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Ein Lottogewinn und 8 Millionen andere Probleme

Ein Lottogewinn und 8 Millionen andere Probleme

Titel: Ein Lottogewinn und 8 Millionen andere Probleme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keren David
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regt sich immer noch wegen dem Geld auf. Am besten beachtest du sie gar nicht.«
    »Das hättest du mir mal früher sagen sollen.«
    »Das mit der Torte war blöd von dir.«
    »Sie hat mich ›Flittchen‹ genannt! Ich dachte schon, du hättest es ihr erzählt.«
    »Meiner Mutter? Spinnst du?«
    »Und Shaz? Was hast du ihr erzählt?«
    »Shazia? Der würde ich es zuallerletzt erzählen. Hat … hat sie denn was gesagt?«
    »Sie glaubt, dass wir ihr etwas verheimlichen.«
    Jack vergrub das Gesicht in den Händen. »Typisch Shaz. Sie blufft, damit du alles gestehst. Sie könnte echt beim Geheimdienst arbeiten. Sie fragt sich, warum ich dir den Schein gekauft habe, aber sie weiß hundertpro nicht, was wirklich los war. Und sie wird es auch nie erfahren, Lia, da sind wir uns ja wohl einig. Niemand wird es erfahren.«
    »Reg dich ab, Jack. Ich hatte nicht vor, es rumzuerzählen. Die Sache bleibt unter uns.«
    »Genau! Shaz darf es nicht wissen!«
    »Warum hast du nichts gesagt, Jack?«, fragte ich leise. »Dass zwischen dir und Shaz was läuft, meine ich.«
    »Was soll denn da laufen? Du glaubst doch nicht,ihr Vater würde erlauben, dass sie sich mit mir trifft? Ihre Familie würde mich niemals akzeptieren.«
    Ich zitterte jetzt. »Warum nicht? Sie wissen doch, dass du ihr Freund bist.«
    »Wissen sie nicht. Vielleicht ist es dir nicht aufgefallen, aber ich war noch nie bei ihr zu Hause.«
    Ich überlegte. Meistens besuchte ich Shaz allein, das stimmte. Aber Jack spielte sowieso dauernd Fußball. Wie hätte mir da etwas auffallen sollen?
    »Natürlich nicht, stimmt’s? Du kriegst ja sowieso nichts mit, was dich nicht direkt betrifft, oder, Lia?«
    »Wieso? Was soll das heißen?«
    »Na ja … zuerst kommt immer Lia … und dann alle anderen.« Er grinste. »Aber das gehört halt zu deinem persönlichen Charme. Mach dir nichts draus.«
    Ich traute meinen Ohren nicht. »Wie bitte? Was kann ich denn dafür, dass du mit mir schläfst, obwohl du lieber mit meiner besten Freundin ins Bett gegangen wärst!«
    »Ich … äh … das sind zwei ganz verschiedene Dinge. Außerdem hast du mit mir geschlafen, obwohl du in Wirklichkeit heiß auf diesen Raff bist! Wir hatten doch ausgemacht, dass keine Gefühle im Spiel sind.«
    Ja, das hatten wir ausgemacht. Mir war bloß nicht klar gewesen, wie schwierig das werden würde.
    Themawechsel. »Wie sieht’s aus, Jack – willst du mich denn nun verklagen, damit ich dir die Hälfte von meinem Gewinn abgeben muss?«
    Er ließ sich rücklings aufs Bett fallen. »Nein. Ich bereu’s ja schon wegen dem Motorrad. Mum lässt mich sowieso nicht damit fahren. Sie sagt, sie schickt dieMaschine zurück und du sollst mir stattdessen das Geld dafür geben.«
    Mir entschlüpfte ein ziemlich unfreundlicher Ausdruck.
    »Klar spinnt sie«, sagte Jack, »aber sie glaubt, dass sie im Recht ist. Das Nagelstudio steht ihr bis obenhin und sie ist neidisch, dass du plötzlich so viel Kohle hast. Aber das ist mir egal. Ich will von deinem Geld nichts abhaben.«
    »Warum denn nicht? Irgendwie ist es ja schon ungerecht. Du hast mir den Schein schließlich geschenkt.« Ich schluckte. »Vielleicht gehört dir ja wirklich die Hälfte.«
    Jack machte ein verdutztes Gesicht, aber dann schüttelte er den Kopf und erwiderte: »Nein, ich kann von dir nichts annehmen. Ich habe mit Shazias Imam gesprochen. Man soll sich sein Geld selbst erarbeiten und es nicht im Glücksspiel gewinnen.«
    »Du hast mit dem Imam gesprochen?«
    »Streng vertraulich natürlich. Eigentlich war ich ja wegen was anderem da, aber das hat der Imam nicht kapiert. Eigentlich wollte ich wissen …«, er stockte, »... ich wollte wissen, ob ich vielleicht zum Islam übertreten kann.«
    »Jack! Du bist doch gar nicht … ich meine, du glaubst doch an gar nichts, oder?«
    »Der Imam fand das eigentlich ganz gut. Ich wäre ein unbeschriebenes Blatt, hat er gemeint. Aber ich weiß nicht … Es ist schon ein großer Schritt.«
    »Aber für sie würdest du ihn tun?«
    »Ja.«
    Mir wurde schwummerig. Mir fehlte eine ganze Nacht Schlaf und meine ganze Welt stand auf einmal Kopf.
    »Warum hast du mir nichts davon erzählt? Und wie willst du es mit dem Islam und seinen ganzen Vorschriften und Werten vereinbaren, dass wir beide … du weißt schon?«
    »So weit bin ich ja noch gar nicht. Ich bin noch auf der Suche nach meinen Werten.«
    »Aha. Du bist also schon so weit, dass du vier Millionen Pfund ablehnen kannst, aber mit mir schlafen – da konntest du dann

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