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Ein Macho auf Abwegen

Ein Macho auf Abwegen

Titel: Ein Macho auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hitzblech
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Marc! Ich habe damit abgeschlossen.“
     
    Trotzdem sie Marc alles Demütigende aus ihrer Vergangenheit
erzählen musste, fühlte sich Christina unglaublich erleichtert. Nun gab es
nichts mehr, was zwischen ihnen stand. Sie hatte endlich einen Menschen
gefunden, der alles von ihr wusste. Und das Beste an allem war, dass Marc ihr
vorbehaltlos glaubte. Er hatte nicht eine Sekunde an ihren Ausführungen
gezweifelt. Er vertraute ihr. Das wusste sie seit heute. Er war nicht Hals über
Kopf davongelaufen. Nein, er war bei ihr geblieben und versuchte sie zu
verstehen. Das hatte sie keinesfalls erwartet. Vorhin noch hatte sie gedacht,
ihn für immer zu verlieren.
     
     
     
     
     
     
     

- 15 -
     
    Marc war in dieser Nacht nicht nach Hause gefahren. Sie
hatten noch stundenlang weitergeredet, dabei hatte er sich einen Whisky nach
dem anderen genehmigt.
    Mit seinem neuen Wissen wurden ihm einige, mit Christina
erlebte Situationen im Nachhinein sonnenklar und aus ihrer Sicht absolut
nachvollziehbar.
    Dazu gehörte natürlich auch ihr Wunsch, nicht mit ihm in der
Öffentlichkeit gesehen zu werden. „Ich möchte mich nicht noch einmal auf den
Titelseiten der Tageszeitungen mit einem überdimensionalen Foto und der
Schlagzeile: „Die Bestie von Marbella“ wiederfinden. Davon hatte ich mehr als genug.
Das kannst du mir glauben, Marc! Und für dich wäre es ganz besonders fatal! Das
kann dein komplettes Geschäft von heute auf morgen zerstören!“
     
    Sie hatte Recht. Die Folgen einer solchen Presse wären
unkalkulierbar. Jemand könnte ihm persönlich abnorme Sexgelüste andichten. Marc
konnte es sich bereits an einer Hand ausrechnen, wie viele seiner verflossenen
Bettgenossinnen sich auf den Plan berufen fühlten, und den Klatschreportern,
ausgesprochen eloquent, zu diesem Thema Rede und Antwort stünden, um diese
einmalige Gelegenheit nutzen zu können, ein wenig Geld zu verdienen oder sich
so für eine Abfuhr von Marc zu revanchieren. Er konnte die Überschrift schon
vor Augen sehen.
    „Marc wollte mich fesseln und peitschen!“
    Wie ich aus der Stevens-Villa flüchtete
     
    Seine Fans würden vielleicht befürchten, Christina wolle
auch ihrem geliebten Superstar nach dem Leben trachten. Aber wie sollte es
funktionieren? Er konnte unmöglich eine Beziehung mit einer Frau haben, ohne
dass die Presse davon Wind bekam. Sie würden ja noch nicht einmal gemeinsam ein
Restaurant besuchen oder zusammen spazieren gehen können! Sie konnten sich
jedoch auch nicht ewig in Christinas Wohnung oder bei ihm zu Hause verschanzen.
Das wäre doch auch kein Leben!
    Eine Zeit lang blieb ihnen dennoch nichts anderes übrig.
Solange Christina sowieso noch nicht ganz auf dem Damm war, wollten sie es bei
ihren jetzigen Gewohnheiten belassen. Marc würde weiterhin nur in seinem
unauffälligsten Wagen zu ihr kommen, und ihre Treffen sollten sich ausschließlich
auf ihre Wohnung beschränken. Falls man ihn dennoch bei einem Besuch bei ihr
„erwischen“ sollte, könnte er sein Tun, zurzeit jedenfalls noch, immer damit
erklären, seine erkrankte Assistentin aus beruflichen Gründen aufsuchen zu
müssen.
    Das müsste und musste zunächst einmal als Erklärung genügen!
    Auf gar keinen Fall durfte diese Situation ein Dauerzustand
bleiben. Marc war fest entschlossen, der Sache „Autokaiser“ selber auf den
Grund zu gehen. Ein Beweis dafür, dass Christina damals unzweifelhaft in Todesangst
und Notwehr gehandelt hatte, würde alle ihre Probleme schlagartig in Luft
auflösen. Diese Angelegenheit hatte für ihn ab sofort oberste Priorität. Alles
andere musste das Nachsehen haben. Wenn es sein musste, müsste sogar Christina
selber hintenanstehen.
    Er lenkte ein paar Mal ihre Unterhaltungen geschickt auf
Christinas Anwältin. Ohne seine Absicht zu durchschauen, erwähnte sie bei einer
Gelegenheit Pilars kompletten Namen nebst dem dazugehörigen Wohnort. Alles
andere war dann nur noch ein Kinderspiel. Er brauchte im Internet lediglich
Pilars Namen in eine Suchmaschine einzugeben, und schon war er im Besitz
sämtlicher Daten ihrer Kanzlei. 
    Christina sollte vorerst von seinen diesbezüglichen
Aktivitäten nichts mitbekommen. Sie hatte ihre Hoffnungen schon komplett
aufgegeben, und sie sollte nicht erneut mit diesen emotionalen Aufs und Abs
belastet werden.
     
    Bevor er auf den Punkt kam, bat er Pilar um ihre
Verschwiegenheit gegenüber Christina. „Gerne tue ich das nicht, Señor Stevens!
Sie ist meine beste Freundin und vertraut

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