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Ein Macho auf Abwegen

Ein Macho auf Abwegen

Titel: Ein Macho auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hitzblech
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streichelte sie, und sie hatte ein wohltuendes Gefühl dabei. Aus der
Vogelperspektive schaute sie in ihr eigenes Gesicht und konnte weder Angst noch
Schmerz darin entdecken. Ganz im Gegenteil! Sie sah sich komplett entspannt in
Leidenschaft schwelgen, hörte sich sogar vor lauter verzückter Erregung,
höchster Befriedigung und Lust auf mehr seinen Namen rufen. Dann sah sie Marcs
Gesicht vor sich, wie bewegend und ehrlich er sie anschaute. – Ob es
funktionieren würde? In ihrem Traum war es realisierbar gewesen. Sie hatte es
sich immerhin schon ganz konkret ausmalen können! – Aber was, wenn es doch
nicht ginge? Marc würde doch augenblicklich an ihrer Liebe zu ihm zweifeln!
Hätte er überhaupt so viel Geduld mit ihr?
    „Morgen rufe ich Pilar an“, sagte sie zu sich selbst. Sie
brauchte einfach den Rat ihrer Freundin oder gar eine Ermunterung für ihr,
heute erstmalig angedachtes Vorhaben. Schließlich war Pilar, außer Marc, der
einzige Mensch, der sich wenigstens halbwegs in ihre Gefühlslage versetzen
konnte. 
    Aber vorher, genauer gesagt, jetzt sofort musste sie noch
einen weiteren Anruf tätigen. Sie wünschte sich gerade in dieser Minute nichts
sehnlicher als Marcs Stimme hören. – Oder was war ihre eigentliche Absicht?
Lediglich in Erfahrung bringen, was er exakt, in genau diesem Augenblick
machte? Sie verwarf dieses Hirngespinst sofort wieder. Selbst wenn er mit einer
anderen zusammen wäre, es ginge sie nichts an! Sie konnte ihm das Natürlichste
der Welt nicht geben; und solange sie dazu nicht in der Lage war, hatte sie
keinerlei Anspruch auf ihn, zumindest nicht auf seinen Körper. Bis dahin hatte
sie kein Recht auf diesen Mann, den Mann ihres Lebens!
    Sie wählte seine Handynummer. „Ja, bitte“, meldete er sich
müde. „Hola“, sagte Christina leise. Marc schaute auf die Uhr. Warum schlief
sie nicht? „Hey, geht es dir nicht gut?“
    „Alles okay. Ich wollte nur deine Stimme hören, Marc.“
    „Warum schläfst du nicht?“
    „Habe ich dich aufgeweckt?“
    „Nein, ich habe bis gerade noch einen Film angesehen“,
schwindelte er. „Und du?“
    „Ich kann ohne dich nicht einschlafen. Du fehlst mir so,
Marc.“
    „Ich wäre jetzt auch lieber bei dir, Prinzessin.“
    „Ja, das wäre wundervoll.“
    „Was würdest du denn so wundervoll finden?“, fragte Marc
neugierig. Christina dachte kurz nach und konzentrierte sich darauf, zum ersten
Mal seit vielen Jahren, mit einem Mann über ihre Gefühle zu reden. Er musste
einfach wissen, wie gerne sie seine körperliche Nähe hatte. „Wenn ich in deinem
Arm liegen könnte, wenn ich dich spüren könnte, ganz nah.“
    Sie hatte schon so oft in seinen Armen gelegen. Sie hatte
sich keinesfalls dagegen gesträubt, doch sie hatte niemals selber die
Initiative dazu ergriffen, geschweige denn jemals darüber gesprochen, wie es
ihr gefiel. „Wenn ich dich küsste und streichelte, würde dir das gefallen?“
Christina atmete einmal kräftig ein. „Das wäre das Großartigste, was ich mir im
Moment vorstellen kann.“
    Sie waren beide hellwach und genossen diese ungewohnte Art
der Konversation. „Was würdest du empfinden, wenn ich das täte?“ Er sprach
wieder mit diesem gewissen Sexy-Unterton.
    „Schmetterlinge im Bauch, ganze Schwärme davon. Heimliche
Stromschläge, die zuerst als warme, wohlige Wogen meinen Körper durchfließen,
worauf sie dann allmählich immer größer und mächtiger werden und als Sturmflut
Besitz von mir ergreifen, bis mein Verstand abgeschaltet ist ..., bis ich
ohnmächtig werde.“
    „Wow, das fühlst du, wenn ich bei dir bin?“
    „Ja, so ungefähr. Die Sturmflut habe ich mir, ehrlich
gesagt, nur versucht vorzustellen.“
    „Ich könnte dir die Sturmflut schenken, Prinzessin.“
    „Das weiß ich. – Marc, nur du allein würdest das fertig
bringen,... nur du. Ich schaffe das nur mit dir ...“
    Er bemerkte, wie ihre Stimme ihr den Dienst versagte. Sie
quält sich selbst, dachte er. Christina befand sich in ihrer eigenen Schlacht.
Ihre Gefühle und ihr Verstand rangen um die Macht über sie. „Mach dir keine
Sorgen, Prinzessin“, flüsterte er. „Du hast alle Zeit der Welt. Der Tag wird
kommen,... wann auch immer.“
    „Hast du denn auch alle Zeit der Welt, Marc, bis zu diesem
Tag, wann auch immer?“ Sie weinte. Ganz offensichtlich hatte sie Angst ihn zu
überfordern und seine Geduld zu sehr zu strapazieren. „Christina, hör mir bitte
zu.“
    „Ja.“
    „Seit wir uns kennen, war ich mit keiner Frau

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