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Ein Lord mit besten Absichten

Ein Lord mit besten Absichten

Titel: Ein Lord mit besten Absichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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soweit es ihn betraf – höchst erfolgreiche Erfindung ausgedacht hatte, die er aber auf gar keinen Fall vor seiner Frau erörtern wollte. Und auch nicht mit der entsprechenden Miterfinderin.
    Seine Augen fühlten sich an wie besonders klebriges Naschwerk, als sein Blick durch das Zimmer glitt, um Gillian zu suchen, ehe er an der Gestalt neben der seiner Exmätresse hängen blieben. Das durfte doch nicht wahr sein … er schloss die Augen und schüttelte den Kopf. Nein, er hatte Halluzinationen. Vielleicht hatte sich die Wunde an seinem Arm entzündet und er litt jetzt an Fieber, ohne es zu wissen. Er fantasierte. Anders konnte es gar nicht sein.
    Dann öffnete er die Augen wieder. Nein, da standen sie noch, Beverly und Laura. Seinen fest zusammengebissenen Zähnen und zu Fäusten geballten Händen sei Dank schaffte er es, nicht loszubrüllen, doch er war kurz davor. Er holte tief Luft, um sich zu sammeln und seine Frau zu fragen, was zum Teufel ihr eigentlich einfiele, seine abgelegten Mätressen zum Tee einzuladen.
    »Guten Abend, Lord Weston«, begrüßte ihn eine lächelnde Blondine mit einem Knicks. Anne, das musste Anne sein; niemand sonst hatte diese kesse Kopfhaltung. Allmählich fühlte er sich wie benommen. Drei Mätressen? Nein, da war auch noch Madelyn; machte insgesamt vier. Alle zusammen, hier, in diesem Zimmer. Na prächtig. Argwöhnisch spähte er zu einer fünften Person. Nein, es war nicht Mariah; es war Gillians Cousine. Was bedeutete, dass die andere Person, die sechste, die Person, die direkt hinter ihm stand und zweifellos an ihrer entzückenden kleinen Lippe kaute, seine Frau war.
    »Gillian?«, fragte er zärtlich.
    »Ja, Noble?« Sie trat schnell um ihn herum und blieb an seiner Seite stehen. Mit Genugtuung stellte er fest, dass er recht hatte. Sie kaute tatsächlich an ihrer Lippe.
    »Würdest du so freundlich sein und mir erklären, was dich dazu bewogen hat, mit vier Frauen zu plaudern, von deren Existenz du, zu Recht, nichts wissen solltest, geschweige denn, die du so gut kennen solltest, dass du sie zum Tee einlädst?« Noble war ziemlich stolz auf den ruhigen und gefassten Klang seiner Stimme. Zumindest der Stimme, die nach außen zu hören war. Die Stimme in seinem Kopf kreischte wie eine Todesfee.
    Gillian dachte einen Moment darüber nach. »Jetzt?«
    »Wenn du die Güte hättest.«
    »Ich glaube, wir sollten besser gehen«, sagte Charlotte mit einem flüchtigen Blick zum Schwarzen Earl und rauschte mit einer Bewegung an ihm vorbei, die an eine aufgeschreckte Krabbe erinnerte. Nach ihrer Einschätzung sah er gerade so gefährlich aus, wie sein Spitzname vermuten ließ, und sie verspürte nicht den Wunsch, hierzubleiben und Zeugin seiner Reaktion auf Gillians Erklärung zu werden. Wenn Sie überhaupt die Chance dazu bekäme; Charlotte sandte ein Stoßgebet gen Himmel, dass Gillian ihre Erklärung überleben möge, und suchte das Weite.
    »Vielleicht sollten wir dann auch …« Madelyn stand auf und gab den anderen Frauen einen Wink. Sie verabschiedeten sich alle mit einem Knicks, was der Earl nicht zur Kenntnis nahm, da er versuchte, mit seinem Blick Löcher in Gillians Kopf zu bohren.
    Gillian bemühte sich, dem Auge des Lords der Blicke zu entgehen, doch sie wusste, dass es kein Entrinnen gab. Sie öffnete den Mund, um eine Erklärung abzugeben.
    »Mylord?«
    Es war Dickon.
    Noble knurrte ihn an.
    Dickon riss die Augen weit auf, als das Knurren ertönte. Mit blutleeren Fingern korrigierte er den Sitz seiner Jacke. »Äh … Mylord, Sie werden dringend unten benötigt.«
    »Warum?« Hätten sich Nobles Lippen auch nur den Bruchteil einer Sekunde eher geschlossen, er hätte das Wort mittendurch gebissen, ging es Gillian durch den Sinn.
    Dickon sah aus, als würde er jeden Moment auf dem Teppich zusammenbrechen. »Das hat Mr Crouch nicht gesagt, Mylord. Er sagte nur, ich sollte Sie wissen lassen, dass Sie dringend unten gebraucht werden.«
    »Raus.«
    Das Wort kam mit der Geschwindigkeit einer Pistolenkugel aus seinem Mund geschossen. Dickon zögerte keine Sekunde. Er war schon weg.
    Gillian versuchte nicht länger, seinem Blick auszuweichen, und hob stattdessen das Kinn. »Ehe du anfängst, mir die Leviten zu lesen, würde ich gerne etwas zu meiner Verteidigung sagen.«
    Noble hörte sie kaum, da er viel zu sehr damit beschäftigt war zu entscheiden, worüber er sich als Erstes aufregen sollte. »Da könnte ich mir so vieles vorstellen«, sagte er leise zu sich selbst. »Ich muss

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