit ihr geschlafen, und ihn gelüstete offensichtlich kein zweites Mal danach. Und was das Übrige betraf? Nun, er würde ihr nie trauen, ihr nie glauben. Sie sollte besser gehen, solange ihr noch ein Restchen Würde blieb.
    Sie blinzelte die Tränen fort – er sollte sie nicht weinen sehen – und entzog ihm ihre Hand. „Mylord, ich verlange nichts von Ihnen, außer vielleicht, dass Sie mir vergeben. Da ich darauf nicht zählen kann, kann ich mich nur noch einmal dafür entschuldigen, dass ich Ihnen wehgetan habe, und Ihnen versichern, dass Sie mich nicht wiedersehen werden. Einen guten Tag, Sir.“
    Als sie schon die Hand am Türgriff hatte, war er bei ihr, fasste sie bei den Schultern, riss sie zu sich herum und presste seinen Mund in einem harten, rachgierigen Kuss auf den ihren.
    „Nein, Clarrie, geh nicht – noch nicht. Du hast mir gefehlt.“
    Er sprach grollend, als ob die Worte gegen seinen Willen aus ihm hervordrängten, doch es genügte. Sie schmolz dahin, schlang ihm die Arme um den Nacken, umklammerte ihn und schmiegte sich verzweifelt dicht an seinen so schmerzlich vertrauten Körper. „Kit“, seufzte sie und öffnete ihre weichen Lippen seinen fordernden. Sofort loderte das Feuer ihrer Leidenschaft auf, während sein Kuss noch dringender, verlangender wurde und er seine Hände rastlos über ihren Körper gleiten ließ. Er wühlte in ihren Haaren, wobei er ihr gnadenlos den Hut zerdrückte; er zerrte auf der Suche nach ihren verlockenden, hinreißenden Rundungen an ihrem Busentuch, und in kürzester Zeit brannten sie beide lichterloh. Das ist es, dachte Kit verschwommen, dieses gegenseitige rasende Verlangen, darauf gründet meine Besessenheit.
    Keine Frau zuvor war seiner Lust mit gleichem Begehren begegnet, keine je zuvor hatte ihre Lust zu sättigen so unerschrocken eingefordert. Aus eben diesen Gründen war Clarissa ihm lebensnotwendig geworden.
    Lebensnotwendig? Der Gedanke katapultierte ihn in die Realität zurück. Jäh ließ er die Hände sinken und zwang sich, seine Lippen von den ihren zu lösen. Ungläubig schüttelte er den Kopf. Sie war doch beinahe schon fort gewesen. So schnell hatte die Leidenschaft sie beide übermannt! Er betrachtete sie, ihr erhitztes Gesicht, sah ihr in die von Begehren verhangenen Augen, und hier spielte sie ihm ganz gewiss nichts vor. Sie begehrte ihn ebenso wie er sie.
    Sie darf nicht gehen . Das war die nackte Wahrheit. Er konnte sie nicht gehen lassen. Nicht ehe er ihrer überdrüssig war. Nicht, bevor er sich eine Zukunft ohne sie vorstellen konnte. Intrigantin oder nicht, sie musste ihm gehören, bis er von dieser seltsamen Abhängigkeit geheilt war.
    Clarissa, die beschämt ihre Kleidung ordnete und mühsam ihre Fassung wiederzugewinnen suchte, bemerkte sein wechselndes Mienenspiel nicht. Du hast mir gefehlt. Die vier Worte hatten genügt, um ihre Entschlusskraft zu vernichten und diese fremde, wilde Clarrie in ihr zu wecken, in der sie sich nicht wiedererkannte, die ihre Gefühle nicht kontrollieren konnte, die nur einen Gedanken hatte, ihrer Leidenschaft nachzugeben. Die so ganz anders war als die aufrechte, gesetzte, praktische Clarissa.
    Du hast mir gefehlt . Aber was bedeutete es schon, wenn sich im Endeffekt doch nichts zwischen ihnen änderte? Er wollte ihren

Weitere Kostenlose Bücher