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Ein Lord entdeckt die Liebe

Ein Lord entdeckt die Liebe

Titel: Ein Lord entdeckt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deb Marlowe
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Fragen gestellt, wagte es aber nicht.
    „Die Fertigstellung des Anbaus verzögert sich“, wechselte Marland das Thema.
    „Ach?“ Chloe beschloss, seinen anklagenden Ton zu ignorieren.
    „Einige der Vitrinen sind nicht so geworden, wie sie sollten. Die Arbeiten an der Galerie gehen nicht recht voran. Und in der Werkstatt herrscht Chaos.“
    „Welche Probleme sind bei der Galerie aufgetaucht?“ Chloe hatte beschlossen, wenn nötig den einen oder anderen Ratschlag zu geben.
    „Die Handwerker streiten ständig. Am schlimmsten ist dieser italienische Stuckateur. Er weigert sich weiterzuarbeiten, solange einer der Zimmerleute sich nicht in aller Form bei ihm entschuldigt.“
    „Welcher der Zimmerleute?“
    Er zuckte die Schultern.
    „Hm, sehr wahrscheinlich handelt es sich um Mr Forrest. Nun, das Problem lässt sich lösen. Sprechen Sie mit Signor D’Alesio. Sagen Sie ihm, dass seine genialen Einfälle nur durch die Arbeit von Mr Forrest angemessen hervorgehoben werden können, auch wenn der arme Mr Forrest viele Schwächen hat. Und dann sagen sie Mr Forrest ungefähr das Gleiche.“
    „So haben Sie die Leute dazu gebracht zusammenzuarbeiten?“
    Chloe nickte. „Jeder dieser Männer ist ein Künstler. Und Künstler sind bekanntermaßen keine einfachen Menschen. Sie brauchen Lob und Verständnis.“ Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Was haben Sie getan, um die Schwierigkeiten zu überwinden? Ein Schwert in die Hand genommen und es drohend geschwenkt?“
    „Nein, obwohl ich genau das in Erwägung gezogen habe.“ Er machte jetzt einen sehr besorgten Eindruck. „Hardwick, ich will Ihnen gegenüber ganz offen sein. Seit Sie fort sind, klappt gar nichts mehr. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie zurückkämen. Bitte!“
    Nein zu sagen, war so entsetzlich schwierig! Wenn sie sich nur nicht so stark zu Marland hingezogen gefühlt hätte! Oder wenn er sich auch ein wenig verändert hätte. Aber er hatte sich nicht verändert, oder jedenfalls nicht genug. Er wollte „seine“ Hardwick zurück. Und die gab es nicht mehr.
    Chloe straffte die Schultern. Es stimmte, dass es Hardwick nicht mehr gab. Doch wer war an ihre Stelle getreten? Das vermochte sie noch nicht genau zu sagen. Aber sie war fest entschlossen, es herauszufinden. Einiges wusste sie schon. Zum Beispiel, dass sie es genoss, in einem schnellen Phaeton zu fahren.
    Überraschenderweise machte ihr die Erinnerung daran Mut. Entschlossen sagte sie: „Es tut mir leid, Mylord, aber ich muss Sie enttäuschen.“
    „Liegt es am Geld? Ich verdoppele Ihr Gehalt.“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Worum, zum Teufel, geht es Ihnen dann?“
    „Das, Mylord, ist meine Privatangelegenheit.“
    Er runzelte die Stirn. Und plötzlich schlug er mit der Faust gegen das unschuldige steinerne Pferd des Denkmals. „Verdammt, es ist mir nicht leichtgefallen, Sie zu fragen.“
    Einen Moment lang dachte sie darüber nach. Tatsächlich fiel ihr keine einzige Situation ein, in der der Marquess irgendwen um irgendetwas gebeten hatte. Ja, es war offensichtlich, dass er es hasste, jemanden um Hilfe zu bitten. Dass er sich jetzt dennoch dazu überwunden hatte, ließ Rückschlüsse darauf zu, welch schreckliches Chaos mittlerweile in Denning Castle herrschte.
    „Bitte, Mylord“, sagte sie, „fragen Sie mich nicht noch einmal. Denn ich müsste wieder Nein sagen. Ich will vorwärts gehen und nicht rückwärts.“
    Erregt begann er auf und ab zu schreiten. Dann plötzlich blieb er stehen und griff nach Chloes Händen. „Verzeihen Sie! Ich hätte Sie nicht so drängen dürfen. Trotzdem muss ich Sie jetzt um einen anderen Gefallen bitten.“
    Ein seltsamer kleiner Laut entrang sich ihrer Kehle. War sie schockiert? Über sich selbst erschrocken, ließ er ihre Hände los. „Es geht um den Speer, Hardwick. Er ist hier, in London.“
    Das schien ihr Interesse zu wecken. „Sind Sie sicher?“, hakte sie nach.
    „Ziemlich.“
    „Also sind es doch wieder nur Gerüchte.“
    „Nein“, wehrte er ab. „Sehen Sie, ich habe mit allen korrespondiert, die meiner Meinung nach etwas über die Waffe wissen könnten. Zunächst gab es einen regen Schriftwechsel. Doch plötzlich reagiert niemand mehr auf meine Briefe. Ich bin sicher, das hat etwas zu bedeuten.“
    Chloe nickte. „Jeder möchte den Speer an sich bringen.“
    „Aber ich brauche ihn dringender als alle anderen. Ich …“ Seine Stimme hatte sich verändert. Und jetzt unterbrach er sich mitten im Satz.
    Das war so

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