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Ein Lord mit besten Absichten

Ein Lord mit besten Absichten

Titel: Ein Lord mit besten Absichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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konnte, brauchte er sich nicht mehr so viel zu sorgen, dass McGregor oder ein anderer Mistkerl seine Drohung wahrmachte und sie umbrachte. Immerhin war es seine Aufgabe, sich um ihre Sicherheit zu kümmern, und wenn das der einzige Weg war, dies zu bewerkstelligen … er grinste vor sich hin, als er erkannte, dass sein Plan nahezu unendlich viele Vorzüge besaß.
    »Lord Weston!«
    Noble blickte missbilligend den Lakaien an, der in der Haustür stand und ihm den Weg versperrte.
Seiner
Haustür, wohlgemerkt. »Ja, ebendieser, und er würde jetzt gern ins Haus gehen. Treten Sie beiseite, Charles.«
    »Aber, Mylord – wir dachten, Sie wären heute den ganzen Tag unterwegs.«
    »Tja, jetzt bin ich aber wieder zu Hause. Ist Lady Weston da?«
    Charles erbleichte und wich zurück, als Noble sich an ihm vorbeischob. Als Tremayne in die Halle spaziert kam und den Earl erblickte, glotzte er ihn kurz an und machte nach einer undeutlich gemurmelten Entschuldigung auf dem Absatz kehrt, um sich eiligen Schrittes in Richtung der mit grünem Stoff bespannten Tür zu begeben.
    Noble runzelte die Stirn. Was zum Teufel war nur in seine Leute gefahren?
    »Lady Weston?«, erinnerte Noble den blassen Charles, während er Hut und Handschuhe ablegte.
    »Äh … Lady Weston?«
    »Ja. Wo ist sie?«
    Charles schluckte zweimal und starrte Noble kreidebleich an.
    »Sind Sie etwa krank?«
    »Nein, Mylord.«
    »Schön. Dann können Sie mir ja sagen, ob meine Frau zu Hause ist.«
    »Ähm …«
    »Euer Lordschaft! Se sind aber früh zurück!« Crouch schoss so eilig aus der Tür zu den Räumen der Dienerschaft, dass er sich an Noble festhalten musste, als er auf dem gründlich gebohnerten Parkettboden ins Rutschen geriet. »Oh, tut mir leid, M’lord. Ich sag ei’m der Dienstmädch’n, sie soll’s nähn.«
    Noble betrachtete das kleine Loch in seinem Ärmel, wo Crouchs Haken zugeschlagen hatte. »Wo ist meine Frau?«
    »Ihre Frau?« Crouch schien verwirrt. »Um welche Frau mag’s wohl geh’n, Mylord?«
    »Dieselbe Frau, um die Sie letzte Woche ständig herumscharwenzelt sind. Wo ist sie? Ist sie weggegangen?«
    »Hm, tja, das is’ ’ne richtig gute Frage, M’lord.«
    Noble ging auf die Treppe zu. »Ist sie im Salon? Ihrem Schlafzimmer? Ihrem Wohnzimmer?«
    Charles stieß einen erstickten Laut aus, kippte hintenüber und blieb ohnmächtig liegen.
    »Ich glaube, der Mann ist krank; kümmern Sie sich um ihn, Crouch.«
    »Aye, M’lord, mach ich. Äh … woll’n sich Euer Lordschaft nich lieber in die Bibliothek setzn, währ’nd ich Ihre Frau für Se such?«
    »Ich habe das Gefühl, dass es besser ist, wenn ich sie selbst suche, Crouch«, entgegnete er, während er die Treppe nach oben stapfte. Er fragte sich, was Gillian jetzt schon wieder angestellt hatte, dass sie den Beschützerinstinkt seiner Leute geweckt hatte, und amüsierte sich im Stillen darüber. Sie war ihnen genauso schnell ans Herz gewachsen wie ihm. Auch wenn er sie nicht glauben lassen wollte, dass er so ein Verhalten billigte, rührte es ihn zu wissen, dass sie sie vor seinem in ihren Augen launischen Temperament beschützen würden. Er lachte erneut vor sich hin, als er den Flur zu ihrem Wohnzimmer betrat. Sicherlich bekäme er schon gleich die Chance zu zeigen, dass er, egal welch haarsträubende Tat sie begangen hatte, egal in welches Chaos sie sich jetzt wieder verstrickt hatte, er in der Lage war, sich alles anzuhören, ohne auch nur ein böses Wort zu verlieren. Was konnte sie schon anstellen, um seinen Zorn zu erregen – fragte er sich, als er die Tür öffnete –, jetzt, da er wusste, dass er sie liebte?
    »… einmal so getan, als wäre ich eine Schubkarre und er der Gärtner – Oh!«
    Verflucht, sie hatte Freunde zu Besuch. Er lächelte freundlich und wollte sich höflich verbeugen, als die Frau, die geredet hatte – eine Schönheit mit walnussbraunem Haar und leuchtend blauen Augen –, seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Sie kam ihm bekannt vor. Sie kam ihm sogar sehr bekannt vor, sie sah aus wie … heiliger Strohsack, das konnte doch nicht sein!
    Noble starrte seine ehemalige Mätresse an, während sich die Gedanken in seinem Kopf überschlugen, als er versuchte, eine vernünftige Erklärung dafür zu finden, warum Beverly sich hier im Wohnzimmer seiner Frau befand und über …
Schubkarren
redete? Ein Stöhnen entfleuchte seinen Lippen, als er sich jene Zeiten in Erinnerung rief, in denen er mit Einfallsreichtum gesegnet gewesen war und sich eine –

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