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Ein Lord entdeckt die Liebe

Ein Lord entdeckt die Liebe

Titel: Ein Lord entdeckt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deb Marlowe
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Glück, die bekannte Opernsängerin Angelica Orson dazu bewegen zu können, uns heute Abend mit ihrem Gesang zu erfreuen.“
    Die Sängerin trat vor und verbeugte sich.
    Chloe erreichte Lord Ashton gleichzeitig mit Mairi, die die Bühne verlassen hatte. Doch während Letztere sich ganz ihrem Gatten widmete, hatte Chloe nur Augen für Braedon. Er sah so männlich aus! So attraktiv mit seinen breiten Schultern. Seine Augen blitzten auf, als er sie bemerkte.
    Chloe stieß einen Seufzer der Erleichterung aus.
    Dann jedoch wurde ihr klar, dass sein Verstand ein wenig langsamer gewesen sein musste als sein Herz, denn seine Miene verfinsterte sich, und das Licht in seinen Augen erlosch. Gleich darauf trug sein Gesicht jenen neutralen, ein bisschen maskenhaften Ausdruck, den Chloe von Denning Castle her so deutlich in Erinnerung hatte.
    Sir Thomas grinste fies.
    All ihren Mut zusammennehmend näherte sie sich mit bangem Herzen der kleinen Gruppe. Wusste Sir Thomas, dass Skandas Speer sich in ihrem Besitz befand? Hatte er mit Braedon darüber gesprochen? Verhielt der sich deshalb so ablehnend? Fast wünschte sie es. Denn jede andere Erklärung war noch schmerzhafter.
    Angelica Orson beendete ihren Vortrag, ohne dass Chloe auch nur eine einzige Note bewusst wahrgenommen hatte. Lady Ashton stieg wieder auf die Bühne, um anzukündigen, dass nun getanzt werden könne. Sie gab den Musikern das Zeichen, die Melodie des Eröffnungstanzes anzustimmen. Doch ehe die ersten Tanzpaare sich fanden, entstand in der Nähe der Tür Unruhe. Gentlemen und Ladies traten beiseite, um eine Gasse freizumachen für eine kleine Gestalt, die erhobenen Hauptes in den Ballsaal getreten war.
    Rob.
    Er hatte versucht, sich festlich zu kleiden, und irgendwo einen Anzug gefunden, der ihm leider viel zu groß war. Doch obwohl die Hosenbeine mehrmals umgekrempelt waren und die Rockschöße bis auf die Erde hingen, bewegte der Junge sich mit erstaunlicher Würde.
    Vor dem Marquess blieb er stehen. „Dobbs sagt, ich muss morgen früh abreisn. Ich bin hier, um mich zu verabschiedn.“
    „Das ist absolut unnötig“, gab Braedon mit harter Stimme zurück. „Zurück ins Kinderzimmer! Ich sage dir dort auf Wiedersehen.“
    „Sie lügn“, gab Rob zurück. Seine Stimme schwankte. „Ich weiß jetz, was Sie von mir haltn. Aber es is mir egal. Sie sind nich mein Dad.“
    Lady Ashton hatte die Bühne verlassen und wollte sich wieder zu ihrem Gatten gesellen, als ihr Blick auf den Jungen fiel. Alles Blut wich aus ihren Wangen, und sie taumelte.
    „Mairi!“ Lord Ashton legte ihr schützend den Arm um die Schultern.
    „Ins Kinderzimmer! Sofort!“, befahl Braedon.
    „Erst wenn ich Ihnen den Hund gegebn hab.“
    Chloe sah, wie Braedons Gesicht sich vor Schmerz verzerrte, als der Junge einen kleinen Holzhund aus der Rocktasche zog und ihn ihm hinhielt.
    „Wer ist das?“, hauchte Mairi, die noch immer kreidebleich war.
    „Ich will ihn nicht zurück. Nimm ihn mit und geh.“
    „Nein.“ Der Junge schüttelte eigensinnig den Kopf. „Ich hab dem Mädchen nich wehgetan.“
    Lady Ashton schluchzte auf.
    Rob achtete nicht darauf. „Ich will nix, was Ihnen gehört.“
    Braedon rührte sich nicht.
    Da wandte das Kind sich ab, ließ den Blick kurz durch den Raum schweifen, entdeckte den Kamin, in dem ein kleines Feuer flackerte, und ging darauf zu. Mit aller Kraft schleuderte er das hölzerne Hündchen in die Flammen. „So“, schrie Rob den Marquess dann an, „es is mir egal, wenn er verbrennt. Und was Sie von mir denkn, is mir auch egal.“
    „Oh Gott“, stöhnte Mairi, „ist das … ist das Connors Sohn?“ Langsam kehrte das Blut in ihre Wangen zurück. „Du hast es gewusst, Braedon. Und du hast mir nichts gesagt!“ Sie begann zu weinen.
    Stille senkte sich über den Saal. Niemand wollte verpassen, wie das Drama sich weiterentwickelte.
    Braedon sah von seiner Schwester zu Rob und wieder zurück. Nie hatte Chloe ihn so verzweifelt erlebt. Mitfühlend streckte sie die Hand nach ihm aus.
    Einen Moment lang hielt er sie fest. Dann straffte er sich und entzog ihr seine Finger. Seine Miene war jetzt gänzlich ausdruckslos. „Rob“, befahl er ruhig, „geh zurück ins Kinderzimmer. Ashton, wollen Sie mit Mairi nach oben gehen, bis sie sich ein wenig erholt hat? Mairi, ich vertraue darauf, dass du rechtzeitig zurück bist, um den letzten Walzer vor dem Supper mit mir zu tanzen. Wir anderen“, er schaute in die Runde, „beginnen jetzt mit dem

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