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Ein Lord mit besten Absichten

Ein Lord mit besten Absichten

Titel: Ein Lord mit besten Absichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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zur Tür zeigte. Die Magd starrte ihn lange Sekunden an, warf dann ihren Kopf in den Nacken und wirbelte herum, um den Raum zu verlassen, die Hände ärgerlich in die Seiten gestemmt. »Ich hoffe, ihr seid zufrieden! Er hat mich nicht mal
angeguckt

    Plötzlich erschien ein Arm in der Türöffnung, packte sie am Ellbogen und zog sie mit einem Ruck aus dem Zimmer. Dann schloss sich die Tür leise hinter ihr.
    Nobles Blick verweilte für einige Sekunden dort. »… neun, zehn«, zählte er. Die Tür schwang wieder auf und ein zerzauster Tremayne stürzte herein. »Räuber, Mylord! Draußen sind maskierte Räuber! Schnell, Sie müssen kommen und …«
    An den Augen seines Herrn konnte Tremayne zwei genau ablesen, welches Schicksal ihm drohte, wenn er den Satz beendete. Er drehte sich um und entfernte sich würdevoll aus dem Zimmer.
    Noble legte den Kopf schräg und musterte Gillian. »Hast du nicht auch das Gefühl, sie machen sich Sorgen um dich, meine Liebe?«
    »Müssen sie es denn nicht, mein Lieber?«, fragte sie und ärgerte sich, dass sie beunruhigt klang.
    Noble gab vor, über ihre Frage nachzudenken. »Doch«, antwortete er schließlich mit einem klaren Nicken. »Ja, sie müssen sich sogar große Sorgen machen.«
    Er rückte noch ein Stückchen näher an sie heran und packte sie fest an den Schultern. »Also, ich will jetzt ganz genau wissen …« Er erstarrte, als die Tür sich langsam hinter ihm öffnete.
    Über seine Schulter hinweg konnte Gillian erkennen, wie feine Rauchschwaden in den Raum waberten. Einem Lebewesen gleich waberte und wirbelte der Rauch in einem komplizierten Schwadentanz umher. Es sah fast danach aus, jemand würde ihn durch die Tür hineinfächeln.
    »Mylord!«
    Gillian war überrascht, den Koch an der Tür vorzufinden. Noble blickte kurz nach links, dorthin, von wo der Rauch kam, und räusperte sich laut. Hinter ihm erklang ein Husten. Um das Geräusch zu übertönen, erhob der Koch die Stimme. »Mylord, das Feuer hat den ersten Stock erreicht. Der Rauch hat Mr Crouch umgehauen, und der Rest des Personals fällt auch um wie die Fliegen. Sie müssen sofort kommen!«
    Gillian konnte sich ein Lächeln kaum noch verkneifen. Noble ließ kurz die Schultern hängen, während er die Augen schloss und seine Stirn gegen Gillians lehnte. Sie ergriff die Gelegenheit und legte ihre Arme um seine Taille. Er seufzte hörbar, als ein neuer Hustenanfall hinter der Tür ertönte.
    »Sagen Sie Crouch, wenn er sich noch einmal an meinen Zigarren vergreift, hole ich mir seine andere Hand.«
    Plötzlich erschien Crouch hinter dem Koch. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, wurde jedoch vom nächsten Hustenanfall geschüttelt und musste sich schließlich am Türrahmen festhalten, um nicht umzufallen. Gillian kam nicht umhin, zu bemerken, dass eine Zigarre auf der Spitze seines Hakens steckte. Ein langer Arm tauchte hinter Crouch auf, packte den Koch und knallte die Tür zu, wobei es sowohl die Zigarre als auch Crouchs Haken erwischte. Gillian beobachtete fasziniert, wie sich der Haken vor und zurück drehte, untermalt von unverständlichen Flüchen und seltsamem Hämmern an der Tür.
    »Sind sie weg?«, fragte Noble, ohne die Augen zu öffnen.
    »Alle bis auf Crouchs Haken und eine halbe Zigarre.«
    Nobles Schultern schüttelten sich.
    »Jetzt ist auch der Haken weg«, erläuterte Gillian fröhlich über den Krach splitternden Holzes hinweg. »Soll ich vielleicht die Tür zusperren?«
    »Nein, sie würden sie nur aufbrechen. Ich gehe gleich und beruhige sie, dass dir keine Gefahr droht, Liebes, aber wenn du nicht in fünf Minuten mit einer vernünftigen Erklärung in der Bibliothek erscheinst, kann mir niemand Vorwürfe machen, wenn ich mein Versprechen nicht halte.«
    »Fünf Minuten? Wären ein oder zwei Stunden vielleicht auch in Ordnung?« Gillians Gedanken überschlugen sich, als sie hektisch eine Reihe von Erklärungen formulierte und sofort wieder verwarf. Sie würde allein schon fünf Minuten brauchen, um all die Flüche abzuarbeiten, die sie auszustoßen gedachte, sobald sie allein war. Sicher würde es schon eine Stunde oder mehr dauern, um sich eine halbwegs glaubhafte Erklärung auszudenken.
    »Fünf Minuten.«
    »Eine halbe Stunde?«
    »Fünf … Minuten.«
    Er hob ihr Kinn an und küsste sie zärtlich auf die Lippen. Gillian empfand es als Warnung – er konnte zärtlich sein oder aber ein vor Wut aufbrausender Vulkan. Die Entscheidung, wie er ihre Erklärung aufnehmen würde, lag

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